JULIA EXTRA BAND 0263
Rücksitz geworfen hatte, befanden sich belegte Brote als Wegzehrung. Perry begann bald, sich sehr entschlossen für diese Tasche zu interessieren. Jane versuchte das Problem zu lösen, indem sie die Tasche zu sich nach vorne zog, aber das machte die Sache nur noch schlimmer. Schließlich wickelte sie die Brote aus und verfütterte sie an Perry, und danach herrschte Ruhe.
6. KAPITEL
Zu Beginn ihrer Fahrt war der Himmel bedeckt gewesen, aber als sie Wellhampton hinter sich ließen, kam die Sonne heraus und überflutete die Landschaft mit ihrem goldenen Licht. Es war wie ein Versprechen kommender Freuden, und Janes Herz wurde ganz leicht.
„Heute liegen gut dreihundert Kilometer vor uns“, erklärte Gil. „Dort findet drei Tage lang ein Gemeindefest statt, und wir sind als Abschluss jedes Abends mit einer Feuerwerksshow gebucht. Heute werden wir nur die örtlichen Gegebenheiten auskundschaften und entscheiden, wo wir alles aufbauen werden. Ich werde dir die Diagramme zeigen, auf denen ich alles plane.“
„Im Computer meinst du? Du hast mir übrigens noch gar nicht von deinem Computerkauf berichtet.“
Gil wurde plötzlich verlegen. „Also, eigentlich …“
„Eigentlich, was?“
„Als ich zu meinem Lieferanten ging, war dort eine neue Ladung Feuerwerkskörper angekommen. Das Neuste vom Neusten. Warte nur, bis du siehst, wie groß diese Raketen sind, ihre Farben … nicht von dieser Welt. Ich gehöre zu den ersten, die sie gekauft haben, und habe dadurch natürlich einen Vorteil vor anderen Anbietern.“
Er hatte sich in Begeisterung geredet. „Der Computer hätte mir die Arbeit erleichtert, hätte aber nicht die Qualität dessen, was die Menge sieht, verbessert. Mit diesen neuen Raketen wird meine Show viel besser sein. Ich hatte wirklich keine Wahl.“ Dann fügte er schnell hinzu: „Ich habe dich nicht getäuscht. Ich wollte wirklich einen Computer kaufen, aber als ich mit dem Einkauf der Feuerwerkskörper fertig war, war kein Geld mehr übrig.“
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du wolltest das Geld, um deine Show zu verbessern. Es bleibt dir überlassen, wie du das machst. Und ich kann mir vorstellen, dass größere und bessere Feuerwerkskörper die beste Methode dafür sind.“
„Du bist ein Engel, dass du das verstehst. Es ist nur, dass …“
„Was?“
„Die Show ist jetzt aufwendiger und erfordert mehr Vorbereitungen. Tatsächlich bedeutet es ungefähr doppelt so viel Arbeit – für uns beide. Ich bin wirklich froh, dass ich dich bei mir habe.“
Sie sah ihn an. „Ich verstehe. Nichts von diesem romantischen Zeug über den Mondschein und darüber, wie schön es ist, mit mir allein zu sein.“
„Natürlich nicht“, erwiderte er in gespieltem Entsetzen. „Du bist hier, um dich nützlich zu machen, Weib. Hatte ich das nicht erwähnt?“
„Nein, den Teil hast du vergessen.“
Sie lachten zusammen. Dann drehte Jane sich etwas zur Seite, um Gil eingehend zu betrachten. Er war ziemlich braun von der Arbeit im Freien, und als ein Sonnenstrahl auf seine Haare fiel, kam die blauschwarze Farbe richtig zur Geltung. Durch die Haare wurde auch seine hohe Stirn hervorgehoben, die gerade Nase und das eigensinnige Kinn. Aber vor allem sein Mund zog Janes Aufmerksamkeit auf sich. Beweglich und doch fest, wunderschön geformt. Ein Mund wie zum Küssen gemacht, dachte sie glücklich.
Doch Küsse waren nicht mehr genug. Sie gestand sich offen ein, dass sie mit Gil schlafen und herausfinden wollte, ob erdie stummen Versprechen halten konnte, die seine Lippen ihr gegeben hatten. Und sie wusste, dass es bald passieren würde. Dieses schöne männliche Wesen gehörte ganz ihr, jedenfalls in der nächsten Zeit; und Jane war im Moment zufrieden damit, nicht weiter als ein paar Wochen in die Zukunft zu blicken.
„Wir sollten bald ans Mittagessen denken“, bemerkte er.
Sie hielten im Hof eines hübschen Landgasthofes in einem Fachwerkbau. Perry kletterte aus dem Wagen und sah sich interessiert um. Gil legte ihn schnell an die Leine.
„Ich lade dich ein“, verkündete Jane.
„In Ordnung. Während du das Essen holst, gehe ich mit Perry dort hinüber.“ Gil zeigte auf ein Wäldchen. „Ich nehme das, was auf der Karte steht und dazu einen Orangensaft. Schon gut, Perry, ich komme ja schon, ich komme.“
Perry rannte mit Gil im Schlepptau davon, der ihn kaum halten konnte. Perry war ein sehr kräftiger Hund mit kurzen Beinen und so langen Ohren, dass sie ihm ständig unter seine Pfoten
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