JULIA EXTRA Band 0276
Erlaubnis gegeben, dir Einblick in ihre Krankenakten zu gestatten. Zusammen mit den Unterlagen des DNA-Tests, den ich angeordnet habe, bevor ich herkam.“
„ Christos !“ Er schwankte leicht. „Dann bist du wirklich meine Enkelin?“
Mikos wartete keine Antwort ab. „Jetzt zieh keine voreiligen Schlüsse, Angelo. Bisher haben wir nur ihr Wort, und wir wissen ja, dass sie ihre Spuren gut zu verwischen weiß.“
„Trotzdem, Mikolas, ich sehe eine gewisse Ähnlichkeit mit mir, als ich in ihrem Alter war.“
Oh, bitte nicht! dachte Gina entgeistert.
Mikos gab einen abfälligen Laut von sich. „Sie hat dunkle Haare und dunkle Augen, so viel steht fest. Aber wenn das ein Nachweis für Vaterschaft sein soll, könntest du mit drei Viertel der griechischen Bevölkerung verwandt sein.“ Mit diesen Worten nahm er den Alten am Arm und drängte ihn sanft zurück auf den Stuhl.
Doch Angelo schüttelte seine Hand ab. „Und sie hat auch Ähnlichkeit mit Rhoda!“
„Rhoda?“
„Ihre Großmutter. Rose sagt man im Englischen.“
Triumphierend sah Mikos zu Gina hinüber. „Du hast gesagt, ihr Name war Elizabeth.“
„War er auch“, gab sie zurück. „Elizabeth Rose. Du findest beide Namen auf ihrer Geburtsurkunde und auch auf ihrem Totenschein. Sie ist als Rose aufgewachsen. Aber auf der Insel, auf der wir lebten, kannten sie alle nur als Elizabeth. Wahrscheinlich wollte sie einen Neuanfang.“
Angelo wechselte einen vielsagenden Blick mit Mikos. „So viele Hinweise kannst du nicht außer Acht lassen, Mikolas. Die Geschichte des Mädchens klingt wahr.“
Zuerst dachte Gina, Mikos würde sich weiterhin querstellen. Doch er ließ nur den Kopf hängen und ging auf und ab.
„Es gibt noch einen Hinweis“, fuhr Gina fort. „Ich bin nach meinem Großvater benannt worden. Mein voller Name ist …“
„Angelina“, vervollständigte Mikos für sie. „Ich weiß es. Dumm genug von mir, dass ich nicht früher geschaltet habe.“
Sie war überrascht. „Woher weißt du das?“
„Es steht in deinem Pass.“
„Aber mein Pass war im Hotelsafe eingeschlossen.“
„War er nicht, als ich mein Team gebeten habe, dich zu überprüfen.“
„Was?“
Er bedachte sie mit einem eisigen Lächeln. „Du bist hier nicht die Einzige mit einem Geheimnis, Gina. Auf Angelos Party, als wir unterwegs waren, habe ich dein Zimmer durchsuchen lassen. Oder dachtest du, nur deine Schönheit hätte mich in jener Nacht an deine Seite gefesselt?“
„Du bluffst. Das Hotelmanagement hätte niemanden ohne Erlaubnis in mein Zimmer gelassen.“
Mikos lachte spöttisch. „Mein Sicherheitsmann brauchte keine Erlaubnis. Er hat deinen Schlüssel benutzt, von dem du geglaubt hast, du hättest ihn verloren. Du hast ihn nicht verloren. Er hat ihn aus deiner Tasche genommen, während wir getanzt haben.“
Alles stürzte über Gina herein, und ihr wurde fast schwarz vor Augen. „Warum hast du das getan?“
„Um zu überprüfen, ob du die bist, für die du dich ausgibst.“
„Was hast du denn gedacht?“, schrie sie hysterisch und lachte. „Dass ich eine feindliche Spionin bin, die deinem geliebten Angelo in einem Raum voller Menschen gefährlich werden könnte?“
„Du wärst nicht die Erste, die es versucht. Und ich wollte mich eben nicht auf jemanden einlassen, dem ich nicht vertrauen kann.“
Ihr hysterisches Gelächter verstummte. „Mein Gott, du meinst es wirklich ernst.“
„Absolut. Und ich hatte mit meinen Befürchtungen recht. Du bist mir gegenüber alles andere als ehrlich gewesen, obwohl du genug Gelegenheiten gehabt hast, reinen Tisch zu machen.“
Gina hatte das Gefühl, ihr Herz müsste zerspringen. „Du hast auch gelogen! Du hast gesagt, du liebst mich!“
„So etwas sagt man auf dem Gipfel der Leidenschaft“, erwiderte er kühl.
„Dann hast du es nicht so gemeint?“
„Hört auf, alle beide!“, fuhr Angelo sie an und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Ich werde nicht dabei zusehen, wie meine Enkeltochter und der Mann, den ich wie einen Sohn liebe, sich gegenseitig zerfleischen. Es ist genug Schaden angerichtet worden.“
In diesem Augenblick sah Gina nicht mehr das Monster, das ihre Familie zerstört hatte. Er war nur ein sehr alter Mann, der momentan vollkommen unter Schock stand. Zitternd stand er da und fragte: „Wie krank ist deine Mutter wirklich?“
Wie betäubt hörte Gina dabei zu, wie Mikos Angelo ihre gesamte Familiensituation schilderte. „Du hast meine Mutter ebenfalls
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