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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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entschieden, dass eine Vaterschaft nichts für ihn sei. Damals lebten sie in einer Eigentumswohnung und hielten ständig Ausschau nach einem kleinen Haus mit Garten. Mehr kinderfreundlich hatte Greg es formuliert.
    Ihr Traumhaus war schnell gefunden. Ein perfektes kleines Cottage in ländlicher Umgebung. Charlie war begeistert und voller Pläne für die Zukunft gewesen. Doch obwohl ihr Angebot vom Verkäufer akzeptiert wurde, platzte ihr schöner Traum wie eine Seifenblase. Denn sobald sie ihr Apartment verkauft hatten, verschwand Greg mit der Hälfte des Geldes auf Nimmerwiedersehen.
    Für Charlie war es ein absoluter Schock. Sie hatte Greg geliebt und ihm uneingeschränkt vertraut. Nie hätte sie gedacht, dass er sie einfach so sitzen lassen könnte – und dann auch noch schwanger. Allein konnte sie das Cottage natürlich nicht bezahlen. Deshalb kaufte sie von ihrem Anteil das schlichte Reihenhaus, das Jack und sie jetzt bewohnten.
    Also, was hatte es für einen Zweck, sich selbst zu belügen? Greg war nie wirklich für sie da gewesen – und für Jack schon gar nicht. Das schmerzte sie am allermeisten.
    Energisch verbannte sie die trüben Gedanken in den Hinterkopf und konzentrierte sich auf Marcos Frage. „Ich glaube nicht, dass ich mit einer ernsthaften Beziehung momentan etwas anfangen könnte, doch wenn irgendwann in der Zukunft der Richtige meinen Weg kreuzen würde, wäre das sehr nett.“ Mit einer Hand klappte sie den Sonnenschutz runter, um nicht geblendet zu werden. „Manchmal denke ich auch, Jack bräuchte eigentlich einen Vater.“ Die Worte entschlüpften Charlotte gegen ihren Willen.
    „Hat Jack keinen Kontakt zu seinem Vater?“
    „Nein, nicht wirklich … außer ab und zu einem Anruf oder einer Geburtstagskarte.“ Sie schaute zur Seite in Marcos aufmerksames Gesicht und fühlte einen Stich im Herzen. Warum erzähle ich ihm das alles? fragte sie sich unwillig. Es ging ihn doch gar nichts an.
    „Wie auch immer. Es ist kein großer Verlust. Und lieber gar keine Partnerschaft als eine schlechte.“
    „Sehr weise.“
    „Jetzt habe ich Sie die ganze Zeit von Ihrer Arbeit abgehalten“, warf Charlie sich vor. „Sie sollten schnell noch Ihre Notizen durchlesen.“
    „Ja, das sollte ich wohl …“
    Die nächsten Kilometer legten sie in tiefem Schweigen zurück. Während Marco in seinen Papieren blätterte, machte Charlie sich die bittersten Vorwürfe, dass sie sich auf ein derart persönliches Gespräch mit ihrem Boss eingelassen hatte. Sie mussten täglich auf einer professionellen Ebene zusammenarbeiten, und da waren zu tiefe Einblicke in die Privatsphäre des anderen nur hinderlich.
    Plötzlich spürte sie, dass Marco sie von der Seite anschaute. Bildete sie sich nur ein, dass sein Blick mit mehr Interesse auf ihr ruhte als sonst? Mit gerunzelten Brauen schaute sie zu ihm hinüber.
    „Verzeihung, ich wollte Sie nicht anstarren“, sagte er sofort. „Aber …“
    Charlie war froh, dass genau in dieser Sekunde Marcos Handy klingelte.
    „Hi, Sarah“, meldete er sich knapp. „Wo zum Teufel steckst du? … Tatsächlich? Nein, Charlie war so nett, mich zu fahren. In zwanzig Minuten sind wir da.“ Dann lauschte er eine Weile, ehe er ihr antwortete. „Ich glaube nicht, dass es Schwierigkeiten geben wird, weil alles gründlich recherchiert wurde. Die Fakten sprechen für sich.“
    Trotz der klaren Aussage schien er irritiert oder beunruhigt zu sein. „Hmm, lass uns später darüber sprechen … okay?“ Damit war das Gespräch beendet.
    „Probleme?“, fragte Charlie.
    „Ja, und dieses Problem hat sogar einen Namen … Sarah“, gab er trocken zurück.
    Das war zwar auch Charlies Meinung, trotzdem fragte sie sich neugierig, was seine Managerin Marco gesagt haben mochte, um ihn derart zu verstimmen. Normalerweise kamen die beiden gut miteinander aus … manchmal sogar zu gut, wie es ihr schien. Oft genug musste sie mit ansehen, wie Sarah förmlich an Marcos Lippen hing und ihm kritiklos in jedem Punkt zustimmte, während sie mit ihren langen, künstlichen Wimpern klimperte. Kein Zweifel, dass die smarte Brünette es auf ihn abgesehen hatte, und Marco schien ihre übertriebene Anhänglichkeit bisher nicht zu stören.
    Mittlerweile hatten sie die Autobahn verlassen, und Charlie folgte konzentriert den Hinweisschildern in Richtung Zentrum.
    „Da vorn müssen Sie links ab“, sagte Marco kurz vor einer belebten Kreuzung.
    „Was hat Sarah denn aufgehalten?“, wollte Charlie

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