Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0269

JULIA EXTRA BAND 0269

Titel: JULIA EXTRA BAND 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Sarah Morgan , Michelle Reid , Maggie Cox
Vom Netzwerk:
zurückkehren zu müssen, tat sie das, was getan werden musste.
    Es war ein heikler Plan. Doch er funktionierte. Zuerst rief Rose eine Nachbarin an und bat sie, sie am kommenden Tag anzurufen und ihr eine wichtige Nachricht zu hinterlassen. Gott sei Dank erwies sich die Frau als zuverlässig und diskret, sodass Rose am nächsten Mittag vom öffentlichen Telefon im Ort zurückeilen konnte und Gabriel mit besorgtem Gesichtsausdruck mitteilte, dass sie sofort abreisen müsse. Ein Notfall.
    „Ein Todesfall in der Familie“, erklärte sie ihm, während sie hastig ihre Sachen zusammenpackte. „Eine Tante – ganz plötzlich. Wir sehen uns dann in London.“
    Die Lüge ging ihr erstaunlich leicht über die Lippen, obwohl sie glaubte, sterben zu müssen.
    „Drei Tage sind aber eine unendlich lange Zeit“, flüsterte Gabriel ihr zärtlich zu. „Wir sollten noch einmal richtig Abschied feiern.“
    Ein bittersüßes Gefühl erfasste sie, als er sie von hinten umfasste und auf eine Weise liebkoste, die sie sofort um den Verstand brachte. Später liebten sie sich – langsam, zärtlich, leidenschaftlich, eine Ewigkeit lang.
    Rose bemühte sich, jede einzelne Sekunde davon in ihr Gedächtnis einzuprägen, denn das würde für den Rest ihres Lebens genügen müssen.

9. KAPITEL
    Gabriel betrachtete die Fotos der Villa, die man ihm gemailt hatte. Das Gebäude war nun beinahe fertig. Vor zweieinhalb Monaten hatte es den Naturgewalten getrotzt, und das allein schien wie eine Art Katalysator gewirkt zu haben. Werkzeug und Material – bislang immer schwer zu beschaffen – stellten plötzlich kein Problem mehr dar. Die Arbeiter machten sich mit neuem Elan ans Werk. Alles lief wie geplant.
    Er rückte ein Stück vom Schreibtisch ab und drehte den Bürosessel so, dass er mit düsterem Blick durch die Fensterfront auf die heraufziehende Abenddämmerung starren konnte.
    Die Sonne, die Insel, die Leidenschaft, diese eine unglaubliche Nacht voller Regen und Wind und ungezügelter Sinnlichkeit, gefolgt von zwei Wochen mit dem großartigsten Sex, den er je erlebt hatte, all das wirkte wie ein ferner Traum. Sie wirkte wie ein Traum. Noch dazu wie einer, der ihn in den unpassendsten Momenten überfiel. So wie jetzt.
    Drei Tage, nachdem sie ihn wegen eines angeblichen Todesfalls in der Familie verlassen hatte, war Gabriel nach London zurückgekehrt, um ein leeres Büro und eine kurze Nachricht vorzufinden.
    Ich glaube doch nicht, dass es funktioniert. Bitte versuche nicht, mich zu kontaktieren. Ich habe eine Nachfolgerin besorgt, die anfangen kann, sobald du zurückkommst. Rose.
    Gabriel konnte jedes einzelne Wort auswendig, denn er hatte die Nachricht aufbewahrt. Er wollte sie immer bei sich haben, damit es ihn stets daran erinnerte, warum jegliche gefühlsmäßige Bindung an eine Frau ein Fehler war, und, ja, er hatte Gefühle entwickelt. Keine großen natürlich. Aber genug. Zu viel.
    Also stürzte er sich in die Arbeit, was auch eine sehr erfolgreiche Ablenkungsmethode gewesen wäre, wenn es nicht Momente wie … diesen gegeben hätte. Momente, in denen ernichts gegen die Macht der Erinnerungen tun konnte.
    Er hatte keine Ahnung, warum es ihm nicht gelang, sie aus seinem Kopf zu verbannen. Er nahm an, es lag daran, dass er zum ersten Mal in seinem Leben von einer Frau sitzen gelassen worden war. Ja, zum ersten Mal musste er seine eigene bittere Medizin schlucken und stellte dabei fest, dass sie ihm ganz und gar nicht schmeckte.
    Natürlich hatte er deshalb noch lange nicht vor, sie zurückzuholen. Das war vollkommen undenkbar.
    Gabriel stand auf, streckte sich und ging zum Fenster hinüber. Er schob die Hände in die Taschen und blickte auf die Straße weit unter ihm. Quälende Fragen stahlen sich in seine Gedanken. Was tat sie gerade? Hatte sie diesen Business-Kurs begonnen? Traf sie sich mit einem Mann? Wahrscheinlich hatte sie die Beziehung zu diesem Joe wieder aufgenommen. Allein die Vorstellung ließ ihn die Zähne zusammenbeißen. Nachdem sie so leidenschaftlich auf ihn reagiert und mit ihm, Gabriel, geschlafen hatte, war sie zu einem anderen Mann zurückgekehrt, nur weil der Gott weiß was für sie repräsentierte … Sicherheit , vermutlich!
    Es würde ihr recht geschehen, wenn sie in einer langweiligen Ehe mit einem Mann endete, den sie nicht liebte und auch niemals lieben würde!
    Gabriel setzte sich zurück an seinen Schreibtisch und starrte auf die Arbeit, die ihm süßes Vergessen versprach. Rasch betätigte er ein paar

Weitere Kostenlose Bücher