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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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hätte merkwürdig geklungen, und Nicki wäre enttäuscht gewesen. „Morgen passt mir gut.“
    Wenn Blicke töten könnten, dachte er amüsiert und gestand sich insgeheim ein, dass Shannay sich sehr tapfer schlug. Was seine Tochter anging – und es bestand kein Zweifel, dass es seine war –, musste er sich sehr bewusst zurücknehmen, um sie nicht in die Arme zu schließen.
    Er hatte ein gewisses Maß an Zuneigung erwartet, aber diese tiefe Verbundenheit, die er zu ihr verspürte, überwältigte ihn förmlich. „Vielleicht können wir ja ein Picknick machen.“
    Nicki klatschte begeistert in die Hände. „Au ja! Das ist toll!“
    „Dann ist es also abgemacht.“
    „Ja, abgemacht“, bestätigte sie eifrig, ohne die Spannung zwischen den Erwachsenen zu spüren.
    Shannay erschien es höchst unfair, dass er das Kind manipulierte. Aber er war nun einmal skrupellos, wenn er etwas erreichen wollte. Und er wollte Nicki.
    „Danke für das Essen“, sagte sie betont höflich, nachdem sie das Restaurant verlassen hatten und zum Parkplatz gingen.
    Seine Augen funkelten belustigt. Er holte einen Umschlag aus der Jackentasche und reichte ihn ihr. „Die Einverständniserklärung. Unterschreib sie, und gib sie mir morgen zurück.“
    Sie konnte die Einwilligung in den Vaterschaftstest hinauszögern. Aber für wie lange? Ein paar Tage? Wenn sie sich länger weigerte und Manolo sich gezwungen sah, den Rechtsweg einzuschlagen …
    „Tu es nicht“, warnte er leise.
    Weil Nicki die Szene neugierig beobachtete, steckte Shannay den Umschlag mit einem gekünstelten Lächeln ein.
    Er verabschiedete sich sehr warmherzig von seiner Tochter, die vertrauensvoll zu ihm aufblickte. Dann schaute er Shannay eindringlich ins Gesicht.
    Schier endlose Sekunden lang fühlte sie sich gefangen von intensiven Erinnerungen und überwältigt von der unverkennbar sinnlichen Anziehungskraft, die nach wie vor zwischen ihnen herrschte.
    Eine ungebetene, aber äußerst prickelnde Erregung schwelte unter der Oberfläche, und zwar schon von dem Moment an, als sie seine Stimme durch die Gegensprechanlage ihrer Wohnung gehört hatte. Und seine Nähe machte es nur noch schlimmer.
    Doch sie wollte nicht zurückdenken an die verzehrende Leidenschaft, an die Liebkosungen seiner Hände und Lippen oder daran, wie bedingungslos sie sich ihm hingegeben hatte.

3. KAPITEL
    Manolo verfolgte Shannay bis in ihre wirren Träume, die sich im Laufe der Nacht zu Albträumen steigerten.
    Als der Wecker klingelte, erwachte sie mit dem Gefühl, kein Auge zugetan zu haben. Angesichts des Tages, der ihr bevorstand, hätte sie alles dafür gegeben, sich noch einmal umdrehen und eine Stunde ungestört schlafen zu können.
    „Bist du wach, Mummy?“
    Sie wandte den Kopf und erblickte strahlende Augen, zerzaustes Haar und ein überwältigendes Lächeln.
    Mein Sonnenschein.
    Sie zog Nicki an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen, Süße.“
    „Wir gehen heute in den Park.“
    „Stimmt genau.“ Shannay kitzelte Nicki unter den Armen und erntete dafür ausgelassenes Gekicher. „Also, raus aus den Federn, frühstücken und rein ins Auto!“
    Das Picknick, die Enten, Manolo … Das waren Nickis einzige Gesprächsthemen an diesem Morgen, wenn auch nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    Shannay atmete erleichtert auf, als sie Nicki im Kindergarten abgeliefert hatte. Wenn sie seinen Namen noch einmal hörte, ließ sie sich womöglich zu einer Äußerung oder Tat hinreißen, die sie später bereute.
    Eine Stunde in seiner Gesellschaft, und schon war Nicki in seinen Bann geraten. Das war so unfair – und so typisch für seine Wirkung auf die weibliche Spezies.
    Shannay hatte gar keine Wahl. Ob sie nun die Einwilligung in den Vaterschaftstest gab oder nicht, war auf das große Ganze gesehen lediglich ein unbedeutendes Detail.
    Während der Rückfahrt zu ihrem Apartment klingelte ihr Handy so beharrlich, dass sie schließlich am Straßenrand anhielt und den Anruf annahm.
    „Shannay?“
    Die vertraute Männerstimme steigerte ihre nervöse Spannung. Es kostete sie Mühe, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Was willst du?“
    „Wir müssen reden. In dem Café gleich um die Ecke von deiner Wohnung. In zehn Minuten.“
    „Ich habe sehr viel zu erledigen, Manolo.“
    „Wir werden heute noch reden“, beharrte er. „Du kannst es dir aussuchen. Jetzt gleich nur wir beide, später in Nickis Gegenwart oder aber heute Abend während deiner Schicht.“
    „Aber du

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