JULIA EXTRA BAND 0274
Wangen waren gerötet, und ihr Atemging stoßweise.
„Doch.“
„Ich würde lügen, wenn ich behauptete, dich nicht zu begehren.“
„Aber?“ Diese Wendung der Dinge gefiel Jack überhaupt nicht. Und da er nicht wusste, wohin mit seinen Händen, fuhr er sich durch das zerzauste Haar.
„Es darf nicht sein.“
„Warum nicht? Wir sind beide erwachsen. Ich will dich, du willst mich.“ Er fasste nach ihrer Taille und streichelte sie zärtlich.
„Du willst nur eine weitere Frau in deiner Sammlung.“
„Das ist ungerecht, Maddie. Immerhin war ich es nicht allein. Du hast mich auch geküsst.“
Sie senkte den Blick. „Ich kann nicht. Es tut mir leid, aber es war ein Fehler.“
Verwirrt schüttelte Jack den Kopf. „Aber es fühlt sich nicht wie ein Fehler an. Es fühlt sich verdammt richtig an.“
„Da stimme ich dir zu. Aber wir arbeiten zusammen, und dieses Arbeitsverhältnis würde darunter leiden.“
„Wie das?“
Maddie schüttelte fassungslos den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich das erklären muss.“
Er sah sie stumm an.
„Wir Frauen sind nun einmal anders. Wir sehen Sex nicht als sportlichen Wettbewerb an. Wir gehen nicht mit einem Mann ins Bett, ohne Gefühle zu investieren.“
„Magst du mich denn gar nicht?“ Grundgütiger, er hörte sich an wie ein Teenager. So etwas hatte er nicht von sich erwartet. Beinahe schämte er sich für seinen verzweifelten Versuch, sie nicht loslassen zu müssen.
„Darum geht es nicht. Ich meine nur, wenn du dir anschließend die nächste Frau suchst, was so sicher ist wie das Amen in der Kirche, dann …“
„Woher willst du das wissen?“
„So bist du eben, Jack. Sobald eine Frau mehr Interesse an dir bekundet, ziehst du von dannen.“
Wie gewöhnlich hatte sie recht. Doch diese Erkenntnis hob seine Laune nicht gerade. „Solange es dauert, hätten wir beide unsere Freude daran.“
Maddies Hände zitterten, als sie die Arme vor der Brust verschränkte. „Und wenn es vorbei ist? Vielleicht werden jemandes Gefühle verletzt, und das könnte zu Spannungen zwischen uns führen. Ich liebe meinen Job, Jack. Und ich weiß, wie es sich anfühlt, austauschbar zu sein. Dafür brauche ich dich nicht. Dieser Abend war wunderschön. Belassen wir es dabei.“
„Wie kommst du darauf, dass Männer Sex als sportlichen Wettbewerb betrachten? Und wer hat dir jemals das Gefühl gegeben, austauschbar zu sein? Wer hat dich jemals so behandelt?“
Sie senkte den Blick. „Jemand aus dem College.“ Dann sah sie ihn wieder an. „Ich war zum ersten Mal von zu Hause weg, und ich ging viel aus, um Leute kennenzulernen. Da habe ich ihn kennengelernt und mich prompt verliebt. Natürlich glaubte ich, er liebt mich auch. Und da ich ihm meine Liebe zeigen wollte, war ich bereit, ihm alles zu geben.“ Sie hielt inne.
„Was hat dich daran gehindert?“
„Einer seiner Freunde hat sich glücklicherweise verraten, und so habe ich erfahren, dass er gewettet hatte, mich ins Bett zu kriegen. Für ihn war ich nur ein Wettgegenstand. Parallel zu mir hatte er noch eine andere Beziehung.“ Als Jack etwas einwenden wollte, hob Maddie die Hand. „Bevor du fragst: Ja, ich habe es noch einmal gewagt. Aber auch der Mann war untreu. Damals habe ich begriffen, dass der Typ Mann, den ich anziehend finde, nicht gut für mich ist. Diese Männer haben mir nicht nur das Herz gebrochen, sie haben mein Vertrauen in Männer und in mein Urteilsvermögen zerstört.“
Ihre Lippen zitterten, und die unterschiedlichsten Gefühle spiegelten sich auf ihrem Gesicht – Schmerz, Wut, Trauer, Enttäuschung. Jack las all diese Gefühle in ihren Augen, und sie drangen ihm tief in die Seele. Am liebsten hätte er diese Typen verprügelt, weil sie ihr das angetan hatten.
„Jack. Die endlose Reihe all der Frauen, mit denen du zusammen warst, beweist, dass du in Beziehungen mehr Wert auf Quantität als auf Qualität legst. Bei einer Trennung schickst du einen Strauß Rosen und meinst, damit ist es getan. Ich will so etwas nicht.“
Stellte sie ihn tatsächlich auf dieselbe Stufe wie den Kerl, der sie so verletzt hatte? So wenig hielt sie von ihm? „Maddie, ich …“
„Was gibt es noch zu sagen? Du hast deutlich gemacht, dass du nur eine flüchtige Affäre suchst. Und nun kennst du meinen Standpunkt. Mit so wenig gebe ich mich nicht zufrieden.“
Er nickte. „Du willst eine Heirat?“
„Das ist kein schmutziges Wort.“
„Aber es ist auch keine Garantie für ewige Liebe oder ein glückliches
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