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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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entgegnete sie entrüstet. Falls es dir entgangen ist – normalerweise liebt eine Frau den Mann, den sie heiraten will.“
    Er betrachtete sie nachdenklich. Gleich will er wissen, ob ich schon mit jemandem geschlafen habe, dachte sie.
    „Ich hoffe, der Abend wird dir gefallen“, wechselte er schließlich das Thema. „Tanzt du gern?“
    Die Frage entsprach nicht der, die sie erwartet hatte. „Ja … Für mein Leben gern“, erwiderte sie nach kurzem Zögern.
    Während sie weitergingen, warf er ihr einen verstohlenen Blick zu. In dem schwarzen Kleid sah sie hinreißend aus; der Satin betonte jede Kurve ihrer schlanken Gestalt. Geschminkt erschienen die grauen Augen noch ausdrucksvoller und die rosa Lippen noch weicher. Sie besaß eine natürliche Frische und etwas Kindliches, das ihm über alle Maßen gefiel und noch nie begegnet war. Die Frauen, mit denen er verkehrte, waren erfahren und oft blasiert, und nach ein paar Wochen langweilten sie ihn. Er wusste, welche Rolle sowohl sein Vermögen als auch sein Status in diesen Beziehungen spielte. Mia war anders; weder das eine noch das andere schien sie zu beeindrucken. Sie war mit ihm zusammen, weil sie keine Wahl hatte und zögerte nicht, ihm das bei jeder Gelegenheit vorzuwerfen.
    Seine Skrupel regten sich, als er an den Besuch bei seiner Großtante dachte. Er verdankte ihr so viel, und es war ihm nicht leicht gefallen, sie zu belügen. Aber die Freude auf ihrem von der langen Krankheit gezeichneten Gesicht sagte ihm, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Als er ihr mitteilte, er habe die Frau fürs Leben gefunden, ergriff sie zutiefst bewegt seine Hand und drückte sie schwach.
    „Mein lieber Junge! Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht. Heute Nachmittag, als ich in deiner Sendung von der Verlobung hörte, da wollte ich es nicht glauben. Ich dachte, es ist einer von deinen üblichen Gags – oder dass es vielleicht mit meinem Testament zusammenhängt. Ich weiß, du bist mit den Bedingungen nicht einverstanden, aber ich kann nicht zulassen, dass du dich an eine dieser selbstsüchtigen Frauen wegwirfst, die nur an Geld denken.“
    Das Testament der alten Dame war Bryn allerdings ein Dorn im Auge. Nicht, dass er sie beerben wollte – er war reich genug. Doch dass der Mann, der am Tod seiner Eltern schuld war, das Riesenvermögen bekommen sollte, ging ihm entschieden gegen den Strich. So weit reichte seine Nächstenliebe denn doch nicht …
    „Du bist wie dein Vater“, fuhr Tante Agnes fort. „Als er deiner Mutter begegnete, hat er sich auf den ersten Blick in sie verliebt.“ Sie seufzte glücklich. „Und jetzt ist dir das auch passiert. Ich wünsche mir schon so lange, dass du einem netten Mädchen begegnest und sesshaft wirst. Wann wirst du mir deine Verlobte vorstellen? Ich habe sie mit dir im Radio gehört – sie hat so eine liebe Stimme …“
    „Morgen, Tante Agnes.“ Im Stillen hoffte er, dass Mia damit einverstanden sein würde.
    „Oh, darauf freue ich mich schon. Ich habe das Gefühl, dass sie die perfekte Frau für dich ist.“
    Er hatte an Mias herzförmiges Gesicht gedacht und sich zu der Kranken hinabgebeugt, um sie leicht auf die Wange zu küssen. „Du hast recht, Tante Agnes. Sie ist perfekt.“

    Mia atmete auf, als sie sich wieder an den Tisch setzten. Gleich darauf wurde die Vorspeise serviert, und Bryn begann eine Unterhaltung mit seiner Tischnachbarin zur Rechten.
    Mia war sich seiner Nähe fast schmerzhaft bewusst. Seine Gesten, der Klang seiner Stimme, die Kraft seines Körpers, von dem der Duft eines herben Rasierwassers ausging, all das verwirrte sie mehr, als sie zugeben wollte. Sie würde sich daran gewöhnen müssen, dass er sie in der Öffentlichkeit liebkoste, und die Erinnerung, wie stürmisch sie am Nachmittag auf seinen Kuss reagiert hatte, gab ihr ein Gefühl von Hilflosigkeit.
    Sie griff nach dem Weinglas und spürte, wie sich unter der Tischdecke ihre Beine streiften. Als sie von Bryn abrückte, legte er eine Hand auf ihren Schenkel: Seine schlanken Finger auf dem dünnen Satin brannten wie glühende Eisen. Mias Puls ging schneller, und das Blut stieg ihr in die Wangen.
    „Ist alles in Ordnung, Liebling?“, fragte er.
    „Ja, d… danke.“ Nervös fuhr sie mit der Zungenspitze über ihre trockenen Lippen.
    Er neigte sich zu ihr und murmelte: „Warum entspannst du dich nicht etwas?“
    „Ich bin entspannt.“
    „Ja, wie ein Artist auf dem Drahtseil.“
    „Dann nimm deine Hand

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