Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
Vom Netzwerk:
ich Ihnen sage, Harry“, sagte Jane kurz angebunden. „Und kümmern Sie sich darum, dass alle informiert sind.“
    „Ja, Miss Landers.“
    Sie versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Bis zur Mittagszeit war Gil noch nicht aufgetaucht. Jane ließ ihre Pläne für ein auswärtiges Mittagessen fallen und nahm einen Imbiss im Büro zu sich. Auch im Laufe des Nachmittags erschien er nicht, und um fünfzehn Uhr dreißig schloss die Bank.
    Mechanisch arbeitete Jane noch eine Stunde lang weiter, bevor sie ihrer Sekretärin mitteilte: „Ich muss heute früher gehen. Legen Sie die Zahlen auf meinen Schreibtisch, ich schaue sie mir dann morgen an.“
    Fast rannte sie zu ihrem Wagen und war ein paar Minuten später auf dem Weg zu dem Platz, wo die Gemeindeschau stattgefunden hatte. Als sie ankam, sah es dort trostlos aus. Die Stände waren verschwunden, und die Zelte wurden gerade abgebaut. Die Fahrgeschäfte vom Jahrmarkt wurden auf Lastwagen verladen, um zur nächsten Veranstaltung transportiert zu werden. Jane fuhr zu der Stelle, an der Gils Wohnwagen geparkt hatte.
    Er war verschwunden.
    Sie hielt an, und es überkam sie ein Gefühl, als hätte ihr gerade jemand in den Magen geboxt. Der Zauberer hatte sich in Luft aufgelöst, und etwas wie Panik stieg in ihr auf bei dem Gedanken, dass sie ihn vielleicht niemals wiedersehen würde.
    „Suchen Sie nach Gil, Liebes?“
    Jane schreckte auf und sah die ältere Frau, die gestern Abend am Teestand gearbeitet hatte.
    „Ja, ich … Er hatte gesagt, wohin er von hier aus fährt, aber ich habe vergessen, es mir aufzuschreiben.“ Sie klang so unbeholfen wie ein Schulmädchen, dachte sie, und hatte außerdem das schreckliche Gefühl, rot geworden zu sein.
    „Hawley“, antwortete die ältere Frau, das war der Name der nächstgelegenen Stadt. „Da gibt irgendjemand eine große Party zum Geburtstag seiner Tochter.“
    „Sie wissen nicht zufällig, wo in Hawley?“
    Die Frau runzelte angestrengt die Stirn, während Jane den Atem anhielt. „Chadwick Street“, sagte sie schließlich. „Oder war es Chadwick Road? Oder vielleicht war es auch Chatterham Street. Eine davon auf jeden Fall.“
    Es waren nur knapp fünfzig Kilometer bis Hawley, aber gefühlte fünfhundert. Jane kam an, als die Läden gerade schlossen, wodurch es unmöglich war, einen Stadtplan zu kaufen. Ein Passant wies ihr den Weg zur Chadwick Street, aber dort gab es keine Spur von Gil. Anschließend fragte sie sich bis zur Chatterham Street durch.
    Schließlich fuhr sie eine breite von Bäumen gesäumte Straßeentlang, an der etwas zurückgesetzt luxuriöse Villen an halbkreisförmigen Auffahrten lagen. Sie fuhr langsam und sah sich auf beiden Seiten der Straße aufmerksam um, hätte aber Gils Wohnwagen, der in einer der Auffahrten parkte, doch beinahe übersehen. Jane musste scharf bremsen und wenden.
    Beim Quietschen ihrer Bremsen tauchte sein Kopf im Heckfenster auf, und im nächsten Moment sprang sie aus ihrem Wagen und rannte auf ihn zu. Eine völlig vernunftwidrige Freude erfüllte sie plötzlich, aber die Worte, die aus ihrem Mund kamen, klangen alles andere als freudig.
    „Du bist der unverantwortlichste, rücksichtsloseste Mann, den ich je getroffen habe“, warf sie ihm an den Kopf. „Hast du eine Ahnung, wie schwierig es für mich war, dich zu finden? Wie konntest du einfach aufbrechen, ohne mir ein Wort zu sagen?“
    Er blinzelte. „Wie bitte?“
    „Glaubst du, dass man so Geschäfte abwickelt? Wie soll ich einem Mann einen Kredit geben, der ohne Vorwarnung verschwindet?“
    „Aber du gewährst mir doch keinen Kredit“, erinnerte Gil sie. „Das hast du doch gestern gesagt.“
    Jane holte tief Luft. „Das hat damit doch überhaupt nichts zu tun.“
    „Mir scheint, dass es sehr wohl etwas damit zu tun hat“, entgegnete er verwundert.
    „Nun hör doch mit der Haarspalterei auf“, erwiderte sie verärgert. „Wenn das deine Vorstellung davon ist, wie du mich davon überzeugen kannst, dass das Risiko sich lohnt …“
    „Ich dachte, das hätten wir als hoffnungslosen Fall aufgegeben.“
    Darauf wusste sie nichts mehr zu erwidern und sah ihn nur an – in einer Mischung aus Ärger, Entzücken und Erleichterung.
    „Tritt ein“, forderte er sie auf und zog sich in den Wohnwagen zurück.
    Innen fand sie einen behaglichen Wohnraum vor, der allerdings mit Kartons voller Feuerwerk, Kabeln, Haken und Schraubenziehern übersät war – mit allem, was er für seine Arbeit brauchte. Dennoch war

Weitere Kostenlose Bücher