JULIA EXTRA Band 0281
mir bitte etwas aus der Küche kommen lassen?“
Marcos lachte amüsiert. „Ich weiß etwas viel Besseres. Ich werde dich einfach mit hinunternehmen und dir höchstpersönlich etwas Köstliches zaubern.“
„Okay“, willigte sie zögernd ein. In der Küche, und dann noch am helllichten Tag, würde er sicher nicht versuchen, sie zu verführen.
Marcos umfasste ihre Hand und zog sie mit sich. Es ging die Treppen hinunter, durch verschiedene Flure, bis sie in der Küche anlangten, die am anderen Ende des castillo untergebracht war. Es war ein großer, gemütlicher Raum mit offenen Balken an der Decke, holzgetäfelten Wänden und einem altertümlichen Backsteinofen, der im starken Kontrast zu den anderen ultramodernen Hightech-Einbaugeräten und Küchenutensilien stand.
„Da wären wir“, verkündete Marcos nicht ohne Stolz.
Tamsin schluckte trocken. „Wo ist denn die ganze Dienerschaft?“
„ Siesta“, erwiderte er lakonisch. „Setz dich, ich mache dir mein Spezial-Sandwich.“
Während sie auf einem der massiven hochlehnigen Eichenstühle Platz nahm, lief Marcos zwischen Kühlschrank und Tisch hin und her. Zu dem knusprigen Weißbrot kamen frische Tomaten, Gurken, Salat, Serranoschinken, Käse und Dijonsenf hinzu.
Geschickt verarbeitete er alles zu einem riesigen Sandwich.
„Probier!“, forderte er Tamsin auf. Sie tat es und ließ ein wohliges Seufzen hören.
„Das schmeckt tatsächlich fantastisch.“
Marcos hob die Brauen. „Wundert dich das etwa?“
Sie neigte den Kopf und lächelte. „Ich wusste gar nicht, dass du ein Mann mit so vielen Talenten bist. Isst du nichts?“
„Ich hebe meinen Hunger für den Nachtisch auf“, sagte er gedehnt.
„Oh.“ Und als sie seinen anzüglichen Blick auf die verführerischen Wölbungen ihres Nachthemds sah, sagte sie noch einmal: „Oh!“
Marcos lachte, als habe er ihre Gedanken gelesen. „Eiscreme“, erklärte er.
Und als Tamsin das ganze Sandwich verzehrt hatte, ging er erneut zum Kühlschrank und holte verschiedene Eisboxen heraus. „Zum Glück bist du keine Frau, die von Salatblättern und Diät-Cola satt wird.“
„Sollte das etwa ein Kompliment sein?“
Sie versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Die schwand dann auch schlagartig, als Marcos sich über sie beugte und zärtlich auf den Mund küsste. „Nachtisch gefällig, Mylady?“ Er tauchte den Löffel in die sahnige Eiscreme und hielt ihn ihr an die Lippen.
„Mehr …“, murmelte sie nach zwei, drei Happen, und ihr sehnsüchtiger Blick ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht von Eis sprach. „Küss mich.“
Langsam zog Marcos sie von ihrem Stuhl hoch und schob sie immer weiter nach hinten, bis Tamsin auf der Tischplatte lag, dann streifte er bedächtig ihr Nachthemd hoch. Er nahm einen Löffel Schokoladeneis, umkreiste damit spielerisch ihre runden Brüste, bis er die Creme auf eine der rosigen, aufgerichteten Brustspitzen tupfte.
Tamsin entschlüpfte ein erstickter Laut, als Marcos das kühle Eis mit seinen heißen Lippen abküsste, und plötzlich machte es ihr gar nichts mehr aus, so gut wie nackt mitten in einer Küche auf dem Tisch zu liegen.
Doch als sie jemanden kommen hörte, schubste sie Marcos weg, glitt vom Tisch herunter, richtete ihr Nachthemd, griff nach Marcos’ Hand und zog ihn kichernd mit sich. „Komm, wir verschwinden lieber!“
Zurück blieben drei offene Eisboxen und zwei Kleckse Schokoladeneis auf der Tischplatte.
„ Senór!“, hörten sie Nelida rufen, als sie oben auf der Treppe waren. „Ich wollte gerade mit den Dinnervorbereitungen anfangen und Sie fragen, ob Sie mit langostini einverstanden wären.“
Tamsin wirbelte herum und schaute in das missbilligende Gesicht der Haushälterin hinunter. Was die von ihrem zweifelhaften Aufzug hielt, war unverkennbar, aber zum ersten Mal störte es sie nicht.
„Wir nehmen die langostini!“, rief sie ihr fröhlich auf Spanisch zu. „Aber beeilen Sie sich bitte nicht allzu sehr. Marcos und ich werden in den nächsten Stunden außerordentlich beschäftigt sein …“
„Du hast dich verändert“, stellte Marcos schmunzelnd fest, als sie ihn ins Gästezimmer drängte und die Tür schloss. „Ich wusste gar nicht, dass Eiscreme so eine Wirkung auf Frauen haben kann.“
„Eine gefährliche Substanz“, stimmte sie ihm ernsthaft zu, streifte Nachthemd und Höschen ab und lockte Marcos mit gebeugtem Zeigefinger in Richtung Bad. Dort begann sie unverzüglich, ihn auszuziehen.
Tamsin
Weitere Kostenlose Bücher