JULIA EXTRA BAND 0263
Ganzen glücklich verlaufensind.“
„Und nicht ganz so glücklich“, hielt sie dagegen. „Wie deinem Vater wohl erst kürzlich widerfahren ist.“
„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich meine Versprechen nicht breche. Ich war Liana die gesamten vier Jahre unserer Ehe treu.“
„Das glaube ich gern, bei ihrem Aussehen. Auch wenn sie vielleicht nicht die perfekte Mutter war, so war sie auf jeden Fall doch die ideale Begleiterin für dich. Sie war alles, was ein Prinz sich wünschen konnte: schön und sexy und elegant. Du warst völlig hingerissen von ihr, ich erinnere mich noch gut. Sie war leidenschaftlich und voller Lebenslust, und das hat dich bezaubert.“
„Sie war leidenschaftlich an den Freuden des privilegierten Lebens interessiert, das ist etwas anderes. Nur ist es mir zu spät klar geworden. Und die anderen Eigenschaften, die du aufgezählt hast, reichten nie aus, um die egoistische Vernachlässigung ihrer Kinder wettzumachen. Glaube mir, Schönheit, die nur äußerlich ist, verblasst schnell.“
„Aber du bist mit ihr verheiratet geblieben“, hielt sie ihm fast vorwurfsvoll vor.
„Und habe ihr die Treue gehalten.“
„Warum?“
„Sie war meine Frau. Ich war es, der den Fehler gemacht hat. Ich konnte mich nicht scheiden lassen und die Kinder noch mehr verletzen. Als meine Frau sahen die Kinder sie wenigstens noch öfter, als wenn sie meine Exfrau gewesen wäre.“
„Und die Tatsache, dass du sie begehrtest, half wahrscheinlich auch“, meinte sie leicht bissig.
„Die Leidenschaft, die ich für Liana empfunden hatte, war im dritten Jahr unserer Ehe längst ausgekühlt.“
Sein Geständnis half ihr keineswegs, ganz im Gegenteil. Wenn die wunderschöne Liana sein Interesse nicht hatte wachhalten können, wie sollte es ihr da gelingen, ihn ein Leben lang an sich zu binden?
„Ich kann keine Leidenschaft für eine Frau empfinden, die eine Schwangerschaft als Druckmittel einsetzt und sich dann nicht um die Kinder kümmert“, fuhr er fort.
„Und doch hast du weiterhin mit ihr geschlafen.“
„Ich bin ein Mann. Mit Bedürfnissen, die im Ehebett befriedigtwerden können.“
Das Bild, das Tomasso von seiner Ehe zeichnete, war schockierend. „Ich könnte nie mit einem Mann zusammenbleiben, der mich nicht will.“
„Das wird nicht geschehen.“
„Wie kannst du so etwas behaupten, nach dem, was du mir gerade erzählt hast?“
Tomasso seufzte ungeduldig. „Hast du denn nichts von dem verstanden, was ich gesagt habe? Das, was mich zu dir hinzieht, wird sich nicht ändern. Natürlich begehre ich deinen faszinierenden Körper, aber was mich wirklich reizt ist dein Charakter.“
„Ja, klar“, meinte sie ironisch – und versuchte, ihr klopfendes Herz wieder zu beruhigen. Hatte er gerade wirklich ihren Körper als faszinierend bezeichnet?
„Es ist mein voller Ernst. Deine Warmherzigkeit und Großzügigkeit ist wie eine Droge. Ich will dich, Maggie.“
„Das sagst du ständig.“
„Weil es stimmt. Und ich werde dich bekommen.“
Das Versprechen in seiner Stimme ließ sie erschauern, und wie zum Selbstschutz wandte sie sich wieder von ihm ab und richtete den Blick starr auf die Kinder.
Wovon sie sich jedoch nicht abwenden konnte, war seine Bemerkung, dass es ihr Charakter war, der ihn erregte. Sie war nicht ganz sicher, ob sie ihm glauben sollte, doch so zynisch er auch sein mochte, ihres Wissens nach war er kein Lügner. Sollte es möglich sein, dass sie ihn halten konnte, indem sie einfach sie selbst war? Und falls sie sich auf eine doch eher einseitige Beziehung einlassen sollte – sie schenkte ihm ihre Liebe, die von ihm nicht erwidert wurde –, würde ihr das reichen?
Als sie den Spielplatz endlich verließen, waren Gianni und Anna so müde, dass Maggie sie sofort in der Schlafkabine an Bord zu Bett bringen wollte, doch Tomasso hielt sie zurück.
„Die beiden sind noch klein genug, dass sie auch bequem auf den zurückgeklappten Sitzen schlafen können. Du wirst das Bett benutzen.“
„Aber …“
„Keine Widerrede. Du vergisst, dass ich der Prinz bin.“
„Herrisch bist du, das ist alles.“ Aber sie lächelte. „Zumindest verstehe ich jetzt, wie du so geworden bist. Du bist einfach darangewöhnt, Anweisungen zu geben und Gehorsam zu erwarten. Unfassbar, dass ich es nicht schon vor sechs Jahren geahnt habe. Du hattest immer eine leicht gebieterische Art an dir.“
Er lachte laut auf, doch als sie nicht mit ihm lachte, wurde er wieder ernst. „Was
Weitere Kostenlose Bücher