JULIA EXTRA BAND 0269
Sekretärin spielen, wenn sie mit ihrem Chef geschlafen hatte und nun nur mit einem Rock bekleidet neben ihm herging? Wie sollte sie brüsk und geschäftsmäßig bleiben, wenn er alle paar Meter stehen blieb, um sie zu küssen und ihre Brüste zu streicheln? Unmöglich.
Am Strand gab es keine Verwüstungen. Auf dem Weg hinab erklärte ihr Gabriel seine Pläne. Er wollte das felsige Riff zu einer großen Sonnenterrasse ausbauen.
„Mit direktem Blick über das ruhige blaue Meer“, schloss er.
„Vorausgesetzt, das ruhige blaue Meer benimmt sich.“ Sie hatte sich daran gewöhnt, von der Taille aufwärts nackt zu sein. Es fühlte sich sogar wunderbar befreiend an. Gabriel trug die Tasche, in die sie einige Corned-Beef-Sandwichs und ein paar Kekse sowie eine Flasche Mineralwasser gepackt hatten. Es war das Beste, was sie kurzerhand als Picknick zusammenstellen konnten. In Kombination mit der Decke, die sie gefunden hatten, war es für Rose so nah am Paradies, wie man nur sein konnte.
„Also“, sagte Gabriel und gesellte sich zu ihr auf die Decke, „da ist immer noch etwas Sonnenlotion aufzutragen, denn du solltest wirklich diesen unpraktischen Rock ausziehen.“
Er nahm die Creme aus der Tasche, gab einen großzügigen Klecks in seine Handfläche und strich das Ganze direkt über ihre Brüste, wobei er den Spitzen eine ungeheure Aufmerksamkeit schenkte. Rose reckte und streckte sich genüsslich wie eine Katze, doch dann erklärte er ihr jedes Mal mit heiserer Stimme, dass sie ganz still liegen müsse, damit er auch ja keinen Fleck ausließ.
„Und schließ die Augen“, befahl er ihr. Sein Bedürfnis, sie in jeder Hinsicht zu besitzen – körperlich wie seelisch –, wareinfach überwältigend. Langsam arbeitete er sich zu ihrem Bauch vor und massierte die Creme in ihre Haut ein. Sie war seidenweich und warm von der Sonne.
Doch bevor er sie wieder an diesen Punkt führen konnte, an dem sie verloren war, setzte sich Rose auf und drückte ihn auf die Decke.
„Diesmal werde ich dich lieben“, verkündete sie. „Du wirst alles tun, was ich dir sage … und als Erstes wirst du absolut stillhalten … damit ich diese Lotion auf jeden Zentimeter deines Körpers auftragen kann …“
Wenn sie diesen Moment hätte einfangen und für immer festhalten können, dann hätte sie es getan, denn sie wusste, dass er für immer verloren sein würde, sobald dieser Tag vorbei war.
Und sie konnte nicht in einer Seifenblase leben, nur von einem Augenblick zum nächsten.
„… auch wenn ich das sehr gerne täte …“, erklärte sie Gabriel abschließend. Sie hatten sich gerade auf unglaublich wundervolle Weise geliebt und danach im azurblauen Wasser gebadet.
Gabriel stützte sich auf einen Ellbogen, blickte auf sie hinab und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. „Wer hat etwas davon gesagt, in einer Seifenblase zu leben?“
„Das hier ist nicht die Realität“, wandte Rose ein. „Die Realität, das ist London. Ich arbeite für dich, komme in dein Büro, sitze am Schreibtisch … Die Realität, das sind nicht wir beide an einem Strand. Es ist gestohlene Zeit.“
„Sie ist nur dann gestohlen, wenn wir es dabei belassen“, widersprach er und hauchte einen Kuss auf ihren Mundwinkel. Er verstand beim besten Willen nicht, wie er hatte übersehen können, dass ihre Lippen einfach perfekt waren. Voll und sinnlich. „Wenn wir wieder in London sind, kann alles so laufen wie bisher … im Büro. Und genauso wie jetzt, mit dir in meinem Bett.“
Aber ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen!
Der Kuss vertiefte sich zu etwas Leidenschaftlicherem, zu etwas, das sie geradezu dahinschmelzen ließ. Gabriel schob sich auf sie. Und als er dann ungestüm in sie eindrang, vergaß Rose alles um sich herum. Es war wie in einem Traum …
Die Zeit verging wie im Flug. Aus einer Woche wurden zwei. Sie verbrachten die Zeit mit Ausflügen zu den anderen Inseln, mit ein bisschen Arbeit und sehr viel Liebe. Nachts, wenn Gabriel schlief und sie noch seine heißen Berührungen auf ihrer Haut spürte, lag Rose wach und dachte über ihre Zukunft nach.
Früher oder später würde der Traum enden. Gabriel mochte die Absicht hegen, ihre lose Affäre in London fortzuführen, doch Rose hatte zu oft miterlebt, was mit den Frauen geschah, die ihr Verfallsdatum bei ihm überschritten hatten. Irgendwann würde sie sich selbst die Abschiedsblumen schicken.
Als er nach zwei Wochen allmählich davon sprach, leider wieder
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