JULIA EXTRA BAND 0263
Das bedeutungsvolle Timbre in Tomassos Stimme jagte einen Schauer über Maggies Rücken.
Und er wusste es! Das war Maggie nach einem Blick in seine verführerisch funkelnden Augen klar. Dieser Mann war viel skrupelloser als der, den sie damals gekannt hatte. Wenn er mit Argumenten nicht weiterkam, so scheute er sich nicht, seine Verführungskünste einzusetzen, um sein Ziel zu erreichen: eine fügsame Frau an seiner Seite und eine Mutter für seine Kinder.
„Ich auch“, piepste Anna, die offensichtlich nicht ausgeschlossen werden wollte.
Maggie strich ihr über das Haar. „Danke.“
Zumindest würden die Kinder als Puffer zwischen ihr und Tomasso dienen.
Eine knappe Dreiviertelstunde später jedoch musste Maggie einsehen, dass die Schutzfunktion der Kinder lange nicht so wirkungsvoll war wie erhofft.
Seit sie T-Shirt und Shorts abgestreift hatte und nur noch ihren türkisfarbenen Badeanzug trug, musterte Tomasso sie soeindringlich, dass ihre Haut brannte und der sportliche Einteiler ihr gar nicht mehr so schlicht vorkam.
Oh, dieser unmögliche Kerl! Diese Pseudoleidenschaft, mit der er sie betrachtete, diente lediglich als Mittel zum Zweck, um ihn seinem Ziel näher zu bringen. Doch so sehr sie sich auch dagegen wehrte, ihr dummer Körper erkannte den Unterschied nicht! Ihr albernes Herz ließ sich prompt davon beeinflussen! Und ihr Verstand hatte scheinbar jegliche Kontrolle verloren.
Mit fahrigen Fingern und brennenden Wangen half Maggie Anna dabei, die Schwimmflossen anzulegen.
„Soll ich helfen?“ Tomasso kannte genau den Grund, warum Maggie sich so ungeschickt anstellte.
„Nein, danke. Wir sind so weit.“
Zu ihrer Erleichterung sprang er nach einem knappen Nicken mit einem Kopfsprung von dem eleganten Motorboot. Maggie half den Kindern über die ausklappbare Leiter ins Wasser, dann ließ sie sich selbst in das kühle Nass gleiten – und fand sich prompt an Tomassos muskulöse Brust gepresst wieder.
„Tomasso! Die Kinder …“
Er grinste übermütig. „Schwimmen wie die Fische.“ Betont langsam ließ er seine Hand über den Rücken bis hinunter zu ihrem Po gleiten, bevor er sie wieder losließ. „Bist du bereit?“
Dieser Mann war ein Meister der Verführung! Atemlos verdrängte sie das Prickeln an Stellen, an die sie besser nicht denken wollte. „Ja.“
„Dann los!“
Gemeinsam setzten sie die Schnorchelmasken auf, dann tauchten sie hinab in die farbenfrohe Lagunenwelt.
Gianni hatte recht gehabt. Sein Vater kannte wirklich die schönsten Plätze. Nicht lange, und Maggie war völlig fasziniert in das Schimmern und Glitzern versunken. Sie verlor jedes Zeitgefühl und ließ sich in dem seidigen Wasser treiben.
Bis sie plötzlich von einem Paar starker Arme aus dem Wasser gehoben wurde.
„Flegel!“, zischte sie Tomasso empört an.
„Wie?!“ Er riss gespielt beleidigt die Augen auf. „Ich wollte dich lediglich auf etwas aufmerksam machen.“
Die Kinder traten kichernd Wasser, und auch in ihren Augen funkelte der Schalk wie in Tomassos blauem Blick.
„Du hättest mir auch schlicht und einfach auf die Schultertippen können.“
„Habe ich. Zweimal.“
„Oh.“ Sie hatte es nicht bemerkt.
„Ich habe dich sogar an den Füßen gekitzelt“, meinte Anna verschmitzt.
„Ich bin nicht kitzlig an den Füßen.“
„Scheint so“, meinte Tomasso nachdenklich und senkte die Stimme. „Ich frage mich, ob das für andere Körperregionen auch gilt.“
„Komm nicht auf den Gedanken, das jetzt herausfinden zu wollen“, warnte sie. Obwohl sie nicht wusste, was sie machen würde, sollte er es versuchen.
„Wir sind hungrig“, kam es von beiden Kindern wie aus einem Munde, bevor ihr Vater noch eine weitere Anspielung machen konnte.
„Ist denn schon Mittagszeit?“
Tomasso deutete auf seine Taucheruhr. „Ja, wir sind spät dran.“
Beunruhigt überprüfte sie die Schultern und Rücken der Kinder. „Nur gut, dass ich euch beide vorher eingecremt habe. Tut mir leid, dass ich so die Zeit aus den Augen verloren habe.“
Gianni wand sich aus ihren Armen, wie ein Kind, das sich von der Mutter losmacht, wenn ihre übertriebene Aufmerksamkeit es in Verlegenheit bringt. „Wir haben ja auch Spaß gehabt. Aber jetzt sind wir hungrig.“
„Dem kann ich nur zustimmen“, meinte Tomasso in einem Ton, der Maggie stutzen ließ.
„Daddy ist ohne Schnorchel geschwommen, direkt unter dir. Er hat so getan, als ob er ein Hai wäre, und du hast es nicht einmal gemerkt, oder?“, ließ Anna
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