JULIA EXTRA BAND 0264

wären sie ein untrennbarer, dazugehöriger Teil, und sie ruhten erst still, als die beiden Menschen auf dem Gipfel innehielten, jäh regungslos erstarrt in der Erfüllung einer nie gekannten Lust.
    Ein neuer Tag begann. Alles hatte sich verändert.
    Ruby stand auf dem Balkon und spürte erneut die Funken in ihrem Körper aufsteigen, obwohl sie eigentlich zu müde war, um erneut Leidenschaft zu verspüren. Es war eine unglaubliche Nacht gewesen. Eine Offenbarung.
    Bedauerte sie es? Nein, wie könnte sie. Zane war ein fantastischer Liebhaber, er hatte es ihr letzte Nacht unzählige Male bewiesen. Er hatte ihr den Eindruck vermittelt, als sei sie etwas Besonderes für ihn, etwas außergewöhnlich Wertvolles. Es war so wunderbar gewesen, hatte sich so richtig angefühlt.
    Zane hatte sich so richtig angefühlt.
    Am Horizont jenseits des Hafens änderten sich die Farben, die Sonne ging auf über der Stadt, die langsam zu neuem Leben erwachte. Ruby seufzte. Was hatte Laurence wohl wirklich gedacht? Hatte er vielleicht wirklich von Anfang an auf eine Beziehung zwischen ihr und Zane gehofft? Dass sie mehr als nur eine geschäftliche Partnerschaft eingingen?
    Still lächelnd sah sie zu, wie das Pink am Himmel in helles Grau überging und zu Blau wurde. Nein, Schuld empfand sie nicht. Laurence hätte seinen Segen gegeben. Er musste geahnt haben, dass sie sich zu Zane hingezogen fühlen würde. Schließlich war Zane sein Sohn. Wie hätte sie ihn da nicht lieben sollen?
    Lieben?
    Sie erschauerte leicht in der noch kühlen Morgenluft und zog den Bademantel enger um sich. Nein, unmöglich, sie konnte ihn nicht lieben! Nicht nach all dem, was noch immer zwischen ihnen stand. Dennoch …, etwas tief in ihr regte sich, etwas, das sich nicht ignorieren ließ.
    Er war nicht der Schuft, für den sie ihn gehalten hatte. So wie er nur das Schlimmste von ihr gedacht hatte, hatte auch sie ihn falsch eingeschätzt. Sie verstand ihn jetzt besser. Aber sich in ihn zu verlieben …?
    Zane verhielt sich absolut still und beobachtete Ruby, wie sie dort draußen im Licht stand. Ein einzelner Sonnenstrahl fing sich in ihrem Haar, beleuchtete ihre perfekte Gestalt.
    Sogar die Sonne liebte sie. Hüllte sie in ihr Licht.
    Woran mochte sie denken, während sie so dastand und über die Bucht blickte? Warum war sie aufgestanden, hatte das Bett verlassen? Tat ihr leid, was gestern Nacht geschehen war? Ihm auf jeden Fall nicht.
    Als könne sie seinen Blick spüren, drehte sie sich plötzlich zu ihm um. Und lächelte, so wie damals bei der Perlenernte, als er sich gewünscht hatte, dieses Lächeln möge ihm gelten. Und genau wie an jenem Tag war es auch heute wieder unglaublich sexy.
    Er schlang das Handtuch fester um seine Hüften, trat hinter sie und küsste sie auf den Nacken.
    â€žDu bist früh wach“, murmelte er an ihrem Hals.
    â€žUnd du bist …“, sie rieb sich verführerisch mit dem Po an seinen Lenden, „… an einigen Stellen sogar hellwach.“
    Zane lachte, ein Laut tief in seiner Brust, und zog sie zurück ins Zimmer. Nicht zu weit, so dass die Sonne noch immer auf sie fiel, wo sie aber sicher vor neugierigen Blicken waren.
    Er küsste sie, schob sie gleichzeitig auf den Esstisch, der neben den hohen Flügeltüren stand, und drängte sich sanft zwischen ihre Beine.
    â€žVielleicht kannst du mir ja Hilfe leisten“, schlug er heiser vor und schlug die Seiten ihres Bademantels auseinander. „Ich erhebe Anspruch auf dich“, seine Stimme war rau vor Verlangen. „So wie ich dich in der Nacht in Besitz genommen habe, so zeige ich auch dem neuen Tag, dass du mir gehörst.“
    Das Handtuch glitt zu Boden. Und dann ließ Zane seinen Worten Taten folgen.
    Ruby war bereit für ihn. Instinktiv schlang sie die Beine um seine Hüften und bog sich ihm entgegen, nahm ihn tief in sich auf. Seine Worte hatten ein Feuer in ihr entfacht, das höher loderte als jede Lust. Er wollte sie für sich allein, sie gehörte zu ihm.
    Und als sie sich in ihrer Lust verlor und das Feuerwerk in ihr explodierte, formten die glitzernden Funken vier Worte, die sie hinter den geschlossenen Lidern sah: Ich liebe dich, Zane.

11. KAPITEL
    Zane war fertig für die Rückreise. Frisch geduscht und im Anzug ließ sein Anblick Ruby das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch in fünf Minuten musste er gehen, um sein