JULIA EXTRA BAND 0264
Gefühl, von AuÃerirdischen entführt worden zu sein. Erschrocken schlug sie die Augen auf und sah Sonny über sich gebeugt, der ihr ein Frühstückstablett reichte.
â Ciaoâ, sagte er zur BegrüÃung. âHier ist Orangensaft, Tee und Toast, wie es dein Sohn für dich bestellt hat. Er ist heute früh übrigens viel liebenswürdiger.â
Nicky! âWie spät ist es denn?â, fragte Freya beunruhigt und setzte sich hastig auf. âWo ist Nicky?â
âEs ist halb neun, und dein Sohn ist mit seinem Vater und Fredo unterwegs zum Bankenviertel, damit du ausschlafen kannst.â Er stellte das Tablett auf ihren SchoÃ, sodass sie nicht einfach aus dem Bett springen und Zeter und Mordio schreien konnte.
âEnrico lässt ausrichten, du sollst in Ruhe frühstücken und duschen und ihn bei Hannard anrufen, wenn du dich beruhigt hast.â Sonny zeigte auf eine Notiz auf dem Tablett. Das ist seine private Handynummer. So kannst du ihn direkt erreichen. Ach, und hier habe ich dir noch eine Zeitung mitgebracht. Der Artikel da könnte dich interessieren.â Er lehnte die aufgeschlagene Zeitung an die Teekanne und verlieà dann das Zimmer.
Schon wieder war Enrico mit Nicky unterwegs! Zum ersten Mal seit über zwei Jahren hatte sie verschlafen. Sie hatte nicht einmal Nickys Geplapper gehört, von dem sie sonst jeden Morgen geweckt wurde.
Ihr Blick fiel auf die Zeitung, und sie begann, den Artikel zu überfliegen, auf den Sonny sie aufmerksam gemacht hatte. DreiÃig Sekunden später stieà sie das Frühstückstablett zur Seite und sprang aus dem Bett. Im nächsten Moment entdeckte sie, dass jemand neben ihr gelegen haben musste. Ihr wurde heiÃ.
Der vertraute Traum fiel ihr wieder ein.
âIch fasse es einfach nichtâ, sagte sie laut zu sich selbst, angelte sich ihr Handy aus der Handtasche, setzte sich aufs Bett und gab Enricos Nummer ein.
Als Enrico sich meldete, wusste sie nicht, was sie ihm zuerst an den Kopf werfen sollte.
âDu ⦠hast in meinem Bett geschlafenâ, stieà sie aufgebracht hervor.
Enrico lehnte sich entspannt in seinem Schreibtischsessel zurück und sah aus dem Fenster. âAuch dir einen guten Morgen, mi amoreâ, sagte er lässig mit seiner wohlklingenden Stimme. âDu hast mich wie ein Oktopus umklammert, aber das habe ich mir gern gefallen lassen.â
âDu lügst!â
âUnd du hast mich mit einer Sehnsucht geliebt, als wäre ich dein vor langer Zeit verloren geglaubter Liebster.â
âDas ist nicht wahr. Niemals!â
âDu warst wunderbar und so unersättlich.â
âHör auf, mich auf den Arm zu nehmen, Enrico!â
âWenn ich nicht befürchtet hätte, dass unser Sohn vielleicht schlafwandeln und ins Zimmer kommen könnte, wäre ich auÃerstande gewesen, dir zu widerstehen. Aber so â¦â
âIch will das nicht hören.â
âAber dann verpasst du ja das Beste. Als ich dich nämlich gefragt habe, wer Nicolos Vater ist, hast du gesagt: âDu, Enricoâ.â
Schweigen.
Triumphierend wartete Enrico, bis Freya sich von dem Schock erholt hatte.
âIch habe geschlafen.â
âUnd im Schlaf hast du mir gesagt, wo und wie ich dich liebkosen soll.â
Ihr stockte der Atem. Träumte sie? Dann war es ein Albtraum.
Enrico stand auf. Noch immer meinte er Freyas Küsse zu schmecken und ihre Hände auf seinem Körper zu spüren. Er spürte nach wie vor, wie sie sich an ihn gedrängt und ihr warmer Atem sein Gesicht gestreift hatte, als sie leise zugegeben hatte: âEr ist dein Sohn, Enrico.â
âDu hast mich angefleht, dich zu liebkosen, cara, du hast meine Hand genommen und sie dorthin gelegt, wo du am liebsten berührt werden wolltest. Und dann hast du einen wunderbaren Höhepunkt erreicht, und ich â¦â
Plötzlich wurde die Verbindung unterbrochen, was Enrico wenig überraschte. Wütend setzte er sich wieder und blickte starr aus dem Fenster.
Freya lieà sich auf die Kissen zurücksinken und schloss die Augen. Ihr Herz pochte zum Zerspringen. Sie bekam kaum Luft.
Ihr Traum! Der Traum, den sie in den vergangenen Jahren so oft gehabt hatte, hatte sich letzte Nacht wiederholt. Aber es war kein Traum gewesen!
Jetzt erinnerte sie sich, was geschehen war. Sie hatte fest geschlafen, als Enrico zu ihr ins Bett geschlüpft war und sie an sich
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