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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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heiratete, wie sollte sie dann ihre kleine Schwester retten?
    Ihr unterdrücktes Schluchzen traf ihn wie ein Schlag in den Magen, und er spürte, wie sich sein Körper anspannte. Marcos brüllte harsche Anweisungen nach allen Seiten, und wenige Sekunden später fand sich Tamsin auf dem Rücksitz einer der Limousinen wieder, geborgen in seinen starken Armen.
    Und dorthin sehnte sie sich schmerzlich zurück, als sie, kaum eine halbe Stunde später, sicher eingekuschelt unter weichen Decken im Gästezimmer des castillo ruhte.

    „Fühlst du dich jetzt besser?“
    Benommen schaute Tamsin zu Marcos hinüber, der in einem Sessel neben dem Kamin saß und sie beobachtete. Ob der Arzt, auf den er bestanden hatte, etwas in ihren Tee getan hatte? Ihr Kopf fühlte sich an wie Watte.
    Als Marcos ihren Verdacht bestätigte und Tamsin mitteilte, dass sie den ganzen Vormittag verschlafen habe, setzte sie sich voller Panik im Bett auf.
    „Nicole!“
    „Keine Angst, wir werden sie retten. Wir machen eine Eingabe vor Gericht und entziehen deinem Bruder das Sorgerecht aufgrund seiner betrügerischen Machenschaften.“
    Er hatte wir gesagt. Es fühlte sich gut an, aber Tamsin wollte sich davon nicht einlullen lassen.
    „Aber ich habe dir doch bereits erklärt, dass kein Gerichtshof in ganz England einem leichtlebigen, verantwortungslosen Flittchen ein minderjähriges Kind anvertrauen wird.“
    „Ich glaube nicht, dass irgendjemand wagen wird, so über meine Frau zu sprechen“, entgegnete er gelassen.
    „ Deine Frau?“ Tamsin war sicher, sich verhört zu haben. „Sollte das etwa ein Heiratsantrag sein?“
    „Ja, was spricht dagegen?“
    Fassungslos schüttelte sie den Kopf. „Zum einen – du liebst mich nicht.“
    „Was ist das Problem? Du liebst mich doch auch nicht.“
    Tamsin spürte einen heftigen Stich im Herzen. Natürlich liebte sie ihn nicht … wie sollte sie denn auch, nach dem, was er ihr angetan hatte?
    „Nein, ich liebe dich nicht“, murmelte sie tonlos.
    „Siehst du? Und Aziz ebenso wenig, trotzdem wolltest du ihn heiraten. Ich werde dir ein besserer Ehemann sein als er, das verspreche ich. Und du kannst dich scheiden lassen, sobald du das Sorgerecht für deine Schwester hast. Es wird nur eine Vernunftehe sein.“
    Tamsin senkte betroffen den Blick. Anstatt sich über die unerwartete angebotene Lösung zu freuen, fühlte sie sich nur noch schlechter als zuvor.
    „Und was springt für dich bei diesem Deal heraus?“, fragte sie leise. „Warum willst du mir plötzlich helfen?“
    Abrupt erhob sich Marcos aus dem Sessel und trat ans Fenster. „Weil ich auch einmal einen kleinen Bruder hatte.“
    „Hatte?“
    „Ja, er ist tot.“
    „Das tut mir leid. Wie …“
    „Darüber möchte ich nicht reden.“ Sein Ton verbot jeden weiteren Kommentar.
    Tamsin hätte gerne mehr über seinen Bruder erfahren, doch sie schwieg und schaute nachdenklich auf Marcos’ angespannten Rücken.
    „Dass du deinen Rachfeldzug meinetwegen aufgeben willst, ist …“
    Wie von der Tarantel gestochen fuhr er herum. „Aufgeben? Niemals! Das würde ich für nichts und niemanden tun.“
    Was, um alles in der Welt hatten Aziz und ihr Bruder ihm angetan? Tamsin fühlte ihr Herz ganz schwer werden, als sie das hasserfüllte Funkeln in Marcos’ schönen Augen sah.
    „Tatsache ist, dass du als Braut an meiner Seite mir noch viel nützlicher bist. Es wird Aziz vor der ganzen Welt lächerlich machen, und Sheldon wird hinnehmen müssen, dass ich nicht nur seine Firma, sondern seine gesamte Familie kontrolliere.“
    Sein triumphierendes Lächeln brach Tamsin das Herz.
    Gott sei Dank, dass ich ihn nicht liebe!
    Mit einer heftigen Bewegung schlug sie die Decke zurück und kletterte aus dem Bett. „Ich brauche etwas zum Anziehen.“
    Sofort wurde sein Blick weich, und er eilte an ihre Seite. „Lass mich dir helfen, querida.“ Er zog sie zum Feuer hinüber und rieb fürsorglich ihre bloßen Arme. Obwohl Tamsin immer noch das dünne Baumwollnachthemd trug, das sie vom Hals bis zu den Knöcheln verhüllte, fühlte sie sich nackt.
    „Hast du nicht eben noch erklärt, es soll nur eine Ehe auf dem Papier sein?“
    „Das stimmt so nicht. Vernunftehe, sagte ich … und das, querida, schließt absolut mit ein, dass wir ein Bett miteinander teilen … und alles, was uns Spaß macht. Die letzte Nacht hat meinen Hunger nur noch gesteigert.“
    Tamsin schluckte. „Meinen auch … ich meine, nach echtem Essen“, fügte sie hastig hinzu. „Kannst du

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