Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
begegnet.“
    „Wirklich?“
    „Ja, wirklich. Bisher war Sex für mich immer ein rein physisches Erlebnis, bei dem Empfindungen keine Rolle spielen.“
    Sie hielt den Atem an. Hieß das etwa, dass er sie …? „Was willst du damit sagen?“
    Er schwieg einen Moment. „Das weiß ich selbst nicht.“ Er drehte den Kopf und blickte zur Decke hinauf.
    Instinktiv fühlte sie, wie er sich von ihr zurückzog, als habe er plötzlich Angst vor der Intimität, die sie umhüllte.
    „Bryn?“
    Er wandte sich zu ihr und sah sie an. „Es tut mir leid, Mia“, sagte er, und seine Stimme war ohne jede Emotion. „Ich weiß, was du hören möchtest, aber ich kann es dir nicht sagen. Es wäre eine Lüge.“
    Ihr war, als zerbreche etwas in ihrem Inneren in tausend Stücke. „Ich … erwarte keine Liebeserklärung“, log sie. „Ich kenne unsere Abmachung.“
    Er schwieg, dann sagte er: „Aber das ist, was du verdienst … Jemanden, der dich liebt.“
    Sie wollte etwas erwidern, doch er stand auf und verließ das Schlafzimmer.

13. KAPITEL
    Den Rest des Nachmittags verbrachte Mia allein. Als sie ins Wohnzimmer hinunterkam, fand sie eine Nachricht, auf der Bryn ihr mitteilte, dass er surfen war.
    Sie wollte das Haus gerade verlassen, als er zurückkam und in der Tür fast mit ihr zusammenstieß.
    „Entschuldige“, sagte sie. „Ich habe dich nicht gehört.“
    Er starrte sie an, als sehe er sie zum ersten Mal, dann ging er an ihr vorbei ins Wohnzimmer. Sein Haar war zerzaust und voll Sand, das Gesicht gerötet.
    „Bist du okay?“, fragte sie.
    „Ich glaube, ich war zu lange in der Sonne.“
    „Möchtest du ein Glas Wasser?“
    „ Wasser hilft mir nicht. Ich brauche jemanden, der mir den Kopf zurechtsetzt.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Was hatte er nur?
    „Kannst du das nicht bleiben lassen?“, fuhr er sie an.
    Sie blinzelte. „W…was soll ich bleiben lassen?“
    „Alles!“
    „Alles? Ich … Wovon redest du?“
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. „Von dir. Du bringst mich noch um den Verstand.“
    „W…was habe ich denn getan?“
    Er packte sie bei den Schultern. „Warum mussten wir uns begegnen? Mein Leben war unkompliziert und ohne Verwicklungen, so wie ich es haben will. Dann kommst du und bringst alles durcheinander.“
    Mia starrte ihn an. Wollte er damit andeuten, dass er sie vielleicht doch liebte?
    „Nach dem, was vorhin geschehen ist, habe ich mir geschworen, dich nicht mehr anzurühren. Ich hätte es nie tun sollen, aber es war stärker als ich. Vom ersten Moment an wollte ich dich haben, und das hat sich nicht geändert. Ich möchte mit dir zusammen sein, nur … Die Liebe, nach der du dich sehnst, die kann ich dir nicht geben, dazu bin ich nicht fähig.“
    „Wie kannst du so sicher sein?“
    „Hör zu, Mia, was ich dir jetzt anvertraue, weiß außer dir kein Mensch.“ Unter der Bräune war sein Gesicht blass geworden. „An dem Tag, an dem meine Mutter ums Leben kam … Das Letzte, was ich ihr gesagt habe, war, dass ich sie liebe.“
    Ihre Lippen zitterten, und Tränen traten ihr in die Augen.
    „Meine Eltern …“, fuhr Bryn fort, „… waren auf dem Weg ins Restaurant; Dad saß schon im Auto, und Mum wollte gerade einsteigen. Ich stand in der Haustür und sah ihnen zu. Und dann rief ich ihr nach: ‚Mummy! Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich lieb habe. Und Daddy auch.‘ Sie kam noch mal zurück und gab mir einen Kuss …“
    „Oh, Bryn …“
    „Wenn ich sie nicht aufgehalten hätte, wären meine Eltern heute noch am Leben. Aber das wurde mir erst bewusst, als ich älter war.“ Er schwieg eine Weile. „Danach habe ich gelernt, meine Gefühle zu kontrollieren, und jetzt habe ich keine mehr. Es ist, als wäre etwas in mir gestorben.“
    „Das glaube ich nicht, du brauchst nur mehr Zeit. Der Zustand deiner Großtante hat zu viele Erinnerungen geweckt, die du noch nicht bewältigt hast. Vielleicht, wenn du darüber redest …“
    „Es gibt nichts zu bewältigen“, unterbrach er sie harsch. „Und reden macht meine Eltern nicht mehr lebendig.“
    „Das ist richtig, aber irgendwann musst du damit fertig werden, Bryn, sonst wirst du dir deine unschuldigen Worte von damals ein Leben lang vorwerfen und als verbitterter, alter Mann enden. Ohne Familie, ohne Kinder …“
    „Ich will keine Kinder. Ich würde immer daran denken müssen, dass ihnen das Gleiche widerfahren könnte. Und ohne Eltern aufzuwachsen, ist das Schlimmste, was einem Kind passieren kann, das

Weitere Kostenlose Bücher