JULIA EXTRA BAND 0264
Romantik und zuckersüÃe Liebeserklärungen.
Ihm wäre es lieber, wenn sie ihren Worten auch Taten folgen lieÃe. Wenn sie ihn liebte, dann sollte sie endlich Ja sagen. Aber er hatte ihren weiblichen Stolz verletzt, deshalb sperrte sie sich.
Nun, er konnte die Uhr nicht zurückdrehen, nicht einmal Prinzen besaÃen diese Macht. Er hatte ihr zu erklären versucht, dass er früher oder später sowieso um ihre Hand angehalten hätte, dass all seine Bedingungen nur heiÃe Luft waren, wenn er sich der Möglichkeit gegenübersah, sie zu verlieren. Auch das hatte sie beleidigt.
In Wahrheit war es seine Sterilität, die ihn bisher immer davon zurückgehalten hatte, eine langfristige Beziehung einzugehen. Er hatte sich dieser Wahrheit nicht stellen wollen. Welcher Mann würde schon mit einem solchen Makel hausieren gehen? Ein Scorsolini-Prinz auf jeden Fall nicht.
Also hatte er sich selbst eingeredet â und Danette â, er sei nicht auf eine langfristige Beziehung aus. Angeblich, weil er nicht fähig war, treu zu bleiben. Hier jedoch, im Dunkeln neben Danette, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Wahrheit endlich zu akzeptieren.
Er, Principe Marcello Scorsolini, hatte sich jahrelang wie ein Schuljunge hinter einer Ausrede versteckt. Weil er mit keiner Frau das erneut durchmachen wollte, was er mit Bianca durchgemacht hatte, nämlich zu versuchen, ein Kind zu zeugen, und zu versagen. Nie wieder wollte er eine Frau auf die Art verlieren, wie er Bianca verloren hatte. Er hatte den Feigling gespielt und den Kopf eingezogen. Jetzt wurde ihm die Rechnung präsentiert â die Frau neben ihm, die er für immer an seiner Seite wissen wollte, vertraute ihm nicht. Und das völlig grundlos.
Auch wollte er Danette schützen. Sie sollte nicht so leiden müssen wie Bianca. Nicht nur hatte er mit dem Gefühl fertig werden müssen, kein vollwertiger Mann zu sein, sondern auch mit dem Wissen, dass seine Sterilität Bianca tief getroffen hatte. Und letztendlich hatte sie das umgebracht.
Danette kannte nicht das Ausmaà solcher Qualen, die bis in die Seele drangen, und Marcello war froh darum. Sie konnte nicht verstehen, welches Wunder dieses ungeborene Kind bedeutete, dass es alles verdiente, was sie ihm geben konnten â¦, einschlieÃlich eines richtigen Zuhauses mit verheirateten Eltern.
Sicher, er war nicht stolz auf seine Feigheit, sich hinter einer idiotischen Ausrede versteckt zu haben, aber er würde auch nicht aufgeben. Irgendwie würde er Danette überzeugen, ihn zu heiraten. Nicht umsonst hatte er Scorsolini Shipping um das Doppelte vergröÃert, er war ein Mann, der nicht lockerlieà und Lösungen für Probleme fand.
Sollte Danette nicht mit ihm leben wollen, dann würde er eben bei ihr einziehen, verheiratet oder nicht. Er würde auf dem verdammten Sofa schlafen, falls sie ihn nicht in ihr Bett lieÃ.
Jetzt lag er auch nur hier, weil sie keine Möglichkeit mehr gehabt hatte, es ihm zu verbieten. Sie war sofort eingeschlafen, und er hatte sich zu ihr gelegt. Wäre sie wach gewesen â¦, in der Stimmung, in der sie war ⦠Er zweifelte nicht daran, dass sie ihn hinausgeworfen hätte.
Sie würde es sicher hinterlistig nennen. Er nannte es die reine Verzweiflung.
Am nächsten Morgen begleitete er Danette zu ihrem Termin beim Gynäkologen. Marcello stellte unzählige Fragen, doch für jede Frage, die er hatte, stellte Danette zwei.
Bei all der Literatur über Medizin, die Danette gelesen hatte, war Schwangerschaft das Thema, das von ihr bewusst ausgespart worden war. Es tat zu weh, über etwas zu lesen, das sie beschlossen hatte, sich zu versagen. Jetzt allerdings wollte sie alles wissen.
Der Arzt klärte die beiden lückenlos auf, doch Marcello schlug trotzdem vor, in einen Buchladen zu gehen und sich mit Literatur einzudecken. Eine gute Stunde später verlieÃen Danette und Marcello den Laden mit zwei groÃen Einkaufstüten voller Bücher und Zeitschriften über Schwangerschaft, Erziehung und Förderung der frühkindlichen Entwicklung.
âDu gedenkst doch nicht wirklich, all das zu lesen?â, fragte Danette, als er ihr beim Einsteigen in den Wagen half. Den ganzen Morgen über schon behandelte er sie voller Aufmerksamkeit und Umsicht, so als sei sie aus Porzellan. Er widersprach nicht, sagte kein Wort von Heirat und kümmerte sich einfach nur hingebungsvoll um sie. Es
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