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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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stand sie ebenfalls auf. „Ich fange an zu packen.“
    „Geh nicht!“, befahl Eduard scharf. „Nicht so. Ich möchte gern helfen, wenn ich kann.“
    „Ich habe mich in diese Lage gebracht, und ich werde mich daraus befreien. Almosen brauche ich nicht.“
    „Die biete ich dir auch nicht an. Aber ich habe eine Idee, die vielleicht hilfreich ist. Hast du dich nie gefragt, warum ich den Titel eines Marquis trage und damit rangmäßig höher stehe als mein älterer Bruder?“
    Was hatte das mit ihr zu tun? Verwirrt setzte sich Carissa wieder hin. „Ich habe angenommen, dass es irgendeine Tradition ist.“
    „Ja, das stimmt. Der Titel des Marquis of Merrisand geht von der Linie meiner Mutter auf das jüngste Kind über. Einer ihrer Vorfahren, das jüngste Kind der Familie, hat beim damaligen Herrscher von Carramer Anstoß erregt, und deshalb wurde ihm der Titel als Beleidigung verliehen.“
    „Warum war er eine Beleidigung?“
    „In der Mythologie von Carramer ist Merrisand ein Ort, der nur in der Fantasie existiert, ein Wolkenkuckucksheim.“
    Carissa wurde böse. „Ich weiß, dass ich seit meiner Ankunft hier in einem gelebt habe, doch ich glaube nicht …“
    „Das war keine Anspielung auf dich“, unterbrach Eduard sie. „Mein Vorfahr hat den Titel in einen ehrenvollen verwandelt, indem er unter diesem Namen eine wohltätige Stiftung gegründet hat. Er hat Merrisand Castle gebaut, das heute eine Touristenattraktion ist. Die Einkünfte gehen an die Stiftung. Zusammen mit dem Titel habe ich die Verantwortung für die Stiftung geerbt. Und ich will sie unterstützen, indem ich den Landsitz zu einer Ferienanlage mache – unsere Pläne dafür ähneln sich also.“
    „Der Unterschied besteht darin, dass das Anwesen dir gehört und nicht mir.“
    Eduard lächelte sie ironisch an. „Haben dir die Hotels gehört, in denen du gearbeitet hast?“
    Verblüfft blickte sie ihn an. „Bietest du mir etwa einen Job an?“
    „Du hast die Fachkenntnisse und die Erfahrung, um solch ein Unternehmen zu leiten. Bis zum Ende meiner Dienstzeit bei der Marine könntest du das Hotel einrichten und führen.“
    „Warum ich? Du hast Angestellte wie Sand am Meer.“
    „Ja. Leute, die daran gewöhnt sind, Paläste zu verwalten und die Reisen der Fürstenfamilie zu organisieren. Mit dem Tourismusgeschäft ist das wohl kaum vergleichbar.“
    „Stimmt.“ Carissa unterdrückte die Hoffnung, die in ihr aufstieg. „Was würde ich tun müssen?“
    „Du sollst mir zugunsten der Merrisand-Stiftung helfen, das schönste Urlaubshotel in Carramer zu eröffnen und zu führen.“
    „Was passiert, wenn du die Marine verlässt?“
    „Darüber können wir sprechen, wenn es so weit ist.“
    Eigentlich hatte Carissa vor, sich mit den Renovierungsarbeiten zu beschäftigen, solange sie konnte. Dann wollte sie sich ausreichend Zeit nehmen, ihr Baby zu bekommen und sich zu erholen, bevor sie das Hotel für Gäste öffnete. Dass Eduard mehrere Monate warten würde, hielt sie für wenig wahrscheinlich. „Danke, aber lieber nicht.“
    „Warum nicht? Es ist ja nun nicht so, als hättest du bessere Angebote.“
    Sie verzog das Gesicht. „Du solltest aufhören, mein Selbstwertgefühl zu stärken, sonst werde ich noch richtig eingebildet.“
    „Ich habe nicht gemeint …“
    „Machen wir uns nichts vor. Du willst mich hier nicht wirklich haben. Den Job bietest du mir nur an, um dein Gewissen zu beruhigen. Tja, das ist nicht nötig. Ich komme schon zurecht.“
    Für jemanden zu arbeiten, der so hohe Anforderungen stellte wie Eduard, brachte Stress mit sich. Und den konnte sie im Moment nicht gebrauchen. Außerdem würde bald zu sehen sein, dass sie schwanger war. Wie lange würde Eduard sie dann noch bei sich beschäftigen wollen? Rechtzeitig mit Würde zu gehen war besser.
    „Mein Gewissen ist rein“, erwiderte er. „Schließlich habe ich dich nicht dazu verleitet, die Katze im Sack zu kaufen.“
    Wütend stemmte Carissa die Hände in die Seiten. „Willst du damit sagen, dass ich dumm bin?“
    „Nein, wie kommst du darauf?“
    „Jede halbwegs intelligente Frau hätte den raffinierten Kerl durchschaut, anstatt ihm die Hälfte ihres Vermögens anzuvertrauen.“ Diesmal brach Carissa zusammen, unfähig, die Tränen zu unterdrücken.
    Blitzschnell war Eduard bei ihr und schloss sie in die Arme. „Wein dich aus. Danach wirst du dich besser fühlen.“
    Seine Rücksicht machte es nur noch schlimmer. Sie wollte nicht von ihm gehalten werden und mit

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