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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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seinen Vater.
    Schwer lagen ihr die Selbstvorwürfe auf der Seele. Es mochte ja sein, dass Xander nicht imstande war, sie zu lieben. Vielleicht sogar gar keine Frau. Aber er war durchaus in der Lage, Liebe für Joey zu empfinden. Das musste sie anerkennen und akzeptieren.
    Egal, wie sehr es sie schmerzte und wie ungerecht das Schicksal zu sein schien. Denn ihr bitteres Schicksal war es zuzusehen, wie liebevoll und zärtlich Xander mit Joey umging, und doch niemals wirklich ein Teil dessen sein zu können.
    Und noch etwas quälte sie. Die Tage waren schon kaum zu ertragen, weil sie permanent ausgeschlossen wurde. Aber die Abende waren geradezu unzumutbar. Denn jeden Abend, wenn Joey im Bett lag und schlief, musste sie die rituelle Tortur erdulden, mit Xander zu Abend zu essen.
    Das war das Schlimmste für sie. Und sie wusste noch nicht einmal warum. Verzweiflung blitzte in ihren Augen auf.
    Wieso war es nur so schwierig? Es sollte doch eigentlich leichter für sie werden, Xander jeden Tag zu sehen, und nicht schwieriger. Sie sollte sich doch eigentlich mit der Zeit daran gewöhnen, oder nicht?
    Aber es war nicht so! Sie reagierte zunehmend auf ihn. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um Xander, ihr Körper sehnte sich nach seinem. Alles an ihm zog ihren Blick wie magisch an … und sie war sich seiner Gegenwart nur allzu bewusst.
    Tagsüber konnte sie dagegen ankämpfen. Immerhin hatte sie Joey, der sie durch seine bloße Anwesenheit erfreute und mit seiner ansteckenden Fröhlichkeit glücklich machte. Doch beim Abendessen … Für sie war es eine qualvolle Folter, dass Xander ihr gegenüber am Tisch saß, ihr so nah war – und doch gleichzeitig ferner, als wenn er auf dem Mond wäre.
    Sie hatte versucht, dagegen anzukämpfen, aber es fiel ihr so schwer; es war ihr fast unmöglich. Als sie sich noch in offene Feindseligkeit hatte flüchten können, hatte sie sich in Sicherheit vor ihm gefühlt. Aber so …?
    Ich will kein Verlangen für ihn empfinden!
    Sie sah in Gedanken versunken hinaus aufs Meer, wo er immer noch mit Joey herumtollte, ließ ihren Blick sehnsuchtsvoll über seinen schlanken, muskulösen Oberkörper gleiten und war wie gefangen von seinen ebenmäßigen Gesichtszügen. Als er sein dunkles Haar nach hinten warf und auflachte, fühlte sie, wie sich ihr Magen zusammenkrampfte. Sie konnte nicht länger vor der Wahrheit davonlaufen, die sie geradezu in Schrecken versetzte.
    Sie wollte Xander Anaketos noch immer.
    Was er ihr auch angetan haben mochte, ihr Körper verlangte immer noch nach ihm.

    Xander hob sein Weinglas und blickte über den Tisch zu Clare. Verwirrende Gefühle und Erinnerungen tobten in ihm, aber er ignorierte sie. Das war ein für alle Mal vorbei. Er musste sich auf die Gegenwart konzentrieren. Absolute Priorität hatte im Augenblick, dass er sein Ziel erreichte. Und das würde er, daran zweifelte er keinen Moment. Er hatte sein ganzes Leben lang seine Ziele erreicht. Und das würde er auch jetzt, egal, was es ihn kostete. Immerhin stand hier die Zukunft seines Sohnes auf dem Spiel.
    Sein Sohn …
    Wie immer, wenn diese Worte fielen, schlug sein Herz schneller, und die Gefühle schienen ihn zu übermannen. Er fühlte all den Stolz und die Liebe in sich aufsteigen, die er seit der Entdeckung, dass Joey sein Sohn war, empfand. Wie war es nur möglich, dass er derart starke Emotionen entwickelte? In seinem bisherigen Leben hatten sie nie eine Rolle gespielt, da er keine Verwendung für sie gehabt hatte. Er hatte sie immer unter Kontrolle gehalten und stattdessen das getan, was getan werden musste.
    Flüchtig dachte er an die Ironie des Ganzen, wischte sie aber als unerheblich beiseite. Als er Joey gesehen und ihn als seinen Sohn erkannt hatte, war seine Reaktion überwältigend gewesen. Sofort war dieser kleine Junge das Wichtigste in seinem Leben geworden.
    Jeder Tag, den er mit Joey verbrachte, bestärkte ihn nur darin, dass er sein Leben mit ihm verbringen würde. Wie er das erreichte, war nicht von Bedeutung. Einzig das Glück seines Sohnes zählte. Und dass Joey glücklich war, war nicht zu übersehen: Jedes Grinsen, jeder Jauchzer, jedes Lachen sprach Bände. Es gab keinerlei Anzeichen, dass Joey die Feindseligkeit bemerkte, die zwischen seinen Eltern herrschte.
    Xander beobachtete, wie Clare ein Stückchen Brot zerkrümelte. Er hatte verlangt, dass die gegenseitigen Anfeindungen aufhörten, und sie hatte nachgegeben. Das musste er ihr schon lassen. Für Außenstehende wirkten sie

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