Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
Vom Netzwerk:
sechs Wochen – lange genug, dass die Zwillinge per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden konnten, aber das Bewusstsein hat sie nicht wiedererlangt. Sie hat ihre Babys nie gesehen …“ Phillippas Stimme versagte.
    Ich muss etwas entgegnen, fuhr es Max durch den Kopf. Aber was waren die richtigen Worte angesichts eines so grauenhaften Schicksalsschlages?
    „Und so sind Sie einfach geblieben?“, fragte er schließlich.
    „Was hätte ich sonst tun sollen? Gina und Donald waren meine Freunde. Wenn es nur um die Zwillinge gegangen wäre … möglicherweise hätte man auch über … andere Möglichkeiten nachdenken können. Aber ich liebte Luc wie meinen eigenen Sohn, und jetzt geht es mir mit den Mädchen genauso.“
    „Ich verstehe …“ Max zögerte, weiterzusprechen, aber es musste sein. „Und deshalb haben Sie Ihr eigenes Leben seitdem auf Eis gelegt?“
    „Ich habe überhaupt nichts dergleichen getan!“, fuhr sie verärgert auf.
    „Gibt es noch mehr Familie?“
    „Nein, Donald war das einzige Kind eines älteren Ehepaares. Das machte ihn schon früh zum Waisenkind. Sonst gibt es niemand.“
    „Sie waren als Krankenschwester tätig?“
    „Ja, und jetzt bin ich Farmerin. Ich melke Kühe und teile mein Leben mit Luc, Sophie, Claire und Dolores.“
    „Wie ich hörte, sind Sie eine hochqualifizierte Krankenschwester.“
    „Ja, und ziemlich berühmt in Kuhkreisen“, spottete Phillippa.
    Max starrte sie an. „Das bringt uns nicht weiter.“
    „Was?“
    „Mich zu veralbern, anstatt mich aufzuklären.“
    „Für meinen Geschmack habe ich schon viel zu viel geredet“, verkündete Phillippa angriffslustig. „Jetzt sind Sie an der Reihe. Also, klären Sie mich auf.“
    „Diese drei Kinder sind die neue Fürstenfamilie von Monte Estella.“
    „Diese Kinder sind acht und vier Jahre alt. Und sie sind Australier.“
    „Das sind sie auch, aber gleichzeitig haben sie ein Erbe in Monte Estella anzutreten.“
    „Was für ein Erbe?“
    „Die Krone.“
    „Die ist garantiert nicht so viel wert wie eine australische Milchfarm mit hundertzwanzig Kühen. Damit kann man wenigstens seine Rechnungen bezahlen.“
    „Den Eindruck habe ich bisher nicht gewonnen …“
    „Das ist kein Grund, persönlich zu werden!“, fauchte Phillippa ihn an und holte erst einmal tief Luft. „Was haben die Kinder noch geerbt?“
    Max schwieg und dachte angestrengt nach. Dies war die Zerreißprobe, von der er anfangs nichts ahnte, und die er fürchtete, seit er diese Frau mit den roten Locken und dem Löwenmutter-Instinkt kennengelernt hatte. Er schaute zu Luc hinüber, der ihn mit seinen dunklen Augen ernst musterte und dabei wieder unheimlich an Thierry erinnerte.
    „ Wir sind aber nicht reich“, hatte der Knirps gesagt.
    „Die Krone bedeutet Reichtum … großen Reichtum.“
    „Ist Monte Estella denn ein reiches Land?“
    Max schüttelte zögernd den Kopf. Warum musste er dieses Gespräch auch unbedingt halb nackt in Phillippas Küche führen?
    „Das Vermögen der Krone hat nichts mit dem Staatsetat zu tun. Aber die Fürstenfamilie von Monte Estella hat immer im Luxus gelebt.“
    „Während die Bürger verhungert sind“, vollendete Phillippa zynisch. „Ich weiß, Alice hat davon erzählt.“
    „Wenn Luc eine gute Erziehung und Ausbildung erhält, kann er das ändern.“
    Phillippa biss sich auf die Lippen. Ihr Griff um Lucs Schultern verstärkte sich. „Und diese Erziehung wollen Sie übernehmen?“
    „Nein!“ Das kam schärfer heraus, als Max es beabsichtigt hatte. „Nein“, wiederholte er in milderem Ton. „Mit mir hat das nichts zu tun.“
    Phillippa runzelte die Stirn. „Warum nicht? Luc und ich haben uns den Familienstammbaum angeschaut, oder das, was wir als solchen ansehen. Sind nicht eigentlich Sie in der Erbfolge an der Reihe … oder Ihr Bruder Thierry?“
    „Der ist seit zwanzig Jahren tot.“
    „Oh, das kann Alice nicht gewusst haben, sonst hätte sie sein Todesdatum bestimmt eingetragen. Aber … er kam in direkter Linie nach Bernard, oder?“
    „Ja.“
    „Warum sind Sie dann nicht der Nächste?“
    „Weil der Name väterlicherseits anders lautet als bei Thierry“, erklärte Max umständlich.
    „Der Name väterlicherseits …“, wiederholte Phillippa mit gekrauster Stirn. „Oh … oh!“
    „Können wir darüber nicht später sprechen?“, fragte Max.
    Doch Phillippa schien zu geschockt zu sein, um überhaupt noch reden zu können. Sie blinzelte ein paarmal verwirrt und schüttelte den Kopf.

Weitere Kostenlose Bücher