JULIA EXTRA BAND 0269
… so hilflos zu sein? Wenn wir jetzt noch hinzuzählen, wie sich unsere momentanen Partner fühlen mögen, wird alles noch unangenehmer.“
„Sie haben eine Freundin?“ Sie hob den Kopf, in ihren Augen schimmerte Entsetzen und unterdrückte Tränen. Wieder regte sich jenes Etwas in seinem Inneren, das er vorhin noch zu unterdrücken versucht hatte.
„Und Sie?“, entgegnete er.
„Natürlich nicht!“, herrschte sie ihn an. „Glauben Sie wirklich, ich hätte bei diesem Spiel mitgemacht, wenn ich eine feste Beziehung hätte?“
„Wohingegen Sie mir diese Wahl nicht gelassen haben. Also hören Sie auf, sich selbst zu bemitleiden. Sie sind immer noch weniger ein Opfer als ich, also …“
„Und Sie lieben es wohl sehr, mir das immer wieder zu sagen!“ Sie sprang auf. „Wer ist sie?“, fragte sie, als hätte sie ein Recht dazu.
Was sie jedoch keineswegs hatte, wie ihr sein spöttischer Blick sagte.
Doch in ihrem Kopf entstand die Vision einer langbeinigen Blondine mit exklusivem Stammbaum, die seinen Körper liebkoste,während er ebenso entspannt wie jetzt auf dem Sofa saß.
Eifersucht stieg in ihr auf, als hätten ein paar hungrige Küsse ihr einen Besitzanspruch übertragen.
„Da ist niemand … glücklicherweise.“
Seine tiefe Stimme durchdrang ihre Visionen, aber sie musste sich erst zwingen, die Worte zu hören, um sie schließlich auch zu verstehen.
In seinem Leben gab es zurzeit keine Beziehung.
„Ich war nur neugierig, ob es bei Ihnen einen Mann im Hintergrund gibt, der mir noch mehr Ärger bereiten könnte.“
„Nein“, bestätigte sie noch einmal und wandte sich ab.
„Gut. Dann kann ich also hier sitzen und in Ruhe die wunderbaren Beine meiner Verlobten betrachten, ohne mir Sorgen zu machen, dass ich das Territorium von jemand anderem verletze.“
Ein Prickeln breitete sich nun auf ihren Beinen aus. „Wir sind nicht verlobt.“
„… und die Art und Weise, wie dieser perfekte Po neckisch in dem engen Kleid auf und ab wippt …“
Rachel wirbelte herum. „Macht es Ihnen Spaß, mich aufzuziehen?“
„Mit Komplimenten?“, fragte er unschuldig.
„Das sind keine Komplimente!“
„Sie mögen es nicht, wenn ich sage, dass mir gefällt, was ich sehe?“
„Nein!“
„Aber für Sie ist es in Ordnung, mich anzustarren, als könnten Sie ihr Glück gar nicht fassen?“
Heiß strömte das Blut in ihre Wangen. „Ich habe genug von diesem …“
„Nein, haben Sie nicht.“
Mit dieser winzigen Warnung richtete Raffaelle sich auf, legte die Hände um ihre Hüften und zog sie auf seinen Schoß.
„Was tun Sie denn da?“ Mit den Fäusten trommelte sie gegen seine Brust.
Seine Augen funkelten spöttisch. „So wie Sie mich ansehen, können Sie sich glücklich schätzen, dass ich so lange durchgehalten habe.“
Oh verflixt, war sie so durchschaubar? „Sie haben gesagt, Sie würden sich nicht an mir vergreifen.“
„Sie sind nicht mehr wehrlos.“
Er umfasste ihr Kinn und wartete auf ihren nächsten Protest. Kaum öffnete sie den Mund, presste er seine Lippen auf die ihren.
Sie hatten sich bereits einige Male zuvor geküsst – zunächst voller Wut, dann in einem Zustand reiner Lust und schließlich, um zu schockieren und zu unterwerfen. Aber dieser Kuss war anders. Dieser Kuss enthielt so viel unbändiges Verlangen und heiße Sehnsucht, wie Rachel noch nie in ihrem Leben gespürt hatte.
Raffaelle erforschte ihren Mund so intensiv, dass jeder Wunsch zu kämpfen versiegte. Sie entspannte ihre Fäuste und streichelte in kreisenden Bewegungen über seine Schultern. Erst als sie die warme, verführerisch duftende Haut seines Nackens erreicht hatte, hielt sie inne.
Mit einem Arm drückte er sie an sich, mit dem anderen streichelte er über ihr Bein. Ihr Kleid war nach oben gerutscht, und je höher seine Hand glitt, desto mehr spannten sich die Muskeln an den Innenseiten ihrer Schenkel. Ihre Brustspitzen richteten sich auf und drängten gegen das Kleid und seine muskulöse Brust.
Rachels Finger nahmen ihre rastlose Wanderung wieder auf. Mit einer Hand streifte sie über seine Wange, dann über seinen Mundwinkel. Raffaelle griff nach ihrem seidigen Haar, bog ihren Kopf zurück und bedeckte ihren Hals mit leidenschaftlichen Küssen.
Erregt wand sie sich auf seinem Schoß. Ihre Haut war ungeheuer empfindsam, überdeutlich nahm sie jeden Kuss, jede Bewegung seiner Zunge wahr. Ein kleiner Ruck, und der Träger des Kleides rutschte von ihrer Schulter. Kühle Luft umströmte ihre
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