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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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hätten genügt, dann wäre sie nicht auf den Betrüger hereingefallen und würde jetzt nicht in der Klemme sitzen. Warum war sie überhaupt hier? Na gut, es passierte oft, dass sich Ausländer in Carramer verliebten. Nur waren viele Orte auf der Insel besser zu erreichen als Tiga Falls.
    Gerade wegen der abgeschiedenen Lage war der Landsitz für die Familie ideal. Hierher konnten sich die Mitglieder des Fürstenhauses von ihren Pflichten zurückziehen. Wovor zog sich Carissa zurück?
    Hör auf, dir den Kopf darüber zu zerbrechen, befahl sich Eduard. Er sollte lieber dafür sorgen, dass sie sich auf den Weg machte. Nur hatte er so das Gefühl, dass er, auch wenn sie verschwunden wäre, weiterhin an sie denken würde.

2. KAPITEL
    Als Carissa aufwachte, stellte sie überrascht fest, dass es Morgen war. Sie hatte die ganze Nacht durchgeschlafen. Gestern Abend hatte Eduard darauf bestanden, dass sie im Bett blieb, und hatte ihr ein Omelett und einen in Scheiben geschnittenen Pfirsich gebracht.
    Mit Humor hatte Carissa ihre beunruhigende Reaktion auf ihn zu überspielen versucht. „Beeindruckend für einen Mann, der daran gewöhnt ist, bedient zu werden.“
    „Ganz im Gegenteil“, hatte er erklärt. „Bei der Marine habe ich mir angewöhnt, für mich selbst zu sorgen. Und Kochen habe ich gelernt, weil es mir Spaß macht.“
    Er hatte ihr Gesellschaft geleistet, während sie gegessen hatte. Aber über den Landsitz hatte er nicht sprechen wollen. Das könne warten, bis sie sich besser fühle, hatte er gesagt.
    Ob er auch so nachsichtig wäre, wenn er den wahren Grund für ihre „Virusgrippe“ wüsste?
    Ihr wurde schlecht, sobald sie aufstand. Warum erzähle ich Eduard nicht, dass ich schwanger bin?, überlegte Carissa, als sie aus dem Bad zurückkam.
    Weil sie ihn nicht enttäuschen wollte. Nach all der Zeit war ihr noch immer wichtig, was er von ihr hielt. Närrin, schalt sie sich. Wie oft musste er sie zurückweisen, bis sie sich damit abfand, dass er nicht interessiert war? Sonst hätte er zumindest einige der Briefe beantwortet, die sie ihm nach ihrer Rückkehr aus Australien geschrieben hatte.
    Nachdem er sich förmlich dafür entschuldigt hatte, ihre Gefühle verletzt zu haben, hatte sie nichts mehr von ihm gehört.
    Langsam trank Carissa ein Glas lauwarmes Wasser. Trotz aller Probleme bereute sie nicht, das Baby zu bekommen. Sie hatte den gut aussehenden Finanzmakler Mark Lucas durch ihren Bruder kennengelernt, der auf demselben Gebiet arbeitete. Damals war sie stellvertretende Direktorin eines Boutiquehotels gewesen.
    Sie hatte mit Mark darüber gesprochen, nach Carramer zu ziehen, nachdem Jeff allein das Elternhaus geerbt hatte. Mark hatte ihr versichert, er wolle das ebenso sehr wie sie. Inzwischen wusste sie, warum. Nach Meinung ihres Bruders stand es schlecht um Marks Firma. Wahrscheinlich hatte er gehofft, in Carramer einen neuen Anfang machen zu können.
    Bevor sie miteinander geschlafen hatten, waren Mark und sie sechs Monate lang zusammen gewesen. Er wollte schon lange vorher, Carissa wartete jedoch lieber. Nach dem Tod ihres Vaters suchte sie bei Mark Trost, zu traurig und durcheinander, um an Verhütung zu denken.
    Als sie feststellte, dass sie nach nur einer Nacht mit Mark schwanger war, freute sie sich. So sehr, dass sie sich fragte, ob sie sich unbewusst ein Baby gewünscht hatte. Mit einem Kind würde sie die Familie haben, nach der sie sich sehnte. Dummerweise nahm sie an, dass Mark ebenso empfand.
    Doch er machte ihre Zukunftsträume zunichte, indem er ihr erklärte, er wolle keine Kinder haben. Dann bot er Carissa Geld an, um – wie er es ausdrückte – „das Problem zu lösen“. Ihr war klar, was er meinte. Sie lehnte ab und verließ ihn.
    Auf den Landsitz zu stoßen war ihr wie eine Schicksalsfügung vorgekommen. Sie hatte dem Betrüger die Hälfte des Geldes gegeben, das sie von Jeff für ihren Anteil am Haus erhalten hatte. Den Rest hatte sie für die Renovierung eingeplant. Der Betrüger hatte ihr versichert, sie könne sofort einziehen. Mit der Ratenzahlung für die Hypothek müsse sie erst beginnen, wenn sie Einkünfte hätte.
    Da es in Tricot obendrein einen Arzt gab, der ihr durch die Schwangerschaft helfen würde, hatte sich Carissa wie der glücklichste Mensch auf der Welt gefühlt.
    Glücklich? Fast lachte sie laut. Wenn sie geahnt hätte, dass Tiga Falls Lodge in Wirklichkeit Eduard gehörte, hätte sie nichts damit zu tun haben wollen.
    Ihr schauderte bei dem Gedanken

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