JULIA EXTRA BAND 0264
Tochter sehr gut, drängte sich Malik ein weiterer ungewollter und unbehaglicher Gedanke auf.
Auf diese Komplikation konnte er gut verzichten. Bislang hatte er diese Gail, von der Jalil gesprochen hatte, zwar noch nicht gesehen, aber wenn sie und dieses Mädchen befreundet waren â¦
âWie heiÃen Sie?â, fragte er plötzlich. Weil es ihn groÃe Anstrengung kostete, sich von dem Verlangen, das seinen Körper ergriffen hatte, abzulenken, klang seine Stimme ein wenig rau.
âIch bin Abbieâ, entgegnete sie verwundert.
Nicht Gail, dachte Malik erleichtert. Einen schrecklichen Moment hatte er befürchtet â¦
âUnd wie soll ich Sie ansprechen?â
Offenbar hatte sie nun ihr Selbstvertrauen wiedergefunden, mit dem sie ins Zimmer gestürmt war. Der sarkastische Unterton ihrer Frage war unüberhörbar. Gegen seinen Willen lächelte Malik.
âSie können mich Malik nennen.â
âMalik.â Abbie wiederholte den Namen, als schmecke sie den exotischen Klang auf der Zunge. âIst das alles?â
Ihre Kehle war auf einmal wie ausgetrocknet. Daher schluckte sie und befeuchtete ihre Lippen. Sein Blick folgte dieser entlarvenden Geste. Als er den Kopf wieder hob und sie in seine schwarzen Augen sah, wusste sie, dass sie verloren war. Denn ein kleines Lächeln von ihm reichte, um ihre Welt erbeben zu lassen. Ein kleines Zucken seiner sexy Mundwinkel nur, und ihr Körper reagierte sofort.
âSollte ich nicht noch etwas hinzufügen?â, fragte sie. âEtwas hinzufügen?â, wiederholte er, und seine Stimme umschmeichelte ihre Sinne wie warme Seide. âWas denn zum Beispiel?â
Ja, was denn, überlegte Abbie und versuchte, in dem Chaos, das mittlerweile in ihrem Kopf herrschte, ihren ursprünglichen Gedanken wiederzufinden.
âZum Beispiel ⦠Sirâ, erwiderte sie zögernd. Immerhin war er ein Scheich. Ein Herrscher. Er gehörte zum Königshaus AlâQaim. Sicherlich gab es einen offiziellen Titel. âOder Ihre Majestät ⦠oder â¦â
Als er sich plötzlich bewegte und zu ihr trat, brach ihre Stimme. Trotz der Hitze, die sich gerade noch in ihrem Körper ausgebreitet hatte, durchlief sie nun ein Zittern, als streifte ein kalter Wind ihre Haut.
Der Blick aus seinen funkelnden schwarzen Augen hielt Abbie gefangen. Selbst wenn sie es versucht hätte, wäre ihr keine Bewegung gelungen. Aber sie versuchte es nicht, wollte es auch gar nicht versuchen.
Stattdessen wusste sie, dass Maliks Lächeln all ihre Wut mit seiner Wärme auslöschte. Und als sie den schwachen amüsierten Schimmer sah, der in diesen wunderbaren Augen aufleuchtete, war es um sie geschehen.
âNur Malikâ, murmelte er â jetzt so nah, dass sein Atem über ihre Wange strich.
Tief einatmend, nahm sie den warmen männlichen Duft seiner Haut wahr.
âMalikâ, sagte sie leise. Ihr wilder Herzschlag pochte ein wenig langsamer, dafür breitete sich eine seidenweiche Wärme tief in ihrem Körper aus.
âMalikâ, wiederholte sie noch einmal und wollte so viel mehr sagen, doch ihr fehlte der Mut.
Berühre mich, wollte sie sagen. Ich will deinen Körper an meinem spüren. Zeig mir, wie es wäre, von dir gestreichelt zu werden â¦
Aber die Worte erstarben auf ihren Lippen, obwohl sie sie laut in ihrem Kopf zu hören meinte. Niemals in ihrem ganzen Leben hatte sie so empfunden.
âDu bist wunderschön.â
Auf einmal konnte Abbie es nicht mehr ertragen, dass er so nah vor ihr stand und dennoch nicht nah genug.
Sie musste ihn berühren.
Alle Vorsicht in den Wind schlagend, ergab sie sich dem intensiven Verlangen, das ihre Haut zum Glühen brachte, und streckte die Hand aus.
Und traf auf seine Hand, die er zur selben Zeit nach ihr ausstreckte.
Als ihre Fingerspitzen sich berührten, war es, als entzünde sich die Luft und als tanzten kleine Funken zwischen ihnen. Dann schloss sich seine bronzefarbene Hand um ihre und hielt sie mit festem Griff. Abbie konnte nicht anders, sie musste dem Verlangen nachgeben, das mit dunklen mächtigen Wellen über sie hereinbrach. Beinahe taumelte sie gegen ihn und empfing seinen Kuss.
Der Kuss, von dem Malik seit der ersten Sekunde geträumt hatte, übertraf die Wirklichkeit bei Weitem. Wie eine Stichflamme loderte die Lust in ihm auf, raste durch seinen ganzen Körper und entfachte ein helles Feuer, eine brennende
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