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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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Gefühl wünsche ich mir auch. Für mich und …“ Mein Baby, hätte sie fast gesagt.
    Eduard kniff die Augen zusammen. „Den Mann, der vielleicht nachkommen will? Wie heißt er?“
    Kurz überlegte Carissa, ob sie etwas erfinden sollte. Dann beschloss sie, sich an die Fakten zu halten. „Ich war mit einem Mann namens Mark Lucas zusammen. Er ist Börsenmakler, wie mein Bruder.“
    „Du hast gesagt ‚war‘.Klingt für mich nach Vergangenheitsform.“
    Wozu kümmerte ihn das? „Wenn du es unbedingt wissen musst, er hat mich heute Abend angerufen“, erwiderte Carissa trotzig.
    „Mir war doch so, als hätte ich das Telefon gehört. Wie ist er so, dein Mark Lucas?“
    Sie wollte nicht über ihren Exfreund reden, und schon gar nicht mit Eduard. „Ist das ein Verhör? Du führst dich auf wie mein großer Bruder.“
    „Und was ist so schlimm daran?“
    Einerseits war sie erleichtert, dass Eduard offensichtlich nur ein brüderliches Interesse an ihr hatte. Andererseits ärgerte sie sich, weil sie ihn in einer anderen Rolle sehen wollte.
    Und was genau wollte sie von ihm?
    „Du hast recht“, brach er schließlich das Schweigen. „Es geht mich nichts an.“
    Sobald er ihre Hand nahm, knisterte es vor Spannung zwischen ihnen. Augenblicklich hatte Carissa das Gefühl, in Flammen zu stehen.
    „Cris, du hast großes Pech gehabt. Wenn ich die Möglichkeit hätte, dir den Landsitz zu überlassen, dann würde ich es tun. Aber ich kann nicht, weil ich Tiga Falls Lodge nur für meine … für zukünftige Generationen verwalte.“
    Sein Zögern entging ihr nicht, auch nicht sein grimmiger Gesichtsausdruck. Sie war sicher, dass er zuerst vorgehabt hatte, „für meine Kinder“ zu sagen. Wollte er keine bekommen, obwohl es von ihm erwartet wurde? Irgendwie hatte sie sich ihn immer mit Söhnen vorgestellt, die aussahen wie er. Und vielleicht einem kleinen Mädchen, das aussah wie …
    Nein! Carissa verdrängte den Gedanken. Eduards Pläne gingen sie nichts an.
    „Du hast mir schon erklärt, dass der Landsitz in die Fürstenfamilie gehört“, erwiderte sie angespannt und versuchte, ihm die Hand zu entziehen. Was sollte das, so mit ihm im mondbeschienenen Garten zu stehen? Das war gefährlich romantisch.
    Eduard ließ sie nicht los. Dass ihr Gespräch über Tiga Falls Lodge sie so nervös gemacht hatte, konnte er nicht akzeptieren. Es hatte bestimmt etwas mit dem Anruf von Mark Lucas zu tun. Eduard wünschte, er wüsste mehr über die Beziehung. War Carissa nun noch mit dem Mann zusammen oder nicht? Da er sie angerufen hatte, musste er noch an der Beziehung interessiert sein.
    Vielleicht mehr als Carissa. Schließlich war sie ohne ihn hier. Ich an seiner Stelle hätte sie nicht allein über den halben Pazifik reisen lassen, dachte Eduard.
    Wollte er etwa Mark Lucas dafür kritisieren, dass er Carissa hatte gehen lassen, anstatt sie zu heiraten und eine Familie mit ihr zu gründen? Eduard ermahnte sich, dass er dazu wohl kaum ein Recht hatte.
    Fast hätte er eben gesagt, er würde den Landsitz für seine Kinder verwalten. Nur würde er niemals Nachkommen haben. Er bereute es nicht, sich aktiv an der Rettung der Seeleute beteiligt zu haben, obwohl ihn der Einsatz seiner Zeugungsfähigkeit beraubt hatte.
    Bis dahin hatte er sich immer vorgestellt, eines Tages Kinder zu haben. Jetzt war der Traum ausgeträumt. Und Eduard war nicht sicher, was er einer Frau stattdessen zu bieten hatte. Solange er das nicht wusste, kam eine Heirat nicht infrage.
    Möglicherweise war es das Beste, dass Mark Lucas nicht von der Bildfläche verschwunden war. Für Eduard bedeutete es, Carissa helfen zu können, ohne befürchten zu müssen, ihr gefährlich näherzukommen.
    Sollte er sich ihr gegenüber tatsächlich wie ein Bruder verhalten und hoffen, dass sie dann freier mit ihm über ihre Probleme sprach? War das die Lösung?
    Alles in ihm sträubte sich dagegen. Trotz seiner guten Vorsätze wollte Eduard nicht, dass Carissa ihn als Bruder betrachtete. Er sehnte sich danach, sie noch einmal so zu küssen wie beim Wasserfall. Gegen jede Vernunft wollte er es wieder tun, hier im Mondlicht.
    Der Laubteppich unter ihren Füßen würde ein weiches Bett abgeben, auf dem Carissa und er sich aneinander erfreuen konnten. Wenn er ihr erst gezeigt hatte, wie schön sie es zusammen haben könnten, würde sie an keinen anderen Mann mehr denken.
    So viel zu brüderlichem Verhalten.
    „Lass uns einen Spaziergang machen“, schlug Eduard heiser vor.
    Carissa

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