JULIA EXTRA BAND 0263
gerieten. Er schien hauptsächlich aus Muskeln zu bestehen, denn Gil hatte beträchtliche Schwierigkeiten, mit ihm mitzuhalten, und war nicht in der Lage, ihn zu kontrollieren.
Jane betrat das Lokal und wählte Shepherd’s pie und Orangensaft für sie beide. Als sie das Essen hinaustrug, tauchten die beiden anderen gerade wieder auf, aber dieses Mal war Gil vorne, und Perry schien wieder in das Wäldchen zurückzuwollen. Beide Seiten wirkten sehr entschlossen. Perrys Nase zuckte, und es war klar, dass er von einem verlockenden Duft weggezerrt worden war.
Gil bemerkte ihren Blick, blieb stehen und machte eine hilflose Geste. Das war ein Fehler gewesen. Perry nutzte seine Chance und flitzte wieder zurück, wobei er Gil beinahe den Arm ausgerissen hätte.
Jane rettete die Situation. Einer plötzlichen Eingebung folgend eilte sie mit dem Shepherd’s pie in der Hand zu ihnen hinüber. Sie erzielte das gewünschte Ergebnis. Perry blieb plötzlich stehen, drehte um und kam auf sie zugelaufen. Jane ging rückwärts, bis sie am Wagen angekommen war, und dann hatte Perry sie auch schon erreicht und das Essen blitzschnell heruntergeschlungen.
„Wessen Essen war das?“, fragte Gil.
„Meins“, versicherte sie ihm. „Das hier ist deins … Perry! …Tja, es war deins. Warte hier, ich gehe noch welches holen.“
„Ich gehe jetzt. Du kannst hier bei diesem Höllenhund bleiben.“
„Du sagtest, er hätte ein liebenswürdiges Temperament.“
„Das hat er auch. Außerdem hat er allerdings auch Kräfte wie ein Ochse, den Eigensinn eines Kindes und kein Verantwortungsgefühl.“ Er gab ihr die Leine. „Hier hast du ihn. Ich gehe jetzt Shepherd’s pie holen.“
„Hol am besten gleich drei Portionen“, schlug sie vor.
Gil betrachtete Perry misstrauisch. „Du hast recht.“
„Armer Liebling“, sagte Jane, als Gil gegangen war. „Höllenhund nennt er dich! Du bist einfach nur deinen Instinkten gefolgt, nicht wahr?“
Mit traurigem Blick stimmte er zu, legte seinen Kopf in ihren Schoß und sah mit dem Ausdruck absoluten Vertrauens in seinen Augen zu ihr auf. Sie kraulte ihm den Kopf, bis Gil mit dem Essen zurückkam.
„Perry ist vermutlich durstig“, sagte sie. „Wo ist sein Trinknapf?
„Ich habe keinen.“
„Wie kannst du …“
„Ich besitze ihn ja erst seit ein paar Stunden, und in der Hektik des Aufbruchs …“
„In Ordnung, ich werde mich darum kümmern.“ Sie liebkoste Perrys große Ohren.
„Armer alter Junge. Dieser Mann hat keine Ahnung, wie man sich richtig um dich kümmert.“
Sie ging weg, und Gil sah ihr verstimmt hinterher. Der Wirt gab ihr einen seiner eigenen Hundenäpfe, den sie mit Wasser füllte. Perry trank eifrig das ganze Wasser aus. Dann verzehrte er das Essen, das Gil ihm mitgebracht hatte, bettelte jedem von ihnen noch einen Bissen ab und legte sich dann zufrieden hin.
Als sie mit dem Essen fertig waren, sah Jane sich in ihrer neuen Behausung um. Sie hatte sie zwar vorher schon gesehen, betrachtete sie nun aber mit anderen Augen. Der Wohnwagen hatte schon bessere Zeiten gesehen, aber das war vermutlich ziemlich lange her. Alles war blitzsauber, machte aber einen abgenutzten Eindruck; zum Beispiel schlossen die Türen nur, wenn man ihnen besondere Aufmerksamkeit widmete.
Gil hatte etwas Platz für sie freigeräumt. Jane hatte zwarnicht sehr viel Kleidung mitgebracht, konnte aber sehen, dass es dennoch eng werden würde. Der Klapptisch war hochgeklappt, wenn er nicht gebraucht wurde. Zu beiden Seiten gab es eine Sitzbank, die lang genug war, um sich darauf auszustrecken. Der kleine Gaskocher hatte zwei Flammen, und ein winziges Badezimmer mit Dusche vervollständigte die Einrichtung. Aber wo würden sie schlafen?
„Nachts klappen wir den Tisch hoch“, erklärte Gil, der hinter ihr eingetreten war. „Dann werden die Bänke zu Betten ausgezogen. Es ist nicht viel Platz dazwischen, aber es reicht, um hinein- und hinauszugehen. Okay?“
„Bestens“, erwiderte sie und versuchte, begeistert zu klingen. Irgendwie waren zwei Einzelbetten nicht das, was sie erwartet hatte.
„Ich denke, wir sollten jetzt weiterfahren“, meinte Gil.
Als er den Anhänger abschloss, fragte Jane: „Wo ist Perry?“
„Er schlief neben dem Wagen, als ich hineinging.“
„Jetzt ist er jedenfalls nicht mehr da.“
Es stellte sich heraus, dass Perry im Garten des Gasthauses Speiseeis verschlang, mit dem eine Horde von Kindern ihn fütterte. Ein Mann und eine Frau mittleren Alters saßen
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