JULIA EXTRA BAND 0264
Leben erreicht: erfolgreiche Karrieren, umwerfend aussehende, einfühlsame Männer und wunderbare Kinder. Erst heute Morgen hatte Ruby erfahren, dass ihre Schwester Sapphy Zwillinge erwartete. Sie und ihr Mann Khaled waren völlig aus dem Häuschen vor Begeisterung.
âGuglielmo ist ein richtig schönes Baby. Er wird den Frauen ebenso den Kopf verdrehen wie Domenic. Und Ellie ist auch unglaublich süÃ.â
Opal sah Ruby direkt in die Augen. âDu und Zane â¦, eure Babys würden prächtig werden.â
Rubys Kopf ruckte hoch. Babys? Dann traf es sie â ein Baby von Zane. Was für ein Traum wäre das! Eine Familie mit ihm gründen und das ersetzen, was er verloren hatte.
Reine Fantasie. Luftschlösser, mehr nicht.
Wahrscheinlich sollte sie es besser für sich behalten, aber ⦠âEr hat von Heirat gesprochen.â
âO Ruby, das ist ja toll!â Opal schlang die Arme um die Schwester. âWann wirst du es Mum sagen?â
Ruby schüttelte den Kopf. âIch habe ihm geantwortet, dass ich mich noch nicht entschieden habe.â
âWas?â Völlig perplex setzte Opal sich wieder. âAber wieso? Ich meine, du liebst ihn doch.â
Ruby blinzelte. âIst das so offensichtlich?â
âWeiÃt duâ, sagte die ältere Schwester, âZane ist nicht der Einzige, der Signale aussendet. Ist dir nicht klar, wie du ihn ansiehst? Und wenn ihr beide zusammen seid, wird es so heiÃ, dass ihr einen Buschbrand entzünden könntet.â
âMag sein. Aber das ist Lust. Und im Moment das Einzige, das zwischen uns besteht. Zane liebt mich nicht, er hat es praktisch zugegeben. Er meint, die Sympathie füreinander würde mit der Zeit stärker werden. Aber ich kann keinen Mann heiraten, der meine Liebe nicht erwidert. Ich will mich nicht mit Sympathie begnügen.â
Opal tätschelte Rubys Hand. âHe, du solltest mehr Vertrauen haben. Zane liebt dich, da bin ich sicher. Männer brauchen nur manchmal etwas länger, um es sich einzugestehen. Vielleicht weià er es ja selbst noch nicht.â
Sollte Opal recht haben?
Während der nächsten Tage trieb diese Frage Ruby schier in den Wahnsinn. Wenn sie nicht gerade mit exklusiven Juwelieren und vermögenden Kunden verhandelte, dachte sie über nichts anderes nach und wägte die verschiedenen Möglichkeiten ab. Eigentlich standen nur zwei Dinge fest: Erstens, sie liebte Zane, und zweitens, sie würde sofort den Rest ihres Lebens mit ihm teilen, wenn sie nur wüsste, dass sie ihre Liebe nicht verschwendete.
Was, wenn er es wirklich selbst noch nicht wusste? Sollte sie das Risiko eingehen und sich einfach darauf einlassen, um herauszufinden, ob er sie lieben konnte?
Die Antwort auf diese Frage fiel Ruby Tage später mehr oder weniger zufällig in den SchoÃ. Sie war zu einem Fernsehinterview in einem Mittagsmagazin eingeladen worden. Es war ihr letzter Termin, danach würde sie zurück nach Broome fliegen, sogar einen Tag früher als geplant, weil alles bestens verlaufen und erledigt war.
Auch das Interview lief ohne Probleme ab, Ruby hatte ihre Antworten gut vorbereitet, und ihre Begeisterung für Schmuckdesign schimmerte bei jedem Wort durch.
Es war der abschlieÃende Kommentar der Moderatorin, der sie stutzen lieÃ.
âWenn ich also so sagen darf, liegt der Erfolg der Passion-Kollektion vor allem in der Risikobereitschaft bei Ihrer Arbeit begründet, nicht wahr? Wer hätte sich je vorstellen können, dass Schmuck so aufreizend sein könnte, so sehr der Umarmung von Liebenden gleichen könnte? Doch Ihnen ist es gelungen, weil Sie es gewagt haben und keine Angst vor dem Risiko hatten.â
Mit starrem Blick schaute Ruby auf die Moderatorin. Irgendwie brachte sie das restliche Interview hinter sich, doch die Worte der Frau gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Sie hatte keine Angst vor dem Risiko gezeigt. In ihrer Designarbeit ging sie jeden Tag neue Risiken ein.
Vielleicht war es an der Zeit, auch ein Risiko mit Zane einzugehen.
Ruby trat aus dem Flughafengebäude des Broome International Airports, und sofort umfing die Hitze sie wie eine Umarmung. Die Umarmung von Liebenden. Noch nie war ihr die Luft so wunderbar vorgekommen. Sie konnte es nicht abwarten, Zane zu sehen.
Es war Sonntag, wahrscheinlich war er zu Hause. Sie würde nicht einmal in ihr Strandhaus gehen, um sich zu duschen. Sie würde direkt
Weitere Kostenlose Bücher