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JULIA EXTRA Band 0287

JULIA EXTRA Band 0287

Titel: JULIA EXTRA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Miranda Lee , Catherine George , Kate Hewitt
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einen Steinquader setzten. Vom Himmel brannte heiß die Sonne, keine Wolke war zu sehen, und das Meer lag da wie ein Spiegel, der das gleißende Licht reflektierte.
    Trotzdem spürte Rhia, wie es kälter wurde zwischen ihnen, wie Lukas sich zurückzog. Sie wollte den Augenblick festhalten.
    „Und wenn sich etwas ändert?“ Ihr Herz klopfte so laut, dass sie glaubte, er müsse es hören.
    Als er sich zu ihr umdrehte, entdeckte sie Wachsamkeit in seinen dunklen Augen. „Was soll sich ändern?“
    „Was ist, wenn …“, sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, „… wenn wir uns … ineinander verlieben?“
    Die Stille dehnte sich, wurde mit jeder Sekunde unerträglicher, während Rhia auf ihre Füße starrte. Am liebsten hätte sie die Frage zurückgenommen, wollte sich verkriechen vor der Zurückweisung, die gleich folgen würde.
    Lukas rückte näher. „Rhia.“
    Er umfasste ihr Kinn, damit sie ihn ansah. „Rhia“, wiederholte er sanft, aber in seinen Augen las sie bereits, was sie befürchtet hatte. „Ich werde mich nicht in dich verlieben. Das habe ich dir von Anfang an gesagt, weil ich erlebt habe, dass Liebe Menschen schwach, selbstsüchtig und dumm macht. Und das will ich nicht. Niemals. Falls du glaubst, es würde einfach passieren, oder hoffst, du könntest mich ändern, damit ich mich in dich verliebe, dann irrst du dich. Hast du mich verstanden?“
    Sie wurde blass. Das hatte endgültig geklungen.
    „Es tut mir leid. Ich dachte, das sei dir klar gewesen.“
    Wie betäubt nickte sie kaum merklich. „Doch, schon“, brachte sie hervor und stand auf. Als Lukas ihr helfen wollte, stieß sie seine Hand weg und marschierte los, den steinigen Weg zurück zum Dorf.
    Keiner von ihnen sagte etwas, als sie das Hotel erreichten. Ihre unbeschwerte Stimmung der letzten Stunden war einer lähmenden Anspannung gewichen. Jeder packte seine Sachen zusammen, und dann gingen sie zum Boot.
    An Bord kauerte Rhia sich auf einem der Sitze zusammen, möglichst weit weg von Lukas. Sie wollte ihn nicht sehen, sich nicht nach ihm sehnen, nachdem er sie gnadenlos zurückgestoßen hatte.
    Trotzdem ließen seine Worte sie nicht mehr los, erinnerten sie daran, dass sie wieder einmal um Liebe gebettelt und keine bekommen hatte.
    Aber Liebe macht stark!, rebellierte sie stumm. Gestern Nacht, in Lukas’ Armen, hatte sie sich stark gefühlt.
    Davon war nichts geblieben. Sie fühlte sich wieder so, wie sie sich ihr Leben lang gefühlt hatte: eine Last für die anderen, ein Klotz am Bein.

    Adeia kam ihnen schon am Anleger entgegen. Von düsterer Ahnung erfüllt, sah Rhia auf. „Glaubst du, da ist etwas passiert?“, fragte sie bang.
    „Ich weiß es nicht.“
    „Mr. Petrakides“, begann die Haushälterin atemlos, als er das Boot vertäute, „ich warte schon den ganzen Morgen, dass Sie kommen.“
    „Was ist los, Adeia?“ Rhia hielt es nicht mehr aus. „Ist etwas mit Annabel? Theo?“
    „Nein, nein. Mr. Petrakides, Ihre Schwester ist gestern Abend gekommen. Sie will das Kind mitnehmen.“
    Lukas fluchte leise vor sich hin, während er Rhia vom Boot half. „Entschuldige mich“, sagte er dann, „ich muss mit Antonia reden.“
    „Ich komme mit.“
    „Nein, nicht nötig, damit hast du nichts zu tun.“
    „Und ob ich das habe. Deswegen haben wir geheiratet, Lukas, also schließ mich bitte nicht aus.“
    Er nickte widerstrebend. „Na gut.“
    Antonia stand in der Halle, eine große, extrem schlanke Frau.
    „Hallo, Antonia.“ Lukas begrüßte sie freundlich.
    Seine Schwester stemmte die Hände auf die knochigen Hüften. Sie trug einen eleganten blassrosa Hosenanzug, ein schickes Outfit, das weder zum Inselleben passte noch zum Umgang mit einem Kleinkind.
    „Christos hat mir alles erzählt, Lukas. Gib mir das Mädchen.“
    „Tut mir leid, aber so einfach ist das nicht.“
    „Warum nicht? Ich bin seine Großmutter, und Christos hat nichts dagegen. Er wird mich vor Gericht unterstützen.“
    „Antonia, willst du uns – und den Namen Petrakides – vor Gericht zerren?“
    „Ich pfeife auf den Namen“, zischte sie. „Vater und du, ihr interessiert euch mehr für euren Ruf als für die Familie, die hinter diesem Namen steht. Kein Wunder, dass Mama bei der erstbesten Gelegenheit verschwunden ist, um sich ein bisschen Glück zu holen.“
    Ein Muskel zuckte an seinem Kinn, aber Lukas blieb ruhig. „So wie du? Mit Drogen, Alkohol und vielen Liebhabern?“
    Antonia stieg das Blut in die Wangen, und sie warf Rhia

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