JULIA EXTRA BAND 0263
Luna‘?“
La Luna war eins der besten Restaurants in der Gegend. Dort war sie noch nie gewesen, da es immer wochenlang im Voraus ausgebucht war.
„Nein. Ich sagte doch schon, dass ich heute Abend keine Zeit habe.“
„Das ist wirklich zu schade.“
Ja, das war es. Sie wollte die Einladung annehmen. Sie wollte ihren Plan, mit ihm Schluss zu machen, vergessen. Wenn sie zum Essen ausgingen, würde er sie hinterher nach Hause bringen, sie würde ihn hereinbitten, und dann … Schnell verdrängte sie diesen Gedanken. Jedes Mal, wenn sie mit ihm schlief, verfiel sie seinem Zauber noch mehr, und das war eine Katastrophe. Diese Beziehung führte nirgendwohin. Sie musste jetzt stark sein.
„Es gibt etwas, was ich dir sagen muss, Luke.“ Atemlos stieß sie die Worte hervor.
„Und das wäre?“
Nicole bemerkte, dass seine Stimme freundlich und etwas heiser klang.
Ihre Augen wanderten über seinen Körper in dem leichten Anzug, der an seiner breitschultrigen Figur so gut aussah. Dazutrug er ein blaues Hemd, welches das intensive Schwarzblau seiner Haare noch hervorzuheben schien.
„Nicole?“ Seine dunklen Augen schienen sie zu durchdringen.
Sie hatte das Gefühl, vor der schwierigsten Aufgabe ihres Lebens zu stehen. Sie erhob sich und ging ans Fenster, um eine gewisse Distanz zwischen ihn und sich zu bringen. Wenn er sie berührte … wenn er sie küsste … wäre sie verloren.
„Tatsache ist, dass es nicht funktioniert, Luke.“
„Was funktioniert nicht?“ Er sah mit einem Auge auf seinen Computer, auf dem gerade eine E-Mail eingetroffen war.
„Wir.“
„Wir?“ Er runzelte die Stirn und sah sie wieder an.
„Was zwischen uns läuft, Luke … es funktioniert einfach nicht.“
„Wovon zum Teufel sprichst du?“ Er lächelte jetzt, als ob er annahm, dass sie scherzte. „Natürlich funktioniert es. Was zwischen uns läuft, ist fantastisch.“
„Ja, es war fantastisch“, gab sie zu. „Aber jetzt wird es Zeit, es zu beenden.“
„Warum sollten wir etwas beenden, wenn es für uns beide noch immer erfreulich ist?“ Er wirkte total verblüfft. „Wir haben doch viel Spaß zusammen gehabt, oder nicht?“
„Ja.“ Mit zittriger Hand strich sie sich durch die Haare. Das war alles, was sie für ihn bedeutete: etwas Spaß. „Aber es hat sich erschöpft, Luke.“
„Der Meinung bin ich ganz und gar nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Unser Sex ist so heiß wie eh und je. Gestern warst du genauso versessen darauf, dass die Konferenz endlich ein Ende findet, damit wir allein sein können, wie ich.“
„Ja.“ Darüber wollte sie jetzt wirklich nicht nachdenken. „Aber mir scheint nun der Zeitpunkt gekommen, um unser Verhältnis zu beenden“, sagte sie bestimmt.
Luke sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Anscheinend nahm er sie noch immer nicht ernst. „Ist es, weil ich letzte Nacht früher als üblich gehen musste?“
„Nein, natürlich nicht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, konzentriert zu bleiben.
„Doch, daran liegt es, nicht wahr?“ Er setzte ein verführerisches Lächeln auf. „Komm schon, Nicole. Das war Pech gesternAbend, aber ich habe dir versprochen, es wieder gutzumachen.“
„Es hat nichts mit dem gestrigen Abend zu tun.“ Wie konnte er es wagen, so herablassend mit ihr zu reden, als wenn sie ein launisches kleines Mädchen wäre? „Sieh mal, Luke, ich will nicht, dass wir uns in Unfrieden trennen, sondern ich möchte, dass wir Freunde bleiben …“
„Gut, genau das will ich auch. Deshalb lass uns alle Missverständnisse bereinigen und dann weitermachen wie bisher.“
Sie biss sich auf die Lippe. Wie konnte sie ihm verständlich machen, dass sie eben nicht so weitermachen wollte wie bisher? Sie wollte keine Ehe – das hatte sie ausprobiert, und es hatte nicht funktioniert. Aber sie erwartete mehr von einer Beziehung, als Luke zu geben bereit war. Sie wollte richtig mit ihm zusammen sein. Sie wollte an seinem Arm auf eine Party gehen können, sie wollte ganze Nächte mit ihm verbringen, ganze Wochenenden. Kurz gesagt: Sie wollte mehr sein als nur etwas Spaß … sie wollte seine Liebe.
„Luke, nimm mich einfach beim Wort. Es ist besser für uns beide, wenn wir es jetzt beenden“, beharrte sie. „Sonst könnten die Dinge kompliziert werden.“
„Ich sehe keinen Grund dafür.“ Er klang verwirrt. „Wir haben doch das perfekte Arrangement … keine Komplikationen, und wir beide wissen, wo wir stehen. Wo liegt das
Weitere Kostenlose Bücher