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Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
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kannst doch nicht …“
    „Such es dir aus.“
    „Du lässt mir ja gar keine Wahl“, erwiderte sie hitzig.
    „Ich bestelle dir schon mal einen café con leche .“
    Ihr lag bereits auf der Zungenspitze, was er mit dem Milchkaffee tun konnte, aber stattdessen legte sie einfach auf.
    Auf der Terrasse des sehr hübschen Cafés wartete Manolo an einem der Tische unter einem üppigen Sonnenschirm auf sie.
    Verschwunden war der Designeranzug vom Vortag. Nun trug er eine legere Khakihose zu einem beigefarbenen Hemd ohne Kragen, das am Hals offen stand.
    Der entspannte Eindruck, den er erweckte, trog jedoch, wie Shannay nur zu gut wusste. Nur höchst selten ließ er sich aus der Reserve locken. Denn seine Erscheinung hatte etwas Beherrschendes an sich, das Blicke anzog und Neugier erweckte, etwas urtümlich Sinnliches, das eine Frau völlig aus dem Gleichgewicht bringen konnte. Es war eine Eigenschaft, die viele Männer bewunderten, aber nur wenige besaßen.
    Er blickte auf, als Shannay sich näherte. Und im gleichen Augenblick spürte sie die volle Kraft dieser dunklen Augen, die ihren Blick gefangen hielten und ihre Verletzlichkeit erkannten, bevor es ihr gelang, ihre Gefühle zu maskieren.
    Ohne Make-up, abgesehen von einem Hauch Lipgloss, das Haar mit einer Spange locker zusammengehalten, in Jeans und ärmellosem Top, sah sie kaum älter als ein Teenager aus.
    Aber das Aussehen kann trügen, dachte Manolo, denn er war sich deutlich der feurigen Leidenschaft bewusst, die hinter ihrer kühlen Fassade schwelte. Allzu gut erinnerte er sich an die Sinnesfreuden, die sie ihm bereitet hatte, an die betörenden Berührungen und ihren Eifer, sich ihm voll und ganz hinzugeben.
    Eine Welle der Hitze stieg ungewollt in ihm auf und mit ihr das Bedürfnis, Shannay so ungezügelt und leidenschaftlich zu erleben wie damals. Sie wieder zu seiner Frau zu machen.
    Keine andere Frau reichte an sie heran, und er wollte zurück, was er einmal besessen hatte. Schlimmer noch, er wollte sie dafür bezahlen lassen, dass sie ihm seine Tochter verheimlicht hatte.
    Ausgiebig rührte sie zwei Stückchen Zucker in den Milchkaffee, den er ihr wie versprochen bestellt hatte. Dann nahm sie einen Schluck und stellte das Glas behutsam zurück, bevor sie Manolos Blick begegnete: „Bringen wir es hinter uns, ja?“
    „Du meinst also, wir sollten unsere Karten auf den Tisch legen?“
    „Ja bitte“, erwiderte sie knapp.
    „Der erste Schritt besteht darin, meine Vaterschaft gesetzlich nachzuweisen.“
    „Dem ich nicht zustimmen werde, ohne deine Absichten in vollem Umfang zu kennen.“ Ihre Stimme klang ruhig, höflich.
    „Was immer auch entschieden wird, geschieht zum Besten für Nicki“, versicherte er lässig.
    „Wie stellst du dir das vor? Eine Teilung des Sorgerechts bedeutet einen kompletten Umbruch ihres bisherigen Lebens. Kindergarten, Freunde, Angehörige – ihre ganze Existenz wird ein einziges Durcheinander. Verdammt, ich bin ihre Mutter!“
    Scheinbar eine Ewigkeit lang blickte er sie stumm an, registrierte ihren Zorn und ihr Bedürfnis, ihn wider jede Vernunft zu bekämpfen. „Hat Nicki sich nie darüber gewundert, dass sie keinen Vater hat?“
    Shannay ignorierte seinen seidigen Tonfall. „Doch. Kurz nachdem sie in den Kindergarten gekommen ist.“
    „Und?“
    Sie hielt seinem starren Blick stand. „Ich habe ihr die Wahrheit gesagt.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Und die wäre?“
    „Dass ich ihren Vater vor ihrer Geburt verlassen habe.“ Unbewusst strich sie sich mit einer Hand über das Haar. „Heutzutage haben viele Kinder ledige Eltern.“
    Manolo lehnte sich auf dem Stuhl zurück und musterte sie nachdenklich. „Aber du bist verheiratet. Mit mir.“
    „Nicht mehr lange.“
    „Nach vier Jahren kommst du jetzt plötzlich auf die Idee, die Scheidung einzureichen? Woran mag das wohl liegen?“
    „Ich bin kein Teil deiner geschäftlichen Transaktionen. Also hör bitte auf mit diesen psychologischen Spielchen. Erklär mir einfach, was du vorhast.“
    Ein Schatten schien über sein Gesicht zu huschen. „Wegen Nicki?“
    „Natürlich wegen Nicki.“
    „Zunächst möchte ich einem kranken alten Mann die Gelegenheit geben, sein einziges Urenkelkind kennenzulernen.“
    Auf diese Antwort war Shannay überhaupt nicht gefasst. „Ramón ist krank?“ Er war der Einzige in der Familie gewesen, der sich mit ihr verbündet hatte und die Wogen zu glätten versuchte, die durch Manolos Brautwahl hochgeschlagen waren. „Wie

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