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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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von Frank Sinatra, gelang es Charlie endlich, an den CD-Player zu kommen.
    „Tut mir leid …“, versuchte sie mit viel zu lauter Stimme den Schmachtfetzen zu übertönen, bis sie merkte, dass die Musik aus dem Radio kam.
    „Das war Frank Sinatras Meinung zum Thema Liebe und Heirat“, erklärte der Rundfunksprecher heiter. „Doch gleich werden wir Gelegenheit haben, mit dem bekannten Psychologen und Autor, Dr. Marco Delmari, über sein neues Buch zu reden und ihn zu seiner These befragen, warum die Liebe sich in einer Ehe auch als hinderlich erweisen kann, wenn man sie als oberste Priorität betrachtet.“
    „Ich dachte, es sei der CD-Player“, murmelte Charlie entschuldigend, während sie den Sender leiser stellte. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, dass Marco das Cover zu ihrer Love-Songs-CD in Händen hielt und aufmerksam die Liste der Titel studierte.
    „Und Sie wollten mir vormachen, keine Romantikerin zu sein?“
    „Ich höre genauso gerne Klassik und verfüge über eine beachtliche Sammlung von Rock-Alben“, verteidigte sich Charlie.
    Marco lächelte. „Wie interessant. Ich würde Sie wirklich gerne mal als Rocklady sehen. Tragen Sie dann Leder und fahren Motorrad?“
    „Natürlich!“, log sie dreist. „Versuchen Sie immer noch, mich zu analysieren?“
    Er lachte. „Das ist doch mein Job, aber nebenbei … es ist absolut nichts Ehrenrühriges dabei, ein wenig romantisch zu sein.“
    „Das sehen Sie in Ihrem Buch aber ganz anders“, erinnerte Charlie ihn.
    „Da geht es um Menschen, die sich auf einer Romantikwelle fern jeder Realität treiben lassen. Sie halten stimulierende Gefühle für Liebe, obgleich es sich eindeutig um Lust handelt, was auch absolut akzeptabel innerhalb einer zeitlich begrenzten Affäre ist, aber auf Dauer nicht trägt. Eine echte Beziehung braucht ein stabileres Fundament. Deshalb darf …“
    „… Liebe nie der allein entscheidende Grund für eine Eheschließung sein.“
    „Ah, Sie haben es also gelesen?“
    „Natürlich, ich habe mir eine Kopie vom Manuskript besorgt, bevor ich angefangen habe, für Sie zu arbeiten.“
    „Als einen Leitfaden für Internet-Dates?“
    „Nein, als Recherche über meinen zukünftigen Arbeitgeber“, gab sie spröde zurück. „Übrigens, das war gestern mein erster Versuch, jemand übers Internet kennenzulernen.“
    „Werden Sie noch weitere Versuche starten?“
    „Wenn Sie mich das gestern Abend auf dem Heimweg gefragt hätten, wäre die Antwort ein klares Nein gewesen, aber …“ Sie machte eine nachdenkliche Pause. „Ich denke, so etwas wie gestern könnte einem auch unter konventionelleren Umständen passieren.“
    „Dann wollen Sie also ein weiteres Date riskieren?“
    „Vielleicht.“
    „Aber nicht mit dem Dreamboy ?“
    Charlie lachte und schüttelte sich. „Auf gar keinen Fall!“
    Marco lehnte sich vor und stellte das Radio aus. „Wie funktioniert das eigentlich im Internet?“, wollte er wissen. „Sieht man Fotos von den Leuten, die man treffen will?“
    „Ja, was aber nicht immer hilfreich sein muss. Wenn mein Dreamboy wirklich selbst auf dem Foto war, muss es mehr als zwanzig Jahre alt gewesen sein.“ Sie warf Marco einen forschenden Seitenblick zu. „Warum interessiert Sie das so? Haben Sie etwa selbst vor …?“
    „Nicht in dieser Woche …“, fuhr er ihr sarkastisch in die Parade, und Charlotte wünschte, sie hätte sich den albernen Witz verkniffen. Natürlich hatte Marco Delmari es nicht nötig, im Internet nach einer Frau Ausschau zu halten, außer, es ging um ein Experiment für eines seiner Bücher.
    Aber für jemand wie sie, der so gut wie nie ausging, war es eigentlich ganz praktisch – teils, weil es ebenso schwierig wie kostspielig war, einen Babysitter zu organisieren, teils weil sie ohnehin kein großes Faible für Bars und das Nachtleben hatte.
    „Es geht doch nur um ein bisschen Spaß“, murmelte sie.
    „Ist es das wirklich?“
    „Ja, natürlich.“
    „Dann sind Sie nicht an einer ernsthaften Liebesbeziehung interessiert?“
    Die harmlose, nicht unfreundliche Frage löste eine seltsame Gefühlsregung in Charlie aus. Insgeheim vermisste sie schon die Intimität einer Zweierbeziehung – nicht nur den Sex, sondern Zärtlichkeit, Wärme, das Gefühl einer starken Schulter …
    Nicht dass sie das bei ihrem Exmann je gehabt hätte! Nach gerade einmal zwölf Monaten Ehe war sie schwanger geworden. Und kurz darauf hatte Greg, der zunächst sogar Freude heuchelte, ganz plötzlich

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