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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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Problem?“
    Diese kühle, teilnahmslose Frage brachte ihr Blut in Wallung. Wie konnte jemand, der so leidenschaftlich war, so ungerührt sein, wenn es um wirkliche Gefühle ging?
    Sie war froh und dankbar, dass sie ihm nicht ihre wahren Motive für die Trennung offenbart hatte. Dann hätte er sie vermutlich für verrückt gehalten! Vielleicht war sie das auch. Nur eine Verrückte konnte sich in einen Mann verlieben, der immer wieder klar zum Ausdruck brachte, dass er kein Interesse an einer festen Beziehung hatte. Vielleicht sollte sie die Affäre in einer Weise beenden, die er verstand.
    „Ich möchte dich daran erinnern, Luke, dass wir uns darauf geeinigt hatten, dass wir ein Verhältnis ohne Verpflichtungen haben … nur Sex.“
    „Ja …?“ Er sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.
    „Nun ja, das haben wir gehabt. Jetzt will ich weiterziehen.“ Nicole war überrascht, mit welcher Selbstsicherheit sie dieseWorte herausbrachte. „Deshalb bist du jetzt eigentlich derjenige, der gegen unsere Abmachung verstößt, indem du mich zum Bleiben bewegen willst.“
    „Mach dich nicht lächerlich, Nicole!“
    „Oh, Entschuldigung. Soll das heißen, die Regeln für unsere Affäre gelten nur für dich ?“ Ihre Stimme triefte vor Ironie. „Ich dachte, es wäre eine Abmachung auf Gegenseitigkeit, ich Dummerchen!“
    „Ich möchte einfach nur wissen, was das Problem ist, das ist alles.“ Seine Stimme klang rau und barsch. Sein Telefon klingelte, aber er nahm den Hörer nicht ab, sondern drückte stattdessen auf den Knopf der Gegensprechanlage, um seine Assistentin zu instruieren. „Kein Gespräch durchstellen, Sandy“, blaffte er ungeduldig. Sofort verstummte das Klingeln.
    Es fiel Nicole auf, dass er offensichtlich durchaus in der Lage war, seine Anrufe zu ignorieren, wenn er nicht gestört werden wollte. Das verstärkte ihren Ärger noch. Außerdem wirkte er nicht mehr so entspannt wie sonst. Gut, dachte sie hitzig, vielleicht kann ich ihm im Namen aller Frauen, die er in der Vergangenheit ohne Skrupel abserviert hat, wenigstens etwas heimzahlen. Luke Santana war arroganter und gleichgültiger, als ihm guttat, und es geschah ihm recht, wenn endlich einmal jemand den Spieß umdrehte und ihm zeigte, dass sich nicht immer alles nach ihm richtete.
    Durch diesen Gedanken gestärkt, griff sie nach ihrer Aktentasche.
    „Wo willst du denn hin?“, fragte er mit finsterem Gesichtsausdruck.
    „Vielleicht hast du vergessen, dass wir jetzt an einer Vorstandssitzung teilnehmen müssen“, erwiderte sie ruhig.
    „Natürlich nicht. Aber das hat noch eine Minute Zeit.“
    Missbilligend sah sie ihn an. „Ich glaube nicht, Luke. Die Arbeit kommt immer an erster Stelle … schon vergessen?“
    Lächelnd drehte sie sich um und verließ den Raum. Doch kaum hatte sie die Abgeschiedenheit des Fahrstuhls erreicht, geriet ihre gespielte Tapferkeit ins Wanken. Sie konnte es kaum fassen, dass sie tatsächlich mit Luke Schluss gemacht hatte – und dann noch auf so kühle Art!
    Während der letzten Monate hatte sie ein permanentes Hochgefühl verspürt … und alles seinetwegen. Er hatte ihr das Gefühlvermittelt, etwas Besonderes zu sein, hatte sie zum Glühen gebracht. Sie hatte immer etwas gehabt, worauf sie sich freuen konnte … und jetzt war es vorüber! Was hatte sie nur getan? Mit Mühe gelang es ihr, ihre Empfindungen hinunterzuschlucken und sich zu sagen, dass sie genau die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und Nicole trat in den Sitzungssaal. Dort wimmelte es schon von Mitarbeitern, und ein Stimmengewirr erfüllte den Raum. Die meisten Vorstandsmitglieder waren schon anwesend, aber noch hatte niemand Platz genommen. Jemand aus der Buchhaltung sprach sie an, und sie zwang sich dazu, sich zu konzentrieren und stellte zu ihrem Erstaunen fest, dass ein banales Gespräch über die Arbeit beruhigend war … es half ihr.
    Allmählich normalisierte sich ihr Puls wieder. Jedenfalls bis zu dem Moment, als sie feststellte, dass Luke den Raum betreten hatte. Zum Glück stand er mit dem Rücken zu ihr und sprach mit einem der Vorstandsmitglieder.
    Einige der Anwesenden gingen zu ihren Stühlen. Am anderen Ende des Saales füllte Molly die Kaffeekannen. Sie würde bei der Sitzung Protokoll führen. Es ist ein ganz normaler Arbeitstag, sagte Nicole sich. Vergiss Luke Santana.
    Er nahm jetzt seinen Platz am Kopfende des Tisches ein. Nicole sah zu ihm hinüber und spürte, wie ihr Herz wieder zu

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