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JULIA EXTRA Band 0281

JULIA EXTRA Band 0281

Titel: JULIA EXTRA Band 0281 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Ally Blake , Jennie Lucas
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Eiszapfen unter der unerwarteten Kraft der Wintersonne. Dieser scheinbar so harmlose Kontakt weckte erneut all jene lang unterdrückten und verbotenen Empfindungen in ihr. Die Sehnsucht danach, gestreichelt, liebkost und eins mit einem Mann zu werden.
    „Warum solltest du mich zu dieser Hochzeit mitnehmen wollen?“, fragte sie heiser.
    Giovanni nahm eine ihrer Hände und ließ den Daumen sinnlich über ihre Innenfläche gleiten. „Weil ich für die Dauer meines Aufenthaltes dort eine Geliebte brauche“, erwiderte er leise. „Und es wird die Gefühle der Kharastani weniger verletzen, wenn diese Frau meine Ehefrau ist.“
    Es verschlug ihr fast die Sprache. „Eine Geliebte für die Dauer deines Aufenthaltes?“, wiederholte sie fassungslos. Das Funkeln in seinen dunklen Augen verriet ihr, dass er offensichtlich großen Spaß an ihrer Empörung hatte. „Bist du völlig verrückt geworden?“
    Ohne ihre Hand loszulassen, beugte er sich zu ihr vor. „Ich möchte ganz ehrlich mit dir sein, Alexa … in einer Weise, wie du es leider nie mit mir warst. Wir hätten nicht heiraten sollen. Ich akzeptiere das. Aber in sexueller Hinsicht haben wir toll zusammengepasst und könnten uns noch viel geben. Ich fühle es, genauso wie du es fühlst. Gerade jetzt zitterst du unter meiner Berührung. Warum sollten wir also dagegen ankämpfen?“ Er blickte lachend auf ihre Hand, die immer noch ergeben in seiner ruhte. „Ich nehme an, so eine Einladung bekommst du nie wieder.“
    Hastig entzog sie ihm ihre Hand und sprang auf. Die Sache ließ sich nicht diplomatisch regeln. Das war bei Giovanni einfach nicht möglich. Er würde vorwärts stürmen, bis er erreichte, was er wollte. Nur, dass er es in diesem Fall nicht bekommen würde, und je schneller er das einsah, desto besser.
    „Die Antwort lautet Nein“, erklärte sie leise, aber bestimmt, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Es ist vorbei, Giovanni. Und es hätte nie anfangen dürfen. Bitte, belassen wir es einfach dabei. Es ist alles gesagt … außer vielleicht Adieu.“
    Mit hoch erhobenem Kopf verließ sie stolz das Pub, froh, dass weder die Kundinnen in der Boutique noch sie selber häufig in solchen Lokalen verkehrten. So war es nicht sehr wahrscheinlich, dass man sie morgen auf den atemberaubenden Fremden ansprechen würde, mit dem sie gesehen worden war.

    Sobald Alexa jedoch draußen war, rannte sie, als ginge es um ihr Leben. Zwischendurch vergewisserte sie sich mit einem angstvollen Blick über die Schulter, dass Giovanni ihr – Gott sei Dank – nicht folgte.
    Außer Atem erreichte sie schließlich die ruhige Sackgasse, in der ihre Kinderfrau wohnte. Langsam beruhigte sie sich. Natürlich würde Giovanni ihr nicht folgen. Er mochte ja vielleicht eine „Geliebte auf Dauer“ suchen, aber ein Mann wie er war ganz sicher nicht so verzweifelt, sie ernsthaft zu bedrängen.
    „Mama!“
    Paolo warf sich ihr in die Arme, sobald die Kinderfrau ihr die Tür öffnete. Und wie stets ging Alexa beim Anblick ihres wundervollen kleinen Sohnes das Herz auf. Doch als sie ihm in die Jacke half, war ihre Freude diesmal von anderen, komplizierten Gefühlen getrübt.
    Angst … und ja, auch Schuldgefühle. Weil die großen dunklen Augen, die so vertrauensvoll zu ihr aufblickten, Giovannis so ähnlich waren? Oder regte sich ihr schlechtes Gewissen … dessen Stimme sich normalerweise in der Hektik der Alltagsroutine verlor?
    „Wo bist du gewesen, Mama?“, erkundigte sich Paolo, während er auf dem Weg zu ihrem kleinen Cottage brav an ihrer Hand ging.
    „Ich war nach der Arbeit noch im Pub, Darling.“
    „Mit wem?“
    „Mit …“ Was sollte sie sagen? Ach, nur mit jemandem, den ich früher einmal kannte. Mit deinem Vater, wenn du es genau wissen willst. Das Blut schoss ihr heiß in die Wangen, wobei sie sich nicht sicher war, ob vor Schuldgefühlen oder Scham. Ich hätte nicht anders handeln können. Es gab keine Alternative. Ich hätte mein Kind verloren, wenn ich es versucht hätte! „Schau, wir sind gleich zu Hause, Darling. Soll ich uns dann einen Kakao machen?“
    „Oh ja, Mama!“
    Tief in Gedanken schloss Alexa die Haustür auf und knipste das Licht an. Zu spät bemerkte sie die große Gestalt, die hinter ihnen aus dem Schatten heraustrat. Instinktiv schob sie Paolo ins Haus … was ein Fehler war. Denn der Kleine stand so mitten im hellen Licht der Dielenlampe und blickte arglos und interessiert zu dem Mann auf, der fast den ganzen Türrahmen

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