JULIA EXTRA Band 0286
ja alles gut. Und was meine Schauspielkarriere betrifft … Wahrscheinlich war die Bühne sowieso nicht das Richtige für mich. Ich wollte einen Beruf, der mich erfüllt, und heute habe ich ihn endlich gefunden.“ Sie hob den Kopf und sah Bryn mit leuchtenden Augen an. „Darf ich wirklich Schmerzfee bleiben?“
„So lange du willst“, versprach er erneut. „Diese Idee ging mir seit einer Ewigkeit durch den Kopf. Siehst du, ich habe mir schon immer gewünscht, etwas für kranke Kinder zu tun.“
Mit einem zärtlichen Lächeln streichelte sie seine Wange. „Und da behauptest du, dass du nicht lieben kannst.“
„Du hast mir gezeigt, was Liebe ist, Mia. Und auch, dass man nicht vor ihr davonlaufen sollte. Wer weiß, was aus mir geworden wäre, hätte ich dich nicht getroffen … Wahrscheinlich der verbitterte alte Mann, von dem du gesprochen hast.“ Er verstummte und strich ihr über das seidige Haar.
„Dass ich verrückt nach dir bin, daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht“, fuhr er leise fort. „Aber als ich erkannte, dass es tiefer ging, da kam ich nicht mehr zurecht. Ich wollte es nicht wahrhaben, weil es für mich bisher immer nur Sex gegeben hat. Als du mir gesagt hast, dass du mich liebst, war ich wie betäubt. Ich dachte an das, was ich getan hatte, um dich zu dieser Ehe zu überreden, und ich war überzeugt, dass du mir nie verzeihen wirst …“
„Dummer! Natürlich tue ich das. Ich liebe dich – wie kann ich dir da nicht verzeihen? Aber dass ich auf deinen Vorschlag eingegangen bin und dich geheiratet habe, dafür gab es einen anderen Grund. Sonst hätte ich nie so schnell zugestimmt.“
„Wirklich? Welchen denn?“
„Meine Schwester Ellie“, gestand Mia beschämt. „An dem Tag, an dem wir uns kennenlernten, rief sie mich aus Brasilien an. Sie war bei einer Protestaktion verhaftet worden und brauchte dringend Geld, um freizukommen. Dein … Angebot kam gerade im rechten Moment. Erst nach unserer Hochzeit wurde mir klar, wie viel du mir bedeutest – und nicht nur als Liebhaber.“
„Dann … dann bleibst also meine Frau? Für immer?“
Mit einem schelmischen Lächeln sah sie ihm in die Augen. „Daran habe ich nie wirklich gezweifelt.“
„Soll ich dir etwas sagen, Liebste? Ich auch nicht.“ Mit einem stürmischen Kuss besiegelte er seine Worte.
– ENDE –
Lucy Monroe
Tausend Sterne über Spanien
1. KAPITEL
„Den Kopf ein bisschen nach links. Ja, genau so! Gut, Amber, sehr gut.“
Amber Taylor folgte den Anweisungen des Fotografen. Die heiße spanische Sonne brannte auf ihren mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremten Körper. Aber sie beschwerte sich nicht. Das Shooting war ihre erste wirklich große Werbekampagne auf dem internationalen Markt.
Mit vierundzwanzig stand ihre Karriere am Scheideweg. Fast zehn Jahre arbeitete Amber nun schon als Model und hatte dafür Schlaf, Schokolade und ein soziales Leben geopfert. Sie war fest entschlossen, ganz nach oben zu kommen.
„Okay … jetzt das Handy hochheben und dabei lächeln, lächeln …“
Also hielt sie das flache Handy in die Luft und setzte ihr unverkennbares Lächeln auf, von dem ihr Agent behauptete, es verspreche die Welt und noch viel mehr.
Von links ertönte ein anerkennendes Pfeifen, das einen unerwarteten Schauer über Ambers Rücken und Arme jagte. Als fühlte sie den Blick des Unbekannten bis in ihr Innerstes. Was natürlich albern war. Nur Superman besaß den Röntgenblick. Kein echter Mensch verfügte über die Fähigkeit, einen anderen auf diese Art zu durchdringen. Dennoch fühlte sie sich berührt. Sogar liebkost.
Angestrengt versuchte sie, das seltsame Gefühl abzuschütteln. Sie lächelte noch intensiver, woraufhin ein zweiter Pfiff erklang. Es kostete sie viel Kraft, nicht unwillkürlich die Beine zusammenzupressen. Noch nie hatte sie so reagiert.
Nie.
Ein Kraftausdruck drang über ihre hübschen Lippen, ohne dass sich ihr Lächeln merklich veränderte. Was war nur los mit ihr?
„Legen Sie eine Pause ein,“ sagte eine autoritäre Stimme mit dem Hauch eines spanischen Akzents.
Wie befohlen, stellte der Fotograf die Kamera beiseite, und Amber legte das Handy auf einem kleinen Tischchen ab. Dann wollte sie ihren hauchdünnen Bademantel vom Stuhl nehmen und hineinschlüpfen, doch zwei männliche Arme hielten ihn schon für sie bereit.
„Kommen Sie, querida , solch zarte Haut darf nicht zu lange der Sonne ausgesetzt werden.“
Amber erlaubte dem Fremden, ihr in den Mantel zu helfen, wobei
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