JULIA EXTRA BAND 0263
verfolgt. Sie musste lächeln, wenn sie an die Veränderung dachte, die mit Luke vorgegangen war. Es war beinahe wie ein Rollentausch gewesen.
„Du hättest mir nicht all diese Geschenke zu schicken brauchen, denn das beste Geschenk war, dass du mir Thomas gegeben hast“, flüsterte sie.
Wie auf ein Stichwort hin rührte sich jetzt das Baby im Kinderbettchen neben ihrem Bett.
Thomas Santana war zehn Monate alt und ein wunderschönes Baby. Sein schwarzes Haar und die dunklen Augen hatte er von Luke, und er besaß ein Lächeln und eine sonnige Natur, die ihre Herzen zum Schmelzen brachten.
„Hallo, mein Liebling.“ Nicole holte ihn herüber und legte ihn in die Mitte. Jeden Tag aufs Neue freute sie sich über ihr kleines Wunder und war dankbar, dass Luke sie bei der – nicht immer leichten – Schwangerschaft unterstützt hatte.
„Was machen wir heute?“, fragte sie. „Ein wenig Gartenarbeit vielleicht …“
„Keine Gartenarbeit. Du, ich und Thomas fliegen heute Nachmittag für zwei erholsame Wochen nach Barbados.“
Überrascht sah Nicole ihn an. Eigentlich musste Luke morgen früh nach Miami zurück, und sie hatte hier in ihrem Haus in Key West bleiben sollen. „Ich dachte, du hättest diese Woche einige wichtige Meetings?“
Er strahlte. „Ich habe sie delegiert.“
„Das hast du getan?“ Nicole grinste. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder.“
„Na ja, schließlich sind wir nie dazu gekommen, in die Flitterwochen zu fahren.“
Nicole schüttelte den Kopf. Da ihr wegen der schwierigen Schwangerschaft Bettruhe verordnet worden war, hatten sie ihre Hochzeitsreise absagen müssen.
„Außerdem habe ich dir damals einen goldenen Strand versprochen und so viel Eis, wie du essen kannst … und ein Versprechen ist ein Versprechen, Mrs. Santana …“
– ENDE –
Lucy Monroe
Im Palast des Glücks
W ie im Märchen fühlt Maggie sich im königlichen Palast auf der paradiesischen Insel Scorsolini: weißer Strand, türkisblaues Wasser und eine atemberaubende Landschaft. Endlich erfüllt sich ihr größter Traum: Sie erlebt in den Armen des faszinierenden Prinzen Tomasso zärtliche Stunden der Leidenschaft. Obwohl er ihr in stürmischen Nächten sein Verlangen zeigt, fragt sich Maggie, was Tomasso wirklich für sie empfindet. Wird er sie jemals bitten, seine Frau zu werden?
1. KAPITEL
„Hast du sie eingestellt?“
Principe Tomasso Scorsolini marschierte rastlos in seiner Hotelsuite in Hongkong auf und ab. Vor Ungeduld presste er sein Handy fest ans Ohr. Er musste erfahren, ob der Fisch ins Netz gegangen war.
„Sie ist zu dem Bewerbungsgespräch in den Palast gekommen. Ich muss sagen, sie macht einen sehr guten Eindruck.“ Anerkennung klang in Thereses Stimme am anderen Ende der Leitung mit. „Mir ist nicht ganz klar, wie du von ihr erfahren hast, aber sie ist eine wirklich angenehme und nette Frau, sie wird den Kindern bestimmt guttun. Sie ist ideal, aber ich bin nicht sicher, ob sie die Position tatsächlich antreten will.“
„Wieso?“ Gab es für Maggie Thomson etwa Loyalitätskonflikte wegen ihres jetzigen Arbeitgebers?
„Sie macht sich Gedanken, welche Auswirkungen es auf Gianfranco und Annamaria haben könnte, wenn sie in ein paar Jahren geht, vor allem mit Hinblick auf Lianas Tod.“
„Sie geht davon aus, dass sie nur ein paar Jahre bleibt?“
„Sie hat vor, ihren eigenen Vorschulkindergarten zu eröffnen, sobald sie genug Geld gespart hat.“
Ah, ihren Traum hatte sie sich also bewahrt. Eigentlich sollte ihn das nicht überraschen. Maggie Thomson hatte einen Dickkopf, genau wie er. „Und was hast du ihr nun gesagt?“
„Ich habe deinen Rat befolgt und ihr Gianni und Anna vorgestellt. Die beiden waren sofort begeistert von ihr, und sie ist ihnen auch von einer Sekunde auf die andere verfallen. Du weißt selbst, wie schüchtern Anna ist. Gegen Ende des Interviews saß sie auf Miss Thomsons Schoß.“ Therese hielt inne, als müsse sie ihre Gedanken sammeln. „Ich weiß, es hört sich seltsam an, aber … die Bindung zwischen den dreien war auf Anhieb so stark, wie es bei einer Mutter und den eigenen Kindern eigentlich sein sollte.“
Sie brauchte nicht in Worte zu fassen, was sie damit andeuten wollte: Die Beziehung von Gianni und Anna zu ihrer leiblichenMutter war noch nicht einmal ansatzweise damit vergleichbar gewesen. Liana als mütterlichen Typ zu bezeichnen wäre einer glatten Lüge gleichgekommen.
„Das ist gut“, ließ Tomasso sich vernehmen. Sehr gut
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