JULIA EXTRA BAND 0264
achten, riss den Blick von der braunen Haut los, die unter dem offen stehenden Kragen zum Vorschein kam und sie magnetisch anzog.
Sie schluckte. âFür den Moment, ja. Aber ich â¦â
âDann führe ich Sie zum Essen aus.â
Sie schüttelte den Kopf. âDas ist nicht nötig.â
âEs ist spät, und Sie müssen etwas essen.â Er beugte sich weiter vor, bis ihr sein Duft in der Nase brannte und einen Hunger tief in ihr auslöste, der durch eine warme Mahlzeit nicht zu stillen sein würde. âAuÃerdem will ich einen vollständigen Bericht über diese Präsentation. Sie geben hier eine Menge Geld aus, lassen Models und Stars einfliegen.â
âDer Etat ist bereits bewilligt.â
âNicht von mir! Also, ich will diesen Bericht.â
Ruby erhob sich steif und verdrängte das unwillkommene Prickeln, das über ihre Haut ziehen wollte. Wie konnte dieser Mann noch immer diese Wirkung auf sie haben, nach allem, was sie von ihm wusste! âSoll ich Ihnen den Bericht nicht morgen abliefern?â Sie sammelte die Unterlagen zusammen und verschloss die Schmuckstücke im Safe. âSie müssen doch müde nach dem Flug sein.â
Er kam um die Werkbank herum, schnitt ihr den Fluchtweg zur Tür ab. âWollen Sie behaupten, in drei Wochen sei in diesem riesigen Betrieb nichts passiert, was ich wissen müsste?â
âIch habe Ihnen regelmäÃig E-Mails geschickt. Haben Sie sie nicht gelesen?â
âWas Sie geschickt haben, habe ich gelesen.â
âMehr gibt es nicht zu berichten.â
âNichts?â Seine Stimme triefte vor Skepsis. âNichts, was Sie für wichtig halten, meinen Sie wohl.â
So, jetzt hielt er sie auch noch für inkompetent. Obwohl sie jahrelang mit Laurence zusammen das Geschäft geführt hatte. âDoch, da war noch etwas, jetzt fälltâs mir wieder ein. Es gibt etwas, das ich Ihnen sagen muss. Aber das wird nicht lange dauern.â
âNämlich?â, fragte er lauernd.
Sie nahm den Aktenordner auf und stellte sich vor Zane. âIhre Freundin rief an und hinterlieà eine Nachricht. Sie hofft, dass Sie gut angekommen seien. Sie hätten nämlich so müde ausgesehen, als Sie sie zum Abschied küssten.â
5. KAPITEL
Zane stutzte nur den Bruchteil einer Sekunde. âAnnelies hat hier angerufen?â
Seine Frage hätte ihr Triumphgefühl nicht dämpfen sollen. Auf dem Weg zum Raum hinaus jedoch wurde Ruby klar, dass seine Worte ihre Vermutung bestätigten. Zane hatte eine Freundin, die in London auf ihn wartete, und seine Avancen ihr gegenüber waren nichts als Einschüchterungsversuche gewesen.
Der Sieg, ihn so überrumpelt zu haben, schmeckte plötzlich schal. âNatürlich war es Annelies. Wie viele Freundinnen haben Sie denn?â
âAnnelies würde ich nicht als meine Freundin bezeichnen.â Ruby blinzelte, als ihr bewusst wurde, dass er näher gekommen war. âDann eben Ihre Geliebte.â
âWürde es Sie stören, wenn ich eine Geliebte hätte?â
âNein, warum sollte es?â Sie sah überallhin, nur nicht zu ihm. âIhr Privatleben geht mich nichts an.â
Er erwiderte nichts, doch als ihr Blick ihn traf, sah sie, dass er die Mundwinkel zu einem wissenden Lächeln verzogen hatte und ein lauerndes Glitzern in seine Augen getreten war. Ihr stockte der Atem, als sie vergeblich gegen die Hitze ankämpfte, die sie überkam.
âVergessen Sie Anneliesâ, murmelte er und kam noch näher. âSie ist nur eine alte Freundin. Sie brauchen nicht eifersüchtig zu sein.â
âAber nein!â Ruby schüttelte wild den Kopf. Sie war nicht eifersüchtig, ganz bestimmt nicht! âDas verstehen Sie völlig falsch.â
Sein Lächeln veränderte sich, wurde vorsätzlich, eindringlich. Ãberlegen.
âIch habe Sie vermisstâ, sagte er heiser. âDen Streit mit Ihnen, Ihre funkelnden blauen Augen, und am meisten habe ich es vermisst, wie gut es ist, Sie zu berühren.â Mit der Hand steckte er ihr eine lose Strähne hinters Ohr.
Rubys Puls beschleunigte sich rasant, als seine Fingerspitzen ihr Ohr berührten. Das Blut rauschte ihr so laut durch die Adern, dass sie meinte, er müsse es hören.
Jetzt fasste Zane sanft ihr Kinn. âHaben Sie an mich gedacht, während ich weg war?â
âIch â¦â Sie blinzelte,
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