JULIA EXTRA BAND 0269
darauf.
Es behagte ihr nicht, ihn nicht direkt ansehen zu können. Sie fühlte sich zu verletzlich und versuchte, sich aufzurichten. Aber als er sich hinter sie kniete, ihre Schenkel auseinanderschob und anfing, sie mit den Fingern intim zu liebkosen, schloss sie verwirrt die Augen.
Die Empfindungen, die sie durchströmten, waren so heftig, dass sie sie kaum ertragen konnte. Doch ehe sie ihn bitten konnte aufzuhören, umfasste er ihre Hüften und drang in sie ein. Wenig später gelangte Angie zum Höhepunkt, der so intensiv war, dass sie das Gesicht in den Kissen barg, um nicht laut aufzuschreien.
Das einzige Geräusch, das man in dem Raum hörte, war Nikos’ raues Stöhnen. Schließlich bäumte er sich ein letztes Mal auf, und Angie spürte, dass er auch zum Höhepunkt kam.
Dann löste er sich von ihr, richtete sie auf und drehte sie zu sich um. Mit der Hand fuhr er ihr durch das zerzauste Haar und betrachtete ihr erhitztes Gesicht.
„Das war die zweite Lektion. Du warst perfekt“, erklärte er und ließ sie so unvermittelt los, dass sie auf das Bett zurückfiel.
Erst als er die Hose abstreifte und ins Badezimmer ging, wurde Angie bewusst, dass er sich noch nicht einmal die Mühe gemacht hatte, sich auszuziehen, ehe er mit ihr Sex hatte.
Offenbar kann ich ihm nicht widerstehen, denn sobald er mich berührt, sind die besten Vorsätze vergessen, gestand sie sich ein. Sie konnte sich ihr Verhalten nicht erklären. Nüchtern und sachlich betrachtet, war er kein Mann, zu dem sie sich normalerweise hingezogen gefühlt hätte. Sie teilten keine Interessen und hatten auch sonst keine Gemeinsamkeiten. Außerdem hatte er ihrer Schwester das Herz gebrochen. Hinzu kam, dass er in ihr nur eine Bettgefährtin sah, mit der er gefühllosen, kalten Sex haben konnte. Er empfand nichts für sie.
Doch obwohl sie auch wütend auf ihn war, weil er ihre Schwester tief verletzt hatte, wie sie sich voller Verzweiflung erinnerte, kribbelte ihre Haut, wenn er nur den Raum betrat. Und wenn er sie berührte, war sie verloren, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, und ihr war alles egal. Und das war falsch.
Als er plötzlich wieder neben ihr am Bett stand und das weiße Seidenhemd zuknöpfte, schreckte sie aus den Gedanken auf.
„Du hast zehn Minuten Zeit, dich anzuziehen“, verkündete er kühl. „Wir gehen aus.“
„Wie bitte?“ Sie griff nach einem Kissen und bedeckte sich damit. „Wohin gehen wir?“
„Auf eine Benefizveranstaltung. Es ist eine langweilige Angelegenheit, aber es muss sein.“
„Nein, ich möchte dich nicht begleiten. Ich bleibe hier“, entgegnete sie entsetzt.
„Du hast keine Wahl, du kommst mit.“
Er schien sehr zornig zu sein. „Bitte, tu mir das nicht an“, bat sie ihn unsicher. „Ich weiß nicht, was ich anziehen und was ich mit den Leuten reden soll. Höflich zu plaudern liegt mir nicht. Du würdest dich nur mit mir blamieren.“
Nikos zog sich weiter an und nahm schließlich das Jackett in die Hand. „Ich brauche eine Partnerin. Du hast es dir selbst zu verdanken, dass ich keine andere Frau mitnehmen kann. Mach dich also ausgehbereit. Und wenn du Angst hast, etwas Falsches zu sagen, rate ich dir, einfach den Mund zu halten.“
„Was werden die Leute von mir denken?“
Er lächelte spöttisch. „Man wird dich sowieso interessiert und neugierig mustern.“
O nein, das halte ich nicht aus, dachte sie und schüttelte den Kopf. „Ich ziehe mich nicht an.“
„Okay, dann kommst du nackt mit, wenn du unbedingt im Mittelpunkt stehen willst.“ Trotz ihres Protestes zog er sie in seine Arme. Und plötzlich waren seine Lippen ihren so nah, dass Angie Herzklopfen bekam. Nikos lächelte verständnisvoll. „Jetzt nicht, meine Liebe. Wir haben leider keine Zeit mehr. Aber später werden wir alles nachholen. Versprochen. Also zieh dich an.“
Während sie darüber nachdachte, wieso sie körperlich so heftig auf ihn reagierte, obwohl sie ihn nicht ausstehen konnte, eilte sie ins Ankleidezimmer und stellte sich vor den geöffneten Schrank.
„Sag mir bitte, was ich anziehen soll“, bat sie Nikos heiser, der ihr gefolgt war, und machte sich auf eine spöttische Bemerkung gefasst.
Zu ihrer Überraschung kam er näher und zog ein grünes Seidenkleid aus dem Schrank. „Das hier passt gut zu dir. Dazu solltest du Schuhe mit hohen Absätzen tragen.“
Als sie das elegante Seidenkleid übergestreift hatte undden tiefen Ausschnitt bemerkte, verzog sie das Gesicht. „Das kann ich nicht
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