JULIA EXTRA BAND 0264
Verlangens, sie zu besitzen, zu unternehmen.
Denn sie hatte ihn gewollt, kein Zweifel. Sie war bereit für ihn gewesen.
Und er wollte glauben, dass sie ihn noch immer wollte. Denn trotz allem brannte das Feuer für sie in ihm weiter.
Doch die Realität verdrängte diese Gedanken sofort. Geld, das war alles, was sie interessierte! Er brauchte sich ja bloà ihre Panik in Erinnerung zu rufen, als sie geglaubt hatte, ihre Prämie zu verlieren.
Nun, sie würde ihr Geld bekommen. Nur würde sie warten müssen. Dafür hatte Laurence schon gesorgt.
Das Klingeln des Telefons unterbrach seine Gedanken. Zane stürzte sich regelrecht auf den Hörer. Also doch!
âRuby.â Er sagte es, als würde es dadurch wahr werden müssen.
âIch binâs, Anneliesâ, schnurrte die Stimme am anderen Ende. âUnd ich habe wunderbare Neuigkeiten.â
Bis zum Abend, als er die Firma verlieÃ, hatte Zane die Hoffnung auf einen Anruf aus Sydney längst aufgegeben. Auf dem Weg zu seinem Wagen zog er sich das Jackett über. Ein Rascheln in der Brusttasche lieà ihn stutzen, automatisch griff er hinein. Rubys Instruktionen! Er hatte völlig vergessen, ihr den Brief zurückzugeben. Nun, jetzt nützte der sowieso nichts mehr.
Fast hätte er das zusammengefaltete Blatt schon zerknüllt, als er zufällig die Worte âTreuhandfond für die Arbeitnehmer der Bastiani Corporationâ las.
Erstens war er neugierig, und zweitens â¦, wenn es um die Bastiani Corporation ging, dann hatte er wohl ein Recht darauf zu erfahren, worum es sich handelte â¦
Zane setzte sich in seinen Wagen und faltete das Blatt auseinander. Je weiter er las, desto enger zog sich der Ring um seine Brust zusammen, raubte ihm die Luft, füllte ihn mit blankem Entsetzen.
Entsetzen, weil er sie ein zweites Mal so maÃlos falsch eingeschätzt hatte.
Nicht einen Penny von ihren Firmenanteilen behielt sie für sich! Das Kapital aus dem Aktienverkauf sollte in einem Fond angelegt werden, der den Arbeitern zugutekam. Die darüber hinaus gezahlte Prämie war als Spende für irgendein Frauenhaus in Sydney, Pearlâs Place, gedacht.
Kein Wunder, dass Ruby sich Sorgen um die Prämienzahlung gemacht hatte! Weil sie das Geld schon diesem Frauenhaus versprochen hatte!
Das Blut rauschte ihm laut in den Ohren. Wie hatte er sich nur so gewaltig irren können?
9. KAPITEL
Scheinbar waren alle Schönen und Reichen von ganz Sydney ins Operhaus gekommen, um die neue Bastiani-Kollektion zu bewundern. Es war eine wunderbare Gala und für Ruby umso schöner, weil ihre Mutter und ihre Schwester ebenfalls dabei waren. Beim finalen Prunkstück brach ein Applaus los, der die Oper bis in ihre Grundfesten erschütterte.
Wollte man diese Begeisterung in bare Münze umrechnen, so würde es ein sehr erfolgreiches Jahr für die Bastiani Corporation werden.
Rubys Herz schwoll an vor Stolz. Vor Jahren war sie damals von der Design-Akademie mit ihrem Abschluss nach Broome gegangen, beseelt von dem Wunsch, faszinierenden Schmuck zu kreieren. Sie hatte es geschafft und ihren Weg gemacht, so wie auch ihre Schwestern ihren Weg machten und Erfolg hatten in dem, was sie taten. Vielleicht würde es ihr eines Tages vergönnt sein, auch in der Liebe Erfolg zu haben, so wie Opal und Sapphy. Obwohl â¦, die Chancen dafür standen wohl ungleich schlechter.
Ruby verbeugte sich ein letztes Mal vor dem applaudierenden Publikum und lieà den Blick über die begeisterte Menge gleiten. Da erregte eine Bewegung ihre Aufmerksamkeit, ihr Herz setzte aus. Das war unmöglich, das konnte nicht sein â¦
Zane! Düster und bedrohlich stach er aus der Menge heraus â und so verführerisch in seinem schwarzen Smoking. Ruby schluckte, ein Schauer lief ihr über den Rücken. Ein Schauer des Entsetzens, natürlich, wie sie sich einredete. Was tat er hier überhaupt?
Sie trat vom Laufsteg und hielt unruhig nach Zane Ausschau. Doch da fiel Opal der Schwester auch schon um den Hals.
âRuby! Du bist einfach die GröÃte! Der Star des Abends!â Mrs. Clemenger folgte Opal auf dem FuÃe. âWas für eine wunderbare Kollektion. Ganz Sydney wird ein Loblied auf dich singen.â
âNicht nur Sydney, die ganze Welt.â
Als Ruby den leichten italienischen Akzent hörte, schrie sie begeistert auf. âDomenic!â
Da hatte ihr gut aussehender Schwager sie auch
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