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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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als sie ihren Koffer gerade vom Boden aufheben wollte. „Wo willst du hin?“
    „Einfach nur weg.“
    „Um diese Zeit?“ Sein Lächeln war kalt. „Du wirst nicht weit kommen.“
    „Morgen früh soll Dimitri mich nach Andros bringen. Bis dahin schlafe ich am Strand.“
    Er verdrehte die Augen. „Erspare uns diese Dramatik, Angelina. Du wirst hier schlafen.“
    „Mit dir?“ Es klang viel hoffnungsvoller, als sie beabsichtigt hatte.
    „Nein danke. Du wirst dich erinnern, dass ich hier auch Gästehäuser habe.“
    Ihr Stolz gewann wieder die Oberhand. „Ich will mir von dir nicht auch noch vorwerfen lassen, dass ich dich aus deinem eigenen Haus vertrieben habe.“
    „Wieso nicht?“, fragte er schulterzuckend. „Du hast viel Schlimmeres getan.“
    „Ich habe dich geliebt! Was ich auch sonst getan haben mag, so viel ist wahr!“
    „Blödsinn! Ich glaube dir kein Wort. Ich war dein Trittbrett, um an Angelo heranzukommen.“
    „Das war vielleicht am Anfang so“, lenkte sie ein und ergriff seinen Arm. „Wirf mir nicht vor, dass ich das Beste für meine Mutter will. Du würdest in meiner Situation genauso handeln. Aber ich habe dich nicht benutzt, Mikos.“
    Mit spitzen Fingern löste er ihren Griff. „Vergib mir, wenn ich dir das nicht abnehmen kann.“
    „Was willst du dann von mir?“
    „Angelo möchte dich sehen.“
    „Warum?“
    „Das soll er dir selbst sagen. Ich bin nur der Bote.“
    „Alles muss nach deiner Pfeife tanzen, richtig?“, zischte sie. „Von Beginn an hast du die Dinge manipuliert, und du tust es auch jetzt noch. Du hast mich im Grande Bretagne abgefangen, als ich gehen wollte. Danach hast du mich buchstäblich entführt, um mein Hotelzimmer durchsuchen zu lassen. Du hast mich belogen und bestohlen. Und dann hast du mich praktisch gezwungen, bei dir einzuziehen, um jeden meiner Schritte kontrollieren zu können.“
    „Du hast wohl kaum gelitten“, verhöhnte er sie.
    „Stimmt. Nur wenn man sich deinen Wünschen widersetzt, kann man sich auf etwas gefasst machen.“
    „Sei still!“, presste er hervor. „Beeile dich lieber. Angelo hat nicht die ganze Nacht Zeit, auf dich zu warten.“
    „Keiner von euch beiden soll meinetwegen Unannehmlichkeiten haben“, entschuldigte sie sich ironisch.
    „Nennst du es eine Unannehmlichkeit, einen Mann zu beschuldigen, sein illegitimes Kind im Stich gelassen zu haben?“
    Traurig schüttelte sie den Kopf. „Ich nenne es eine Tragödie. Und ich hoffe für dich, dass du so etwas nie erleben musst.“

    Entschieden lehnte Gina Angelos Vorschlag ab, ihr und ihrer Mutter finanziell unter die Arme zu greifen.
    „Wenn du wirklich eine Tyros bist, erkennst du eine gute Gelegenheit, die sich dir bietet“, wetterte der Alte.
    Unbeeindruckt beugte sie sich vor und sagte ebenso laut: „Schrei mich nicht an! In meinen Adern mag dein Blut fließen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass du so mit mir umspringen kannst.“
    Angelo lehnte sich zurück. Für den Moment war er zu perplex, um nach einer geeigneten Antwort zu suchen. Es war bereits kurz nach Mitternacht, und die kurze Stille wurde vom Klingeln des Telefons durchbrochen.
    „Wer ruft hier mitten in der Nacht an?“, bellte Angelo, aber Mikos war schon aufgesprungen und ins Haus gegangen.
    Zehn Minuten später erschien er wieder auf der Veranda. Man sah ihm an, dass er keine guten Nachrichten hatte. Angelo kniff die Augen zusammen, und Gina versank fast in ihrem Sessel.
    Lieber Gott, wie sollte er es ihr sagen? Sein Herz fühlte sich bleischwer an.
    Angelo brach als Erster das Schweigen. „Nun?“
    Langsam ging Mikos auf den Tisch zu. „Es gab einen Unfall.“
    „Meine Mutter?“, fragte Gina mit erstickter Stimme.
    Er schloss kurz die Augen, als er die nackte Angst in ihrem Blick bemerkte. „Ja. Ich habe gerade mit ihrem Arzt gesprochen.“
    „Ist sie …?“
    „Nein“, sagte er schnell, „sie ist nicht tot. Aber schwer verletzt.“
    „Ist sie im Krankenhaus?“
    „Ja.“
    „Bitte nicht!“ Gina vergrub ihr Gesicht in den Händen und zuckte zusammen, als Mikos ihre Schulter berührte.
    „Sag uns, was geschehen ist!“, drängte Angelo.
    Entschlossen nahm Mikos Ginas Hände. Sie waren eiskalt. „Sie ist von einem Fenstervorsprung gefallen. Anscheinend ist sie hinausgeklettert, um ein Fenster im Obergeschoss von außen zu putzen, und hat dabei den Halt verloren. Ein Passant hat den Unfall beobachtet und den Krankenwagen gerufen. Es ist heute Morgen kurz nach neun passiert.

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