JULIA EXTRA BAND 0264
hektisch blickte sie sich nach dem besten Fluchtweg um. âEhrlich gesagt, ich hatte zu viel zu tun.â
Er lachte, ein tiefer, kehliger Laut, der ihr die Knie weich werden lieÃ. âSchade. Denn ich musste ständig an Sie denken. Sie haben mir den Schlaf geraubt.â
âDas tut mir sehr leidâ, sagte sie mit sehr viel mehr Courage, als sie verspürte. âSie sollten eine Wiedergutmachung verlangen.â
âGenau das habe ich vor.â
Seine Lippen waren nur noch Millimeter von ihren entfernt. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Fast schon spürte Ruby seinen Mund auf ihrem, konnte ihn schmecken, hieà ihn willkommen â¦
Für einen Moment sah Zane den Ausdruck in ihren Augen. Fragen und Unsicherheit wirbelten darin wie in einem Strudel, doch dann senkte er den Blick auf die vollen Lippen und konzentrierte sich ganz darauf. Einen Arm um ihre Taille gelegt, um eine mögliche Flucht zu verhindern, lieà er die Hand von ihrem Kinn an ihren Nacken gleiten und vertiefte den Kuss. Sie war so warm und weich. So anschmiegsam. Ihre Kurven passten perfekt zu seinem Körper, und ihr Geschmack lieà sein Verlangen auflodern. Jetzt hob sie die Hände und legte sie an seine Hüften, krallte die Finger in sein Hemd, als müsse sie sich festhalten. Es war ein Anfang â sie berührte ihn. Doch er wollte mehr von ihr, wollte ihre Hände auf seiner Haut spüren, wollte nackte Haut auf nackter Haut fühlen.
Er wollte sie. Jetzt!
Zane griff an ihren Hinterkopf und löste die Spange, die ihr langes Haar zusammenhielt, vergrub seine Finger in der seidigen Mähne, zog ihren Kopf näher heran und lieà einen Schauer von heiÃen Küssen auf ihren Hals regnen, drängte sich an sie, dass sie seine Erregung unmissverständlich fühlen musste â¦
Was, um alles in der Welt, dachte sie sich nur! Das leise Klicken der Haarspange drang durch den sinnlichen Nebel. Ruby riss die Augen auf und fand sich in der grell erleuchteten Wirklichkeit wieder, auch wenn seine Küsse sie dazu verlocken wollten, die Augen wieder zu schlieÃen und sich ganz diesem wunderbaren Gefühl hinzugeben.
Aber genau das war ja das Problem, nicht wahr? Sie dachte überhaupt nicht! Man musste sich nur anschauen, wohin dieses Nichtdenken sie geführt hatte â fest an seinen Körper geschmiegt, den schockierenden, doch ach so sinnlichen Beweis seiner Erregung zwischen ihnen, der ihren Körper in Flammen stehen lieà und jegliche Vernunft ausschaltete â¦
Die Hände an seiner Taille ballten sich wie aus eigenem Willen zu Fäusten, und Ruby versuchte Zane mit aller Macht von sich wegzudrücken. Ganz gleich, wie verführerisch es auch sein mochte, sie musste dem widerstehen!
Sie wandte den Kopf ab und versuchte, mehr Abstand zwischen sie zu bringen. âZane, hör auf. Hör auf damit!â
âDu willst es auch.â Er reagierte nicht auf ihre Anordnung, glitt mit den Lippen über ihren Hals, ihre Wange, ihr Kinn. âIch merke es doch.â Wie zur Bestätigung seiner Worte strich er mit einem Daumen über die hart gewordene Knospe ihrer Brust.
Neue Emotionen fuhren nahezu schmerzhaft durch sie hindurch, Emotionen, die sie dazu bringen wollten, sich noch enger an Zane zu schmiegen, obwohl das doch genau das war, was sie nicht wollte.
Sie klaubte den letzten Rest Selbstbeherrschung zusammen und besann sich auf die wirkungsvollste Waffe, die sie hatte.
âUnd was willst du?â Sie erkannte kaum die eigene Stimme. âHerausfinden, wie du im Vergleich zu deinem Vater abschneidest?â
Er stieà sie abrupt von sich, so als sei sie eine giftige Natter. Ruby beäugte ihn misstrauisch, während sie zur Tür eilte, ob ein weiterer Anschlag zu erwarten sei, doch er rührte sich nicht.
Erst als sie den Raum verlassen hatte, lieà Zane seine Faust donnernd auf die Werkbank fallen. Er spürte nicht einmal den körperlichen Schmerz, sondern nur den Ekel vor sich selbst. Drei Wochen. Drei Wochen, und er hatte sich in ein primitives Tier verwandelt! Er war kurz davor gewesen, Ruby auf diese Werkbank zu heben und sich zwischen ihre Beine zu drängen, sie in Besitz zu nehmen â¦
Die Geliebte seines Vaters!
So viel also zu seiner Selbsteinschätzung, dass er eine Stufe höher auf der Evolutionsskala stand als sein Vater. Er war nicht besser als Laurence. Und das Schlimmste an der Sache war ⦠Er wollte Ruby
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