JULIA EXTRA Band 0286
meine Verabredungen nicht als Trophäen und möchte auch selbst nicht so gesehen werden.“
„Deine Haltung gefällt mir.“
Sie lächelte. „Wirst du oft als Trophäe bezeichnet?“
„Ich neige dazu, bestimmte Beziehungen von vornherein zu vermeiden. Manchmal ist es die Sache allerdings wert.“
„Sex als kurzfristiger Zugang zu ihrer Welt?“
„Solange die Damen wissen, dass es sich um eine kurzfristige Angelegenheit handelt, funktioniert es ausgezeichnet.“
„Das klingt reichlich kalt. Es macht die Frauen, mit denen du das Bett teilst, beinahe zu bezahlten Begleiterinnen.“
„Eine sehr feinsinnige Bemerkung. Aber die Entscheidung liegt allein bei den Frauen. Ich zwinge sie zu gar nichts.“
„Aber du ermutigst sie mit deiner Einstellung.“
„Ja.“ Das abzustreiten, machte keinen Sinn. So sah sein Leben nun mal aus. Diese Tatsache hatte er schon vor langer Zeit akzeptiert. „Bei uns haben wir doch schon ausgeschlossen, dass so profane Dinge die treibende Kraft hinter unserer Anziehung sind, oder?“
Die Aufzugtüren öffneten sich. Eine Hand auf ihrem Arm, schob Miguel Amber in die Kabine.
Amber entzog sich ihm und biss sich wieder auf diese reizende Weise auf die Lippe. „Ich weiß nicht, was ich von einem Mann halten soll, der diese Art von Beziehungen pflegt – auch wenn er mir versichert, dass unsere anders ist.“
„Wäre es dir lieber, ich würde vorgeben, jemand zu sein, der ich nicht bin?“
„Nein. Es ist nur …“ Mit der Schlüsselkarte in der Hand verließ Amber den Aufzug und blieb vor einer Zimmertür stehen. „Respekt vor meinem Geschlecht zu zeigen, halte ich für selbstverständlich.“
„Ich respektiere Frauen.“
Sie öffnete die Tür und betrat die Suite. „Wirklich?“
Miguel folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. „Ja. Ich respektiere Frauen genug, um zu glauben, dass sie selbst entscheiden können, welche Art von Beziehung die beste für sie ist.“
3. KAPITEL
Miguel schlüpfte aus seinem Jackett und hängte es über die Lehne von einem der beiden Sessel, die an einem niedrigen Tischchen standen. Das Hotelzimmer entsprach nicht seinen üblichen Luxusansprüchen, war jedoch modern und freundlich eingerichtet. Und es gab eine Tür, die den Wohnbereich vom Schlafzimmer abgrenzte. Weniger hätte er von seiner Firma auch nicht erwartet.
Amber blieb auf der Schwelle zum Schlafzimmer stehen. Sie wirkte aufgewühlt. „Auf etwas so Kaltes könnte ich mich nie einlassen.“
„Das akzeptiere ich.“
„Wie stellst du dir unsere Beziehung dann vor?“
„Ich will dich. Du willst mich. Das Verlangen beruht auf Gegenseitigkeit.“ Für ihn reichte das vollkommen.
Amber lächelte. „Und ich bin nicht darauf aus, dein Geld auszugeben oder meine Karriere mit deiner Hilfe voranzutreiben.“
„Siehst du? Zwischen uns gibt es nichts Kaltes.“
„Definitiv nicht kalt.“ Wieder lächelte sie.
Fast hätte er ein begehrliches Stöhnen von sich gegeben. Flammende Hitze wäre eine bessere Bezeichnung für das, was zwischen ihnen loderte.
Er spürte, wie seine Erregung wuchs. Am liebsten hätte er sofort ihre seidige goldene Haut gestreichelt. Er sehnte sich nach dem verführerischen Mund, begehrte ihn, wie ein hungernder Mann Nahrung begehrt. Er musste jetzt gleich diese sinnlichen Lippen schmecken … und ihren ganzen Körper.
Miguel behagten die eigenen Gefühle nicht. Je eher er mit ihr schlief, desto schneller würde er die Kontrolle über sich zurückgewinnen. Normalerweise reagierte er nicht so auf Frauen. Niemals.
Es bedurfte mehr als körperlicher Schönheit, um ihn anzuziehen. Und er kannte Amber nicht annähernd so gut wie die anderen Frauen, mit denen er ins Bett gegangen war. Trotzdem enthüllte jeder Moment, den er in ihrer Gesellschaft verbrachte, ihre Intelligenz und ihren Charme, die sein glühendes Verlangen nur weiter anfachten. Er wollte, nein, er musste mit ihr schlafen. Bald. Und am besten wieder und wieder.
Amber legte eine Hand auf die Türklinke. „Ich dusche nur schnell.“
„Dann erledige ich solange einige Telefonate. Lass dir Zeit.“
Lächelnd nickte sie.
Sobald er allein war, zog er sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer des Detektivs. Vielleicht hatte dieser neue Informationen für ihn. Warum er ihn zuerst anrief, obwohl es dringendere Anrufe gab, wollte er nicht näher ergründen.
Als Amber aus dem Schlafzimmer zurückkehrte, telefonierte er gerade mit einem Geschäftspartner in China. Die vielen Jahre
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