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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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Tom Prince sähe sie nicht einmal an.
    Mitten in seinem Examensjahr trennte Tom sich von seiner letzten Freundin. Anstatt eine neue Beziehung mit der nächsten Schönheit einzugehen, bat er Maggie, wenn er Gesellschaft brauchte, mit ihm ins Kino zu gehen, in ein Restaurant, ja sogar zu Partys.
    Selbst heute, nach sechs Jahren, erinnerte sie sich noch an die Gefühle, die sie damals empfunden hatte.
    Es war eine Mischung aus Himmel und Hölle. Auf der einen Seite genoss sie die Zeit mit ihm, andererseits litt sie unsagbar. Sie wusste genau, sollte sie je versuchen, die Freundschaft zu etwas anderem zu machen, würde er sie auf der Stelle feuern. Sie war nicht naiv genug, sich einzubilden, dass sein verändertes Verabredungsmuster auch nur das Geringste mit ihrer Person zu tun hatte.
    Bis zu jenem Abend.
    Maggie lag mit einem Fachbuch zusammengerollt auf dem Sofa, als Tom nach Hause kam. Er sah umwerfend aus in engen Jeans und dem dunkelblauen Kaschmirpullover und erweckte Bilder in ihr, die ihren jungfräulichen Prinzipien ganz und gar widerstrebten.
    Sie konnte nur hoffen, dass er es ihr nicht ansah. „Hi. Isst du heute zu Hause?“
    Er warf seine Unterlagen auf den Tisch. „Ich dachte, wir könnten zusammen zum Essen ausgehen.“
    „Das wäre schön, aber ich muss lernen.“ Sie deutete auf die Bücher um sich herum. „Zwischenprüfung.“
    „Du arbeitest zu viel. Du brauchst eine Pause.“
    „Nein, brauche ich nicht.“ Ihr Leben war jetzt einfacher, als es je gewesen war. „Du bist verwöhnt.“
    „Sicher, du bist es doch, die mich verwöhnt.“ Er kam auf sie zu. „Deshalb möchte ich dir einmal etwas Gutes tun und dich zum Essen einladen.“
    „Ich kann nicht, wirklich nicht, Tom. Morgen habe ich drei Tests.“
    Er schüttelte missbilligend den Kopf. „Wenn du nicht ständig zusätzliche Seminare belegen würdest, müsstest du auch nicht so viele Arbeiten schreiben.“
    „Je eher ich mit dem Studium fertig bin, desto schneller kann ich in die Arbeitswelt hinaus.“
    „Wenn du mich für deinen Lebensunterhalt aufkommen lassen würdest, hättest du diese Sorgen nicht.“
    „Was du jetzt für mich tust, ist mehr als genug.“
    „Du bist nur stur. Ich tue nämlich nichts für dich, was du nicht verdient hättest.“
    „Aber wenn du nächstes Jahr nicht mehr hier lebst, kannst du das nicht mehr behaupten.“
    „Könntest du es nicht einfach als eine Art Stipendium ansehen?“
    „Nein.“
    „Und was machst du dann nächstes Jahr?“
    „Ich suche mir einen Job oder zwei. Und eine Wohnung. Da ist ein Mädchen im BWL-Kurs. Wir haben schon darüber geredet, zusammenzuziehen.“ Sie hasste es, an die Zeit zu denken, wenn Tom fortging. Ihr drängte sich der schreckliche Verdacht auf, dass sie ihn auf immer vermissen würde.
    „Es gibt keinen Grund, warum du nicht weiter hier wohnen solltest.“
    „Natürlich gibt es den. Es ist nicht mein Haus.“
    „Aber meines. Ich brauche jemanden, der darauf aufpasst.“
    „Es wäre wie ein Almosen, und das nehme ich nicht an. Also dränge nicht darauf.“
    Er lächelte plötzlich verschmitzt, ganz männliche Überlegenheit. „Ich bin eigentlich ziemlich gut darin, meinen Kopf durchzusetzen.“
    „Ich weiß. Schließlich lebe ich jetzt schon eine Weile mit dir.“
    Er nahm ihr das Buch aus der Hand, fasste sie bei den Handgelenken und zog sie auf die Füße. „Dann solltest du schlicht akzeptieren, dass ich gerne mit dir zum Essen ausgehen möchte.“
    Überrascht schnappte sie nach Luft. „Ich muss lernen.“
    „Du musst essen. Und vielleicht gibt’s einen Film, den wir uns hinterher ansehen können. Du brauchst eine Pause, ich weiß das.“
    „Für nicht einmal fünfundzwanzig bist du ziemlich überzeugt von dir“, seufzte sie theatralisch.
    „Ich weiß. Ich wurde dazu erzogen.“
    „Vermutlich.“ Sie hatte ihn nie nach seiner Familie gefragt. Das war ein Thema, über das er eindeutig nicht reden wollte. Man musste allerdings kein Genie sein, um zu ahnen, dass er aus ziemlich gutem Hause kam. „Warum bittest du nicht eine von deinen Freundinnen?“
    „Tue ich doch. Dich.“
    „Ich bin deine Haushälterin.“
    „Und meine Freundin.“
    Möglich. Nur konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie sich nach dem Studium regelmäßig anrufen und Weihnachtskarten schreiben würden.
    Dieser Gedanke gab schließlich den Ausschlag. Ihre verbleibende Zeit mit Tom Prince war begrenzt. Sie würde jede Minute auskosten. „Na schön. Ich lerne,

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