JULIA EXTRA BAND 0263
nächsten Mal wird es sehr viel schöner sein.“
„Es wird kein nächstes Mal geben.“
„Doch Maggie, das wird es.“ Er schaute ihr tief in die Augen. „Du gehörst jetzt zu mir.“
„Nein, ich …“
Er verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Es war ein Mal, das er ihr aufbrannte. Ihrem verräterischen Körper war das gleich. Dieser reagierte mit einer Heftigkeit, sodass ihr nichts anderes blieb, als sich an Tomasso zu schmiegen und sich Halt suchend an ihn zu klammern.
„Du bist mein“, raunte er ihr zu.
Das war sie immer gewesen, nur zugeben würde sie es nicht. Er war auch so viel zu überzeugt von sich. „Ich bin nicht die Einzige hier, deren Atem schneller geht.“
„Soll heißen?“
„Wenn ich dir gehöre, dann gehörst du auch mir.“ Als ob sie sich dessen sicher wäre! Dennoch … Tomasso sollte wissen, dass es nur eine gleichberechtigte Beziehung zwischen ihnen geben würde.
„Selbstverständlich.“
Ungläubig starrte sie ihn an. „Das meinst du nicht ernst.“
„Wieso nicht? Eine Heirat ist ein bedeutender Schritt. In einer Ehe müssen sich beide Parteien einbringen und feste Zusagen geben.“
„Wir reden nicht über eine Ehe.“ Sie zog sich von ihm zurück und war enttäuscht, wie selbstverständlich er sie losließ.
„Maggie, du wirst feststellen, dass wir das Gleiche wollen.“
„Was denn? Du willst die Diamantmine und die Schifffahrtsgesellschaft aufgeben, um eine Vorschule zu eröffnen?“
Er lachte laut und setzte seinen Weg am Strand fort.
Doch für Maggie war das Gespräch noch lange nicht beendet. Es war an der Zeit, einige Antworten zu bekommen. Nach ein paar Schritten hatte sie ihn eingeholt und lief langsam neben ihm her. „Wusstest du, um wen es sich handelte, als Therese mich einstellte?“
„Ja.“
„Wusste sie es auch?“
„Ich habe es ihr nicht gesagt. Ich wollte dich für den Posten. Wenn du gewusst hättest, wer ich bin, hättest du vielleicht abgelehnt.“
„Warum war es dir so wichtig, dass ausgerechnet ich die Stelle als Kindermädchen übernehme?“
„Weil ich einen Plan verfolge.“
„Einen Plan?“, hakte sie verdutzt nach.
„Ja. Ich suche eine passende Mutter für meine Kinder. Und eine passende Frau für mich. Als ich Liana traf, war ich hingerissen von ihrer Schönheit und ihrer Ausstrahlung. Aber weder war sie eine gute Mutter, noch nahm sie die Repräsentationspflichten ihrer Position wahr. Ich kann es mir nicht leisten, den gleichen Fehler zu wiederholen und aus Liebe heiraten.“ Er betonte das Wort „Liebe“ voll beißender Ironie. „Ich brauche eine Frau an meiner Seite, die ihre Pflichten gegenüber mir, den Kindern und dem Land kennt und erfüllt. Und plötzlich bist du mir eingefallen, mit deinem Engagement und dem Verantwortungsbewusstsein, als du damals für mich arbeitetest. Qualitäten, die ich bei einer Ehefrau suche. Also habe ich beschlossen, dich herzubringen, um herauszufinden, ob du noch so bist, wie ich es in Erinnerung hatte.“
Mit wachsendem Entsetzen hörte Maggie ihm zu. Er wollte sie tatsächlich heiraten, aber nicht aus Liebe, sondern wegen ihrer Ergebenheit und Fügsamkeit. Gab es überhaupt einen banaleren, unromantischeren Beweggrund für eine Heirat? Noch dazu einen mit der absolut geringsten Aussicht auf ein Gelingen. „Du machst Witze!“
„Ich scherze grundsätzlich nicht über Dinge von solchem Ausmaß.“
„Du kannst doch keine Ehefrau wegen ihrer Qualitäten als Haushälterin wählen!“ Sie blieb abrupt stehen.
„Nun, in diesem speziellen Fall ging es mir auch darum zu sehen, wie du mit meinen Kindern zurechtkommst und ob duden gleichen erbaulichen Effekt auf ihr Leben hast wie damals auf meines.“
„Deshalb hat sich das gesamte Personal an mich gehalten, um Entscheidungen zu treffen, die einer Nanny normalerweise gar nicht zustehen“, erkannte sie verblüfft.
„Richtig, ich hatte vor meiner Abreise entsprechende Anweisung gegeben.“ Tomasso schien sehr stolz auf so viel Umsicht zu sein.
„Also hast du vor allem meine Eignung prüfen wollen?“, fragte sie tonlos.
„Richtig.“
„Ist es dann nicht ein bisschen zu früh, um über eine Heirat zu sprechen? Ich meine, gibt es da nicht noch mehr Prüfungen, die ich zu bestehen habe?“
„Die gestrige Nacht hat die Dinge beschleunigt.“
„Weil wir miteinander geschlafen haben?“
„Ja. Eigentlich hatte ich einen längeren Zeitraum eingeplant, bevor ich die Leidenschaft zwischen uns prüfen
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