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JULIA EXTRA BAND 0269

JULIA EXTRA BAND 0269

Titel: JULIA EXTRA BAND 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Sarah Morgan , Michelle Reid , Maggie Cox
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dass heute Nachmittag zwei weitere Bewerberinnen zum Vorstellungsgespräch kommen. Beide wirken vielversprechend.“
    „Sagen Sie es ab.“
    „Was? Warum?“
    „Weil einer unserer Standorte in der Karibik mit den Bauarbeiten im Verzug ist und es einen Lieferengpass beim Material gibt. Das muss bis zum Ende der Woche behoben werden – noch besser bis heute Abend.“
    „Warum ist das so dringend?“ Rose wusste genau, um welches Projekt es sich handelte. Vom ersten Tag an hatte es dort Probleme gegeben. Die Insel war sehr klein und schwer zu erreichen. Das komplette Baumaterial musste per Schiff transportiert werden. Der ursprüngliche Plan eines Hotels hattesich immer mehr in eine großzügige Villa mit Blick über den Atlantik verwandelt – eher eine private Residenz als ein geschäftiges Touristenmekka. Mittlerweile wollte Gabriel das Ganze in ein exklusives Haus mit vierzehn Schlafzimmern verwandeln, das hauptsächlich von Firmenleitungen angemietet werden sollte.
    „Es heißt, dass ein Hurrikan im Anmarsch ist. Eigentlich soll er die Küste von Florida treffen, aber wenn er ein wenig abweicht und über die Insel hinwegfegt, dann wäre das fatal für unser Bauprojekt. Es ist noch nicht so weit gediehen, dass es einer Kategorie vier standhalten würde.“
    „Ich werde sehen, was ich tun kann …“ Insgeheim dachte Rose, dass sie gar nichts tun konnte. Die Infrastruktur der Insel war mehr als dürftig ausgebaut. Es gab ein paar Geschäfte, eine Schule und eine Fährverbindung von der Insel zum Festland. Das war alles.
    „Gut. In der Zwischenzeit buchen Sie mir bitte einen Flug dorthin. Ich will direkt morgen früh los. Wenn das nicht geht, dann am besten sogar noch heute.“
    „Was?“ Rose starrte ihn vollkommen entgeistert an. Sie spürte, wie sie alle Farbe verlor. „Sie wollen auf eine Insel reisen, die im Auge eines Hurrikans liegt? Wo wollen Sie übernachten, wenn Sie dort sind? Es gibt da keine Hotels!“
    „Ich kann immer noch am Strand kampieren.“ Er stand auf und begann, nervös auf und ab zu wandern. Während er dies tat, versuchte Rose sich vorzustellen, wie Gabriel in einem Hurrikan gefangen war – den Naturgewalten hilflos ausgeliefert. Sie zitterte und entkam dem Albtraum erst, als er vor ihr haltmachte und sich über sie beugte, sein Gesicht dunkel vor Wut.
    „Wachen Sie auf, Rose!“
    „Es tut mir leid …“ Trotzig schob sie ihr Kinn vor und dankte dem Himmel, dass er keine Gedanken lesen konnte.
    „Sie sind mir nicht von Nutzen, wenn Sie in der Gegend herumträumen“, fauchte er.
    Rose hatte keine Ahnung, wovon er sprach, doch was auch immer es war, vermutlich war es viel ungefährlicher, als vorgeworfen zu bekommen, sie sei nicht von Nutzen, weil sie sich zu Tode ängstigte um ihn.
    „Wenn Sie zur Arbeit kommen, dann erwarte ich, dass Sie Ihre Liebesangelegenheiten im Schlafzimmer zurücklassen!“
    Allmählich dämmerte ihr, was er meinte, und sie setzte an, um zu protestieren, doch dann überlegte sie es sich anders. In den letzten Wochen hatten sich Privat- und Berufsleben zu sehr vermischt, und es war an der Zeit, wieder Grenzen zu ziehen.
    „Sie haben recht“, stimmte sie also zu, woraufhin sein Gesichtsausdruck noch grimmiger wurde. Wütend richtete er sich auf und zog sich wieder hinter seinen Schreibtisch zurück.
    „Sagen Sie all meine Termine für die kommende Woche ab. Ich glaube nicht, dass ich länger als ein paar Tage fort sein werde, aber bei dem Wetter weiß man nie.“
    „Das ist ein lächerlicher Plan, Gabriel.“
    „Vielen Dank für Ihre Meinung. Das ist für den Moment alles.“
    Irgendwie passte es gar nicht zu seiner perfekten Sekretärin, dass sie mit einem Mann leidenschaftlichen Sex gehabt haben sollte, den sie kaum kannte. Aber sie hatte es nicht geleugnet, und mittlerweile kannte er sie gut genug, um zu wissen, dass sie es getan hätte, wenn die Anschuldigung unbegründet gewesen wäre. Trotz ihrer äußeren Verwandlung – ihre moralischen Überzeugungen waren tief verankert.
    „Wie war Ihr Date am Freitag?“, hörte er sich selbst fragen. „Hatten Sie Spaß?“
    „Was?“
    „Das Theater? Vergangenen Freitag? Sie wollten ‚Les Miserables‘ sehen.“
    „Oh. Richtig. Ja, natürlich. Es war sehr schön. Danke der Nachfrage.“ Rose wunderte sich, was der Themenwechsel sollte. „Joe ist ein ganz wunderbarer Mann!“, fügte sie hinzu – mehr, um sich selbst daran zu erinnern, dass es normale, einfühlsame Männer auf dieser Welt gab, die

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