JULIA EXTRA Band 0281
wolltest …“
Er atmete tief durch, und wenn sie die Hände freigehabt hätte, hätte sie ihn geschüttelt vor Ungeduld.
„Was war da?“, drängte sie.
„Maggie, hast du wirklich keine Ahnung, wie glücklich mich das gemacht hat? Hat denn nichts, was gestern Nacht geschehen ist, den Panzer durchbrochen, den du um dein Herz zu tragen glaubst?“
Nein, er durfte nicht wissen, dass er ihr Herz im Sturm erobert hatte! Denn sie würde es einfach nicht ertragen, wenn es zur Trennung kam, was früher oder später der Fall sein musste. Vor allem in ihrer derzeitigen Situation. Die sie ihm schnellstens erklären musste.
„Tom, ich habe gestern nicht übertrieben, als ich behauptete, ich wäre pleite. Wenn meine Galeristin meine neuen Bilder nicht bald loswird, muss ich Belvedere verkaufen und mir etwas Billigeres suchen. Was bedeutet, dass ich nicht hierbleiben könnte.“
Dass ich nicht bei dir bleiben könnte, dachte sie, sagte es aber nicht, weil sie befürchtete, dabei in Tränen auszubrechen.
Er drückte ihre Hände fester an sich. „Ich weiß, dass du von mir kein Geld annehmen würdest …“
„Du kannst doch nicht glauben, dass ich deswegen …“, unterbrach sie ihn schockiert.
„Deshalb werde ich dir auch keines anbieten“, redete er weiter, als hätte er sie nicht gehört. „Allerdings habe ich mich mit deiner Galeristin in Verbindung gesetzt und gefragt, wie viel deine Serie Blaue Wirbel auf dem Kunstmarkt wert ist. Sie schien ganz begeistert zu sein bei der Aussicht, die Werke verkaufen zu können, bevor jemand sie sieht. Bestimmt hat sie mich übervorteilt, aber ich habe den geforderten Preis bezahlt … und der sollte dir dein Traumhaus Belvedere noch ein Jahr lang sichern.“
Maggie wollte widersprechen, aber er musste es geahnt haben, denn er neigte sich vor und brachte sie mit einem langen, atemberaubenden Kuss zum Schweigen.
„Und glaub bloß nicht, ich würde dir nur einen Gefallen tun wollen“, sagte Tom und strich ihr sanft das zerzauste Haar aus dem Gesicht. „Von Anfang an hat mich deine Blaue Periode begeistert. Deshalb habe ich die Bilder gekauft. Sie passen perfekt in mein Haus, wie du jetzt selbst beurteilen kannst, nachdem du es gesehen hast.“
So unwahrscheinlich es klang, hatte er tatsächlich recht. In seinem Haus herrschten die Farben braun und beige vor, trotzdem passten die Blauen Wirbel so gut in das Ambiente, als hätte sie die Bilder speziell dafür geschaffen. Denn es waren die in Sorrento vorherrschenden Farben. Braune Klippen, beiger Sand und strahlend blaues Meer.
„Ich bin doch gerade erst frisch geschieden“, versuchte Maggie es mit einem anderen Einwand.
Sie durfte sich nicht auf eine tiefere Beziehung mit ihm einlassen. Sie wagte nicht zu glauben, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden hatte – und das, ohne zu suchen.
„Schön!“, sagte Tom. „Das bedeutet, dass du Single bist. Besser gesagt, du warst es einige Minuten lang, bevor du gestern zu mir kamst. Jetzt bekommt es jeder Mann, der dich auch nur begehrend ansieht, mit mir zu tun!“
„Wirklich?“
„Und ob!“, versicherte er nachdrücklich.
„Tom, du bist zu schade, um in meinem Leben den Lückenbüßer zu spielen. Dazu bist du viel zu wundervoll.“
„Ich weiß“, bestätigte er selbstsicher. „Deshalb werde ich dich auch so gut behandeln, dass du mich niemals mehr verlassen willst.“
Er findet doch immer die richtigen Worte, um mich umzustimmen, dachte sie bezaubert. Ja, es wäre verführerisch, ihm einfach nachzugeben. Doch wohin das führen konnte, wusste man ja.
„Aber was, wenn …“, begann sie.
„Ja, es wird ab und zu passieren, wenn nicht sogar häufiger“, unterbrach er sie, „dass ich dich enttäusche. Dass du mich die Wände hochtreibst … worauf ich mich ehrlich gesagt schon freue. Aber das wird alles nur nebensächlich sein.“
„Und was ist die Hauptsache?“
Er sah ihr tief in die Augen. „Dass du weißt, wie sehr ich dich liebe und bewundere. Für immer.“
Plötzlich war sie von den Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden so überwältigt, dass ihre Knie nachgaben und sie sich hart auf die Treppe setzte.
Tom ließ sich eine Stufe tiefer nieder. „Hast du dir wehgetan?“, fragte er.
Er klang so besorgt, dass ihr beinahe die Tränen gekommen wären. Zugleich war sie so glücklich, dass sie am liebsten gelacht und gejubelt hätte.
„Ist dir klar, dass du mir gerade deine Liebe gestanden hast?“, fragte Maggie leise.
Er lächelte
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