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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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Estella unerlässlich war, aber die meiste Zeit über konnte er sich dem Leben widmen, das er liebte.
    Liebte er sein Leben denn?
    Was waren das denn für Gedanken? Natürlich zog er sein bisheriges Leben der öffentlichen Zurschaustellung in dem Goldfischglas vor, als das ihm der Fürstenpalast schon immer erschienen war. Und erst recht dem, das diese Frau führte.
    Doch sie sang … aus vollem Herzen.
    „Verzeihung, aber wollen Sie Peculiar nicht langsam von der Melkmaschine befreien?“
    „Peculiar – Seltsam?“
    „Ja, ich rede von der Lady mit der weißen Nase und dem leeren Euter am Ende der Reihe.“
    „Wieso geben Sie einer Kuh diesen wirklich seltsamen Namen?“
    „Soll ich es Ihnen zeigen?“ Phillippa nahm der Kuh selbst die Zitzenbecher ab und führte sie zur Tür, wo das Tier stocksteif stehen blieb. „Sehen Sie? Sie will einfach nicht raus, egal bei welchem Wetter. Und wenn sie erst einmal draußen ist, will sie unter keinen Umständen rein. Eine echte Psychopathin. Die anderen Kühe gucken sie deshalb schon schief von der Seite an.“
    „Wieso nennen Sie sie dann nicht Psycho? Peculiar hört sich eher nach einer netten, etwas exzentrischen Tante an.“
    „Ganz einfach. Weil ich sie nicht festlegen, sondern ihr die Chance lassen will, sich zu ändern.“
    Max starrte sie an. Ja, Phillippa war wirklich eine nette Person. Nett und …
    „Was um alles in der Welt haben Sie auf einer Milchfarm zu suchen!“, platzte Max unerklärlicherweise gereizt heraus.
    „Dasselbe wie Sie … Kühe melken.“
    „Aber Sie sind eine Krankenschwester.“
    „Das war ich früher. Jetzt weiß ich Besseres mit meinem Leben anzufangen.“
    „Weil Gina und Donald ums Leben gekommen sind …“
    „Was erwarten Sie denn von mir?“, fragte sie, inzwischen ebenso gereizt wie er. „Dass ich jammere und behaupte, meine Karriere als Krankenschwester sei wichtiger, als mich um die verwaisten Kinder meiner besten Freundin zu kümmern?“
    Sekundenlang starrten sie sich an wie Feinde.
    „Sie sind hier, um die Kinder mitzunehmen, nicht wahr?“, fragte Phillippa heiser und fuhr sich müde mit der Hand über die Stirn.
    „Und Sie … wenn Sie wollen.“
    „Wann sind Sie in Australien gelandet?“
    „Vor etwa zehn Stunden.“
    „Aus Frankreich?“
    „Ja.“
    „Dann ist es der Jetlag“, murmelte sie matt. „Denn, was Sie sagen, ergibt keinen Sinn. Verschieben wir die Diskussion auf später. Inzwischen können Sie das Radio aufdrehen. Es ist mir nicht laut genug.“ Damit wandte sie sich ab.
    „Sie wollen nicht mit mir reden?“
    „Nicht jetzt! Vielleicht auch nie.“
    „Sie sollten darüber nachdenken.“
    Phillippa fuhr herum. „Ich muss über gar nichts nachdenken!“, fauchte sie ihn an. „Ich will jetzt singen! Also drehen Sie das Radio lauter und lassen Sie mich in Ruhe!“
    „Yes, Ma’am.“ Weiter gab es nichts zu sagen.

    In weniger als zwei Stunden waren sie fertig und wieder im Haus.
    „Sie sehen erschöpft aus, Phillippa“, stellte Max ruhig fest. „Zum Glück funktioniert wenigstens die heiße Dusche.“
    „Wenn wir auch noch darauf verzichten müssten, könnte ich tatsächlich in Versuchung geraten, Ihr verrücktes Angebot anzunehmen“, murmelte sie mit einem schiefen Lächeln.
    „Phillippa …“
    „Ich gehe duschen. Sie sind nach mir dran.“ Damit ließ sie ihn stehen.
    Während sie das warme Wasser über ihren schmerzenden Rücken rinnen ließ, wanderten ihre Gedanken in die Vergangenheit zurück. Arme Alice, die vor ihrer korrupten Familie ins Ausland geflohen und viel zu früh gestorben war …
    Eine liebenswürdige, zarte Lady, der Phillippa viel verdankte, und die ihr Leben so viel leichter und schöner machte, nachdem Gina sie als ihre beste Schulfreundin mit zu sich nach Hause nahm. Dort hatte Phillippa dann nach dem Tod ihrer eigenen, nicht so ladyliken Mutter wie eine zweite Tochter gelebt, bis die Schulzeit beendet war.
    Nachdem sie das Bad für Max freigemacht hatte, ging Phillippa zu den Kindern in die Küche. Sophie und Claire hockten auf dem Boden und spielten mit ihren Puppen, während Dolores – wie Max ganz richtig eingeschätzt hatte, ein lausiger Wachhund – zwischen den Mädchen und dem Ofen lang ausgestreckt lag und die ganze Wärme abfing.
    Luc hatte inzwischen den Tisch gedeckt, mit ihrem besten Geschirr, wie Phillippa erstaunt feststellte. Als er sie allein in der Tür stehen sah, wurde sein Gesicht ganz lang.
    „Er ist gegangen.“
    „Nein, er duscht noch und

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