Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0292

Julia Extra Band 0292

Titel: Julia Extra Band 0292 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALERIE PARV BARBARA HANNAY ELIZABETH POWER HELEN BIANCHIN
Vom Netzwerk:
überließ es ihm, sich den Rest zusammenzureimen.
    „Hältst du das für einen klugen Schachzug?“
    John war ein fürsorglicher Mann und angenehmer Arbeitskollege. Er versuchte außerdem seit geraumer Zeit, mit ihr auszugehen, wogegen sie sich strikt wehrte. Sie mochte ihn, aber mehr als Freundschaft kam für sie nicht infrage.
    „Es ist eine gütliche Einigung“, entgegnete sie, „und ich habe Vorsichtsmaßnahmen getroffen.“
    „Welche denn?“
    Sie holte die Vereinbarung aus der Handtasche, reichte sie John und beobachtete gespannt seine Miene, während er las.
    „Willst du meine ehrliche Meinung hören?“
    „Natürlich.“
    „Ich bin nicht sicher, ob dieses Dokument vor einem ordentlichen Gericht standhält, falls es angefochten wird. Vertraust du ihm?“
    „Was Nicki angeht, ja.“
    „Und was dich angeht?“, hakte John leise nach.
    Das weiß ich nicht. „Es sind ja nur drei Wochen.“
    „Wenn du dir sicher bist …“
    Sicher? Wie konnte sie sich sicher sein, wenn es um Manolo ging? Hinter ihnen lag eine äußerst turbulente Vergangenheit voller Höhen und Tiefen.
    Eine Achterbahnfahrt, dachte sie und unterdrückte den Schauer der Erregung, der ihr bei der Erinnerung an die schönen Zeiten durch den Körper fuhr.
    Der Abend verlief weiterhin ruhig. Eine Minute vor Ladenschluss jedoch kündete der Türsummer einen späten Kunden an. Shannay stockte der Atem, als sie aufblickte und Manolo eintreten sah.
    Verschwunden war die legere Kleidung, die er tagsüber getragen hatte. Nun steckte sein muskulöser Körper in einem maßgeschneiderten Anzug.
    „Ich bediene ihn“, bot John an. „Dann kannst du schon Feierabend machen.“
    „Nicht nötig.“ Sie machte die beiden Männer miteinander bekannt. Als John anschließend die Ladentür abschloss, fragte sie Manolo leise: „Was willst du hier?“
    „Ich wünsche dir auch einen Guten Abend.“
    „Du warst zufällig in der Gegend und dachtest, du könntest ja mal reinschauen?“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Oder bist du hier, um die Papiere abzuholen, die ich noch unterschreiben muss?“
    „Beides. Ich bin sicher, dass John nichts dagegen hat, deine Unterschrift zu bezeugen.“
    Kurze Zeit später steckte er die unterzeichneten Dokumente in die Tasche. Doch statt sich zu verabschieden, wartete er auf Shannay – zu ihrem wie zu Johns Verdruss.
    Sie legte nicht gerade gesteigerten Wert auf Manolos Begleitung. Er ging ihr noch immer unter die Haut und löste eine sinnliche Erregung aus, die ihr den Atem raubte. Er brachte sie aus dem Gleichgewicht und drohte die Grundfeste zu erschüttern, die sie in den letzten Jahren so mühsam aufgebaut hatte.
    So ein Unsinn!, sagte sie sich. Sie war nur müde und angespannt, und deshalb ging die Fantasie mit ihr durch.
    Kühl wie die Nachtluft, in die sie hinaustraten, teilte sie ihm mit: „Ich habe mein Auto dabei.“
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich dafür sorge, dass du es unbeschadet erreichst?“
    „Sei nicht albern“, entgegnete sie spöttisch.
    Dennoch begleitete er sie zum Parkplatz, der nur schwach von fernen Straßenlaternen und einer schmalen Mondsichel beleuchtet wurde.
    Manolo war ihr viel zu nahe. Das dezente Aroma seines Rasierwassers stieg ihr in die Nase, zusammen mit dem vertrauten Geruch, der nur ihm allein gehörte.
    Sie atmete erleichtert auf, als sie ihr Auto erreichten. Hastig entriegelte sie es mit der Fernbedienung, stieg ein und startete den Motor.
    Er beugte sich zur Tür hinein und erklärte: „Wir bleiben in Kontakt.“

4. KAPITEL
    Der lange Flug in dem luxuriös ausgestatteten Privatjet nach Madrid gab Shannay viel Zeit zum Nachdenken. Immer wieder fragte sie sich, warum sie sich darauf eingelassen hatte, ihre vertraute Umgebung zu verlassen und in eine Stadt zurückzukehren, die so viele widersprüchliche Erinnerungen barg.
    Zum Glück war die familiäre und intime Atmosphäre in dem engen Raum durch Carlos’ Anwesenheit etwas gelockert. Er war ein angenehmer Mensch Anfang vierzig, groß und drahtig und sehr wachsam, wie es für einen Bodyguard angebracht war.
    Es wird alles gut werden, redete Shannay sich ein, als der Sinkflug auf den Flughafen Madrid begann. Sie war auf alle Eventualitäten vorbereitet, und es handelte sich schließlich nur um einen vorübergehenden Besuch.
    Nicki war eine unkomplizierte Passagierin. Sie war begeistert über den Luxus, den ihr der Privatjet bot, und verhielt sich den ganzen Flug über geradezu rührend artig.
    Manolo war in der einen

Weitere Kostenlose Bücher