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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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hechten, um ihn aufzufangen. Was allerdings damit endete, dass er mit einem großen Platscher im Wasser landete.
    Joey konnte sich vor Lachen kaum halten, als Xander mit einem breiten Grinsen wieder auftauchte und sich das Wasser aus den Haaren schüttelte.
    Clares Hände krampften sich um das Buch, das sie hielt. Ihr Herz schmerzte, wenn sie den beiden zusah.
    War das wirklich Xander Anaketos dort unten, der mit seinem Kind spielte? So hatte sie ihn noch nie erlebt. Der Xander, den sie hier sah, hatte nur in ihrer Vorstellung existiert, gestand sie sich schmerzlich ein. Für eine kurze, mitleiderregende Zeit, in der sie geglaubt hatte, dass er etwas für sie empfand. In der sie gehofft hatte, dass er sie – sobald sie ihm sagte, dass sie schwanger war – in seine Arme schließen und ihr seine Liebe erklären würde. Dass sie heiraten und eine Familie werden würden.
    Doch dieser Traum war für immer mit den einfachen Worten „Es ist vorbei“ geplatzt.
    Wieso tat es ihr noch so weh, daran zu denken? Weil sie sehen konnte, welches Bild die drei für die Außenwelt abgaben: Es war das Bild dreier Menschen, die wie eine Familie aussahen … aber keine waren.
    „Mummy! Mummy! Komm ins Wasser.“
    Joeys Stimme riss sie aus ihren trüben Gedanken. Er watete aus dem Wasser, rannte über den Sand auf sie zu und ergriff ihre Hand. „Komm mit, Mummy!“, rief er und zerrte an ihr.
    „Deine Mutter möchte sich ausruhen, Joey.“ Xanders tiefe Stimme erklang, als er auf sie zukam, um mit Joey wieder ins Meer zu gehen. Wasser perlte an seiner glatten, entblößten Brust wie glitzernde Diamanten. Unvermittelt hielt Clare den Atem an.
    Joey setzte eine tieftraurige Miene auf. „Aber es macht gar keinen Spaß, sich auszuruhen“, widersprach er. „Komm, Mummy.“
    „Natürlich komme ich mit“, sagte sie und stand auf. Es hatte keinen Zweck, schwermütig dazuliegen.
    Joey griff begeistert nach ihrer Hand und fasste dann nach Xanders.
    „Engelchen!“, bat er aufgeregt.
    Automatisch hoben Clare und Xander ihre Arme.
    „Engelchen, Engelchen, flieg!“, ordnete Joey an und die beiden schwangen ihn in die Luft.
    „Hui!“, rief Joey. „Noch mal, noch mal!“
    „Engelchen, Engelchen, flieg!“, rief dieses Mal Clare und schwang den Kleinen nach oben. Sie bemerkte, dass sie es im Einklang mit Xander gesagt hatte. Unwillkürlich sah sie zu ihm hinüber, und ihre Blicke trafen sich für einen flüchtigen Moment, bevor sie schnell wegsah.
    Clare fühlte, wie sie von ihren Gefühlen übermannt wurde.
    Ganz plötzlich, wie aus dem Nichts, fand sie die Situation unerträglich. Dass sie beide, Joeys Mutter und Vater, ihm hier so nah waren, dass er sie beide miteinander verband, obwohl sie einander doch unüberbrückbar fern waren.
    „Werft mich ins Wasser!“
    „Dann musst du aber rennen“, sagte Xander und mit einem fragenden Blick auf Clare erkundigte er sich: „Fertig?“
    Sie nickte. Dann rannten alle drei ins Wasser, und im letzten Moment hoben sie ihn höher und höher und warfen ihn ins tiefere Wasser. Jauchzend platschte er ins Meer.
    Clare lachte. Sie konnte gar nicht anders. Xanders Augen ruhten auf ihr, das konnte sie fühlen, und auch er musste lachen, als er sich plötzlich in die Fluten stürzte, um Joey vor dem Untergehen zu beschützen.
    „Noch mal werfen, Daddy!“
    Xander lachte auf und warf ihn noch mal, dass das Wasser weit spritzte.
    Mit einem Mal erstarb Clares Lachen. Sie fühlte, wie der Kloß in ihrem Hals größer wurde und ihr Tränen in die Augen stiegen. Ausgerechnet jetzt!
    Er war wirklich gut zu Joey. Sie konnte es nicht leugnen. Er war voller Freude, voller Spaß – und was sie am meisten schmerzte – voller Zuneigung. Mit einem flauen Gefühl im Magen musste sie sich eingestehen, dass er voller Liebe war. Für seinen Sohn Joey.
    Aber auch Joey liebte ihn. Das konnte man ihm deutlich ansehen. Wie sollte es auch anders sein? Er war ein Vater, wie ihn sich jedes Kind wünschte.
    Sie musste an eine längst vergangene Begebenheit denken. An einen Strandurlaub mit ihren Eltern. Sie war noch klein gewesen, wie alt, das wusste sie nicht mehr. Aber sie erinnerte sich an ihre Eltern, wie sie mit ihr ins Meer liefen und wie glücklich sie damals gewesen war …
    Ich hätte ihm nicht verschweigen dürfen, dass ich schwanger war, dachte sie unbehaglich. Ich hätte das Risiko eingehen und mit den Konsequenzen leben müssen. Er hatte ein Recht darauf gehabt, es zu wissen. Und Joey hatte ein Recht auf

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