JULIA EXTRA BAND 0264
Mir gehört die Hälfte des Geschäfts. Das ich übrigens auch schon vorher mit Laurence zusammen geleitet habe.â
âMein Vater war krank. Ich brauche deine Hilfe nicht.â âDein Vater war nicht immer krank. Und ich gehe doch wohl recht in der Annahme, dass mein Anteil mir das Mitspracherecht sichert, wie die Firma zu führen ist â wie von deinem Vater beabsichtigt.â
Sein Blick verdunkelte sich, an seiner Schläfe begann eine Ader zu pochen. âMache die Dinge nicht komplizierter, als sie bereits sindâ, warnte er gefährlich leise.
âSonst was?â Sie hoffte, ihre Augen strahlten die eisige Feindseligkeit aus, die sie im Moment für ihn fühlte. âKüsst du mich sonst wieder?â
Der Bleistift zwischen seinen Finger brach, die beiden Hälften fielen klappernd auf den Tisch. âDa muss ich deine Hoffnungen leider enttäuschen.â
Zane marschierte aus dem Zimmer, bevor sie ihn noch weiter provozieren konnte, in dem befriedigenden Bewusstsein, das letzte Wort gehabt und dem Drang widerstanden zu haben, sie auf diesen groÃen Tisch zu drücken und das zu Ende zu bringen, was sie vor zwei Tagen begonnen hatten.
Er konnte ihr also widerstehen, den süÃen Lippen und den verführerischen Kurven.
Und er würde ihr widerstehen! Und wenn er schon dabei war, würde er sie auch gleich auf den ihr zustehenden Platz verweisen.
6. KAPITEL
In einer geschützten Bucht an der Kimberley Küste mit ihren roten Klippen und den weiÃen Stränden, zwei Stunden nördlich von Broome, traf sich das Boot mit dem Schiff, das ausgerüstet war, um die Ernte der ersten zehn Bastiani Perlenfarmen einzufahren.
Ruby hielt das Gesicht in die Brise und atmete tief die salzige Luft ein. Es war gut, der Firma und der geladenen Atmosphäre zu entkommen. Selbst wenn die Quelle für diese Spannungen mitgekommen war.
Zane sah heute entspannter aus, als sie ihn jemals gesehen hatte. In Shorts und Poloshirt stand er am Ruder und steuerte das Schnellboot an der Küste entlang zum Treffpunkt.
Ihre Unterredung im Vorstandszimmer hatte eine Eiszeit zwischen ihnen eingeläutet. Sie mieden einander, wo und wann immer möglich. Falls es nicht möglich war, schoben sie sich aggressiv aneinander vorbei wie zwei Eisberge in einer zu engen Rinne. Doch unter dieser Kälte spürte Ruby noch immer sein Verlangen, die unterschwellige Hitze. Er lieà sie nicht aus den Augen. Wie ein lauerndes Raubtier, das die Zeit zum perfekten Sprung abwartete.
Wenn sie für ihn tabu war, warum beobachtete er sie dann immer noch? Oder wollte er sie damit nur nervös machen, weil er glaubte, sie so loswerden zu können?
Nun, so leicht würde sie sich nicht vertreiben lassen!
Sie sammelte ihre Sachen ein, als das Boot leicht gegen die Schiffswand schlug. Diesen Tag würde sie sich nicht von ihm verderben lassen. Die Ernte war immer etwas Besonderes, jeder der Crew verspürte die erwartungsvolle Aufregung. Jede Perle war einzigartig, aber für ein Designerauge gab es manche, die sich durch Form und Farbe sofort auszeichneten, zu einem ganz besonderen Schmuckstück verarbeitet zu werden. Ruby konnte es gar nicht abwarten zu sehen, was die neue Ernte einbringen würde.
Als sie sich umdrehte, bot Zane ihr seine Hand, um ihr beim Erklimmen der Bootsleiter auf den Perlenfrachter zu helfen. Seine Augen konnte sie nicht sehen, sie waren hinter der dunklen Sonnenbrille verborgen, aber sein Kinn war angespannt, und seine Wangenmuskeln arbeiteten.
Es wäre kindisch, die höfliche Geste auszuschlagen, also ergriff sie die dargebotene Hand, stieg die schmalen Stufen hinauf und sprang an Deck, um den Körperkontakt so schnell wie möglich zu beenden. Doch Zane hatte sie ein wenig gezogen, und sie wäre gegen seine Brust gefallen, hätte sie nicht die Hand ausgestreckt und sich abgestützt.
Atemlos sah sie in sein Gesicht, ihr Puls raste. âDankeâ, brachte sie heraus und zog die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt.
âGern geschehen.â Ein winziges Lächeln bog seine zusammengepressten Lippen nach oben, dann gab er sie frei und drehte sich um, um den Kapitän zu begrüÃen.
Ruby blinzelte und riss sich zusammen, begrüÃte die Crew und lieà sich zusammen mit Zane von dem Kapitän über das Schiff führen.
Dann wurde der erste Korb mit den Perlenaustern aus dem Wasser gezogen, und in
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