JULIA EXTRA BAND 0264
von meinem Geld bezahlst, wirst du gefälligst tragen, was ich dir sage!â
Freya wurde blass. Verletzt blickte sie Enrico an. Erst als ihr Handy klingelte, wandte sie den Blick ab und nahm den Anruf entgegen.
âHallo, ich binâsâ, meldete sich eine ihr vertraute Stimme.
Es war Cindy. Sie waren zum Einkaufsbummel verabredet, aber Enricos schlechte Laune hatte Freya die Vorfreude verdorben. Eigentlich hatte sie keine Lust einzukaufen. Doch dann fiel ihr ein, dass sie ja noch etwas erledigen wollte. Sie stand auf und wandte Enrico den Rücken zu.
âIch kann jetzt nicht sprechenâ, sagte sie leise. âIch rufe dich gleich zurück, okay?â
Als sie sich wieder umwandte, fragte Enrico misstrauisch: âWer war das?â
âDas geht dich nichts an.â Sie schrie auf, als er sie blitzschnell an sich zog.
âDu sagst mir jetzt, wer angerufen hatâ, stieà er hervor. Verzweifelt versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. âMein Liebhaberâ, behauptete sie wütend. âEr hat nie schlechte Laune und ist sehr taktvoll. Wir wollen miteinander durchbrennen, sobald ich deinen Kreditkartenrahmen gesprengt habe.â
Diese provozierende Bemerkung hatte einen heiÃen, harten Kuss zur Folge. Als Enrico sie endlich wieder loslieÃ, blickte Freya ihn schockiert an.
âHalt mich nicht zum Narren, cara, denn die Folgen würden dir nicht gefallenâ, sagte er wütend, griff nach seinem Aktenkoffer und verlieà das Haus, während Freya sich behutsam über die brennenden Lippen strich.
Sie taten ihr noch immer weh, als sie kurz darauf Cindy anrief, um zu verabreden, wann und wo sie sich treffen wollten. Dann machte sie sich fertig und verlieà trotzig das Haus, ohne Sonny Bescheid zu sagen.
Prompt hatte sie Enrico wenige Minuten später am Handy, als sie auf dem Weg zur U-Bahn-Station war. âWo bist du?â, fragte er herrisch.
âIch bin geflüchtetâ, sagte sie abweisend, beendete das Gespräch und schaltete das Handy ab.
An diesem Vormittag hetzte Enrico von einer Besprechung zur nächsten. Als schlieÃlich die letzte Konferenz in seinem Büro beendet war und Fredo hereinkam, war Enrico noch immer schlechter Laune.
Die Miene seines Leibwächters verhieà auch nichts Gutes. âWas ist los?â
âEs geht um Freya.â Unsicher verlagerte Fredo das Gewicht von einem Fuà auf den anderen. So hatte Enrico ihn noch nie erlebt.
âWas ist mit ihr?â
âNiemand hat sie gesehen, seitdem du heute Morgen das Haus verlassen hast.â
âWahrscheinlich tauscht sie ihr blaues gegen ein weiÃes Brautkleid umâ, erwiderte Enrico mürrisch.
Fredo schüttelte den Kopf. âSonny sagt, es hätte nie ein blaues Kleid gegeben. Sie hat dich nur auf den Arm genommen.â
Und ich Idiot bin natürlich darauf hereingefallen, dachte Enrico wütend. âWo ist sie denn hingegangen? Wieso ist Sonny nicht bei ihr?â
âEr sagt, dass Freya mit dem Handy telefoniert hat, kurz nachdem du das Haus verlassen hast. Wenige Minuten später war sie weg.â
Das gefiel Enrico überhaupt nicht. Unwillig schüttelte er den Kopf. âWann genau war das?â, fragte er herrisch.
âVor vier Stundenâ, antwortete Fredo. âAber da ist noch etwas.â
âWas denn? Nun lass dir doch nicht alles einzeln aus der Nase ziehen, Fredo!â
âVergangene Woche ist sie auch mehrere Stunden lang verschwunden. Allerdings war der Junge bei ihr. Er hat gesagt, sie hätten im Park Enten gefüttert, aber â¦â
âAber?â Enrico schwante Schlimmes.
âLuca ist verschwunden.â
âDas weià ich.â Enrico verzog ungeduldig das Gesicht. âIch habe dafür gesorgt, dass man ihn aufspürt.â Enricos Leute hatten ihn von Hawaii bis nach New York verfolgt, dort jedoch seine Spur verloren.
âSie haben ihn gestern Abend gefunden, mich aber erst vor fünf Minuten unterrichtet.â Fredo seufzte schwer. âEs wird dir nicht gefallen, Enrico, aber Luca befindet sich seit vergangener Woche hier in London.â
Sofort sah Enrico Freya in ihrem grauen Kostüm vor sich, die behauptete, einen Liebhaber zu haben. Hatte sie etwa auf Luca angespielt? Nein, diese Vorstellung wollte er nicht einmal in Erwägung ziehen.
âWo ist Luca abgestiegen?â
âIn einem deiner Hotels. Der Mann muss verrückt
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