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JULIA EXTRA BAND 0264

JULIA EXTRA BAND 0264

Titel: JULIA EXTRA BAND 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Kate Walker , Michelle Reid , Trish Morey
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„Erzähl du es mir.“
    Zane stieß den Atem aus, eine eiserne Hand legte sich um seine Brust. „Bonnie Carter, die beste Freundin meiner Mutter, noch aus der Schulzeit. Trauzeugin und meine Patentante. Sie gehörte praktisch zur Familie.“
    â€žIch sehe den Zusammenhang nicht.“
    â€žNein? Ich sah ihn auch nicht. Bis zu dem Unfall“, fuhr er tonlos fort. „Dann ergab plötzlich alles einen Sinn. Bonnie war schön. Oh, meine Mutter war auch schön, aber Bonnie hatte Modelqualitäten.“ Er drehte sich zu ihr um. „So wie du.“ Für einen Augenblick durchbohrte er sie regelrecht mit seinem Blick, so dass sie leicht zurückzuckte. „All die Jahre über hat sie sich bei meiner Mutter eingeschmeichelt, hat die Rolle der besten Freundin gespielt, die der hingebungsvollen Patentante. Damals habe ich mich nie gefragt, wieso sie nie geheiratet hat. Dabei war sie die ganze Zeit über die Geliebte meines Vaters.“
    Sie waren bei Rubys Strandhaus angekommen. Zane stieß die Wagentür auf und stieg aus. Er brauchte dringend frische Luft, um den schalen Geschmack im Mund zu vertreiben. Vor ihm versank die Sonne wie ein glutroter Feuerball am Horizont.
    â€žZane“, hörte er nun Ruby hinter sich sagen, „es tut mir ja so leid.“
    â€žEs ist ja nicht deine Schuld.“
    Sie ignorierte den beißenden Ton. „Ich kann es nicht glauben. Laurence war ein Ehrenmann, er hätte deiner Mutter so etwas nie angetan. Er liebte Maree, das weiß ich. Und du weißt es auch.“
    â€žUnd warum hat er dann mit Bonnie geschlafen? Mein ganzes Leben hat er mir Vorträge über Ehre und Integrität gehalten und dass die Familie immer an erster Stelle steht. Aber letztendlich war er auch nur ein Mann. Ein schwacher Mann. Laurence hat es praktisch zugegeben.“
    â€žWann?“
    â€žNach dem Unfall.“ Zane drehte sich zu ihr um. „Die Trauer brachte ihn fast um. Er wollte beide Frauen in der Familiengruft bestatten lassen, dabei war Bonnie nicht einmal mit uns verwandt. Sicher, die beiden Frauen standen sich nah, aber das war übertrieben. Und als ich ihn zur Rede stellte, hatte er sogar die Nerven, mir zu sagen, dass Bonnie ihm etwas gegeben habe, das meine Mutter ihm nicht geben konnte.“
    â€žIch kann wirklich nicht glauben, dass er deine Mutter so betrogen haben soll.“
    Das letzte Licht war geschwunden, doch selbst in der Dunkelheit funkelten Zanes Augen hart auf. „Wieso? Hältst du dich für die Einzige, die das Interesse meines Vaters geweckt hat?“ Er wandte sich wieder der dunklen See zu und rieb sich den Nacken. „Als ich ihn aufforderte, mir zu versichern, dass er nie mit Bonnie geschlafen hatte, schwieg er. Weil er es nicht sagen konnte! Er hielt sich Bonnie als bezahlte Mätresse. Ich kehrte Broome den Rücken, sobald meine Mutter unter der Erde lag.
    Er hat nicht einmal versucht, mich zurückzuhalten.“
    Ruby schlang die Arme um sich. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Das war nicht der Laurence, den sie kannte. Dennoch musste irgendetwas geschehen sein. Ein Schauder durchlief sie. War das der Schlüssel zu Laurences letzten Worten? „Vielleicht hat er deshalb …“, dachte sie laut und brach ab.
    â€žVielleicht hat er deshalb – was?“, hakte Zane sofort nach. Sie blinzelte nervös. Ruby hatte es ihm nie gesagt. Es hatte sich einfach nie eine Gelegenheit dazu ergeben. Aber möglicherweise jetzt …
    Sie schluckte. „Vielleicht war es das, wofür er sich entschuldigen wollte. Kurz bevor er starb, sagte er zu mir: ‚Sag Zane, dass es mir leidtut‘.“
    â€žSeine letzten Worte, für mich bestimmt“, warf er ihr vor. „Und du hieltest es nicht für nötig, es mir zu sagen?“
    â€žEs tut mir leid“, flüsterte sie.
    â€žMehr hat er nicht gesagt?“
    Sie sah hinaus auf die See, um seinem vorwurfsvollen, ärgerlichen Blick nicht begegnen zu müssen. Laurences andere Worte würde sie nicht preisgeben. ‚Kümmre dich um Zane‘ – das brauchte er nicht zu hören. Er würde es nicht hören wollen. „Mehr Zeit blieb ihm nicht. Die Maschine begann zu piepen, und plötzlich kamen von überall her Ärzte und Krankenschwestern angerannt. Es war das Letzte, was er von sich gab. Und es ergab keinen Sinn.“ Sie wandte sich ihm zu, ihr Ton wurde missbilligend.

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